8. Juli 2020
Forum Alpbach erfindet sich in der Coronakrise neu & wird digitaler
Die Alpbacher Technologiegespräche 2020 per Stream, setzen heuer auf Klima- und Umweltthemen, Künstliche Intelligenz und Komplexitätsforschung
Das seit 1945 bestehende Europäische Forum Alpbach erfindet sich in diesem Jahr Corona-bedingt neu und geht vorwiegend als Online-Konferenz über die Bühne. Wie Forumspräsident Franz Fischler am Dienstag bei einer Pressekonferenz in Wien ausführte, soll die aktuelle Lage jedoch auch als Chance genützt werden. Auch in Zukunft will man verstärkt auf digitale Elemente setzen. Dabei soll die Atmosphäre eingefangen werden, „die Alpbach ausmacht“, gleichzeitig sollen aber auch Kommunikation und Austausch online ermöglicht werden.
Es wird erwartet, dass auch heuer 112 Nationalitäten unter den Teilnehmenden, vornehmlich zugeschaltet, vertreten sein werden. Und auch wenn Alpbach weiterhin im Mittelpunkt stehen soll, werde es an vielen verschiedenen Orten Knotenpunkte geben. So seien Diskussionsveranstaltungen in 25 Ländern geplant, von Ghana bis Brüssel, wie die Veranstaltenden mitteilten. Für die Teilnahme am Forum könne man sich ab dem 13. Juli registrieren. Was es heuer erstmals nicht gebe, sei ein Platzproblem: Die technischen Tools ermöglichen eine gleichzeitige Beteiligung von 100.000 Teilnehmern.
Alpbacher Technologiegespräche 2020 gänzlich online
Generalthema „Fundamentals“
Die Veranstaltung stellt sich – wie unsere gesamte Gesellschaft – den großen Herausforderungen durch die Corona-Pandemie, hat aber auch die andere, weltumspannende Krise – den Klimawandel – fest im Blick. Das Generalthema des Europäischen Forums Alpbach 2020 lautet „Fundamentals“. Das rationale, wissenschaftliche Weltbild hat in Teilen der Gesellschaft an Strahlkraft verloren. In Zeiten des rasanten technologischen und gesellschaftlichen Wandels sind sichere Fundamente wichtiger denn je, man denke nur an die Klimakrise, an die Digitalisierung und, nun akut, an die Corona-Pandemie mit ihren weitreichenden Folgen.
Die Alpbacher Technologiegespräche machen sich laut AIT auf die Suche nach neuen Antworten: Wie sehen unsere Grundlagen heute aus? Worauf ist künftig zu achten? Was bedeutet das für Technologien der Zukunft? Welchen Herausforderungen muss sich die Industrie stellen, um klimaneutral und zugleich wettbewerbsfähig zu werden? Diskutiert werden dabei unter anderem neue Sichtweisen auf Gesellschaft und Wirtschaft, wie sie etwa die Komplexitätsforschung eröffnet, und neue europäische Perspektiven zur Bewältigung der aktuellen Krisenerscheinungen. Wertvolle Beiträge zum Umgang mit drängenden Zukunftsfragen soll auch heuer wieder die Kunst liefern, der auch in Alpbach erneut ein breiter Raum für Interventionen eingeräumt wird.
Erste Programm-Highlights stehen bereits fest: In Kooperation mit der Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren wird über Klima- und Umweltthemen diskutiert und neben hochrangig besetzten Debatten über die künftige Technologier-Politik werden unterschiedliche Sichtweisen auf unser Leben mit Künstlicher Intelligenz thematisiert. Komplexitätsforschende berichten zudem über erste Erkenntnisse aus der Corona-Pandemie und deren Folgen. Wie gewohnt finden überdies knapp ein Dutzend Breakout Sessions rund um das Generalthema der Technologiegespräche statt.
Congratulations to the winners of the @oe1 initiative “Reparatur der Zukunft” (repair the future). EFA Secretary General @PhilippeNarval was part of the jury, who selected 37 projects in total. We are honored to invite seven of them to this year’s forum. pic.twitter.com/SSOMaY8chq
— EuropeanForumAlpbach (@forumalpbach) July 2, 2020
Die Teilnahmegebühr für alle Gespräche des Europäischen Forums Alpbach beträgt einmalig 90 Euro – das beinhaltet auch die Technologiegespräche. Dadurch soll so vielen Interessierten wie möglich die virtuelle Teilnahme an den Veranstaltungen ermöglicht werden.
Anlässlich der Technologiegespräche erscheint auch heuer das Jahrbuch „Discussing Technology“, das sich diesmal dem Thema „Komplexität“ widmet – mit Beiträgen des Komplexitätsforschers Stefan Thurner, des MIT-Professors Alex „Sandy“ Pentland, des Rektors der Universität für angewandte Kunst Wien, Gerald Bast, und vielen mehr.
In Alpbach an Ort und Stelle sein sollen in diesem Jahr in erster Linie Sprecher, Journalisten und Partner des Forums, und nur eine kleine Gruppe junger Menschen, den Alpbach Stipendiaten. Auch in Zukunft werde ein Teil des Forums digital sein. So könnten sehr viel mehr Menschen teilnehmen, es sei aber auch einfacher, sehr prominente Vortragende dafür zu gewinnen. Gerade in Afrika und Asien verzeichne man viel Interesse, betonten die Veranstaltenden. „Wir glauben, dass Afrika in den kommenden Jahren immer mehr zu einem Partnerkontinent für unser Forum werden wird.“
Programm-Updates und Highlights: Den aktuellen Programmstand zu den Alpbacher Technologiegesprächen #EFAtec finden Sie unter https://www.ait.ac.at/efatec20
Tickets können ab dem 13. Juli hier erworben werden: https://2020.alpbach.org/