Kategorie Klima- & Umweltschutz - 12. Juli 2021
Wichtiger Schritt für Biodiversitätsstrategie 2030
Eine Kommission hochrangiger Expertinnen und Experten traf am 14. Juli erstmals zusammen, um den neuen Entwurf zur Biodiversitätsstrategie 2030 für Österreich zu diskutieren.
Die Strategie ist ein zentraler Baustein für den Erhalt der natürlichen Vielfalt. Ziel ist es, rund ein Drittel der gefährdeten heimischen Arten und Lebensräume wieder in einen guten Zustand zu bringen und 30 Prozent der Staatsfläche unter Schutz zu stellen. Dazu werden wertvolle Lebensräume wie Flüsse, Wälder und Moore vernetzt, auch die Erhöhung des Anteils der Biolandwirtschaft spielt eine wichtige Rolle.
Der Entwurf entstand unter Federführung des Klimaschutzministeriums mit Unterstützung des Umweltbundesamtes und bindet die Anliegen verschiedenster Stakeholder aus Zivilgesellschaft, Politik und Wissenschaft mit ein. Für die heimische Wirtschaft, den Tourismus und die Gesellschaft in ihrer Gesamtheit ist eine intakte Natur unverzichtbar. Nach Abschluss der Diskussionen wird die Biodiversitätskommission einen Vorschlag vorlegen. Die finale Biodiversitätsstrategie soll bis Jahresende von der Regierung beschlossen werden.
„Unsere Natur ist unsere Lebensversicherung, darauf müssen wir gut aufpassen. Mit der Biodiversitätsstrategie 2030 arbeiten wir an einem Meilenstein für die heimische Artenvielfalt. Hier werden wir gemeinsam mit den anderen Ressorts, den Bundesländern, den zivilgesellschaftlichen Organisationen und der Wissenschaft an einem Strang ziehen – sowohl in der Strategieerstellung als auch in der anschließenden Umsetzung“, erklärt Klimaschutzministerin Leonore Gewessler.
Grand Prix der Biodiversität
Um die Artenvielfalt Österreichs nachhaltig zu sichern, braucht es ein vielfältiges Naturschutz-Engagement von Vereinen, Betrieben, Schulen und lokalen Initiativen. Eine erste wichtige neue Maßnahme: Der │ naturschutzbund │ startet gemeinsam mit dem BMK den bisher größten Biodiversitätswettbewerb Österreichs: Im Rahmen des „Grand Prix der Biodiversität“ werden 70 Projekte zum Schutz und Erhalt unserer natürlichen Vielfalt mit je 5000 Euro Preisgeld ausgezeichnet.
Mit dem Startschuss zum Grandprix der Artenvielfalt, bei dem Preisgelder im Wert von insgesamt 350.000 Euro aus dem Biodiversitätsfonds verliehen werden, finden weitere wichtige Projekte zum Schutz und Erhalt von Artenvielfalt und Biodiversität Unterstützung.
Neue Artenschutzaktivitäten auf den Weg bringen
Hauptgrund für den wachsenden Artenverlust ist die Lebensraumzerstörung durch den Menschen. Der Naturschutzbund kurbelt nun gemeinsam mit dem BMK Projekte an, die der Natur (wieder) Raum geben. Von der Biotoppflege über die Errichtung und Betreuung von Nistkästen und Nützlingshotels bis zur Revitalisierung von Feuchtbiotopen – der Einsatz zum Schutz ist so vielfältig wie die Natur selbst. Auch die Errichtung von Trockensteinmauern und Amphibienzäunen sowie das Anlegen von Wildblumenwiesen sind beispielhafte Aktionen, um die Biodiversität zu fördern und können beim größten nationalen Artenschutz-Wettbewerb eingereicht werden.
Mehr als nur ein Preisgeld
All jene, die einen Beitrag zur Förderung der Biodiversität leisten können, sind eingeladen, ihre Projekte ab sofort einzureichen. Eine renommierte Jury wählt aus allen Einreichungen die 70 besten – also naturschutzfachlich wertvollsten – Projekte aus. Neben der finanziellen Unterstützung werden die Teilnehmenden fachlich beraten und können sich in zwei Onlineseminaren austauschen. „Wir wollen mit diesem Wettbewerb nachhaltige Artenschutzprojekte initiieren, unterstützen und der Öffentlichkeit präsentieren“, so Roman Türk, Präsident des Naturschutzbundes Österreich.
Mehr zum Grand Prix der Biodiversität und den Teilnahmebedingungen finden Sie unter https://naturschutzbund.at/grand-prix-der-biodiversitaet.html