Kategorie Informationen & Tipps - 4. Mai 2023

Höheres Taschengeld, Staatspreis & gratis Klimaticket zur Stärkung des Ehrenamtes

Die Bundesregierung hat am Mittwoch ein Paket zur Stärkung des Ehrenamts präsentiert. Die Rahmenbedingungen für gemeinnützige Organisationen und ehrenamtliches Engagement sollen verbessert werden. Für Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Freiwilligen Sozialjahres (FSJ) und des Freiwilligen Umweltjahres (FUJ) gibt es künftig 500 statt 270 Euro pro Monat. Die Freiwilligen erhalten außerdem analog zu Grund- und Zivildienern ein kostenloses Klimaticket. Zudem soll die Reform des Freiwilligengesetzes eine bundesweite Servicestelle für Ehrenamt und Freiwilligenzentren bringen.

Österreich sei ein Land der Ehrenamtlichkeit, der Gemeinnützigkeit, hieß es auf einer Pressekonferenz zur Vorstellung der neuen Maßnahmen. 3,7 Millionen Österreicherinnen und Österreicher engagieren sich hierzulande ehrenamtlich, sie seien „Herz und Seele unseres Staates“. Im Vorfeld gab es einem „Ehrenamtsgipfel“ von Bundeskanzler, Vizekanzler und Sozialminister mit den Spitzen gemeinnütziger und ehrenamtlicher Organisationen.

Die vereinbarten Maßnahmen würden nun in ein neues Freiwilligengesetz gegossen werden. Damit soll das Freiwillige Sozialjahr aufgewertet werden. Dazu gehört auch die Erhöhung des Taschengelds auf die Geringfügigkeitsgrenze. Diese liegt derzeit bei 500,91 Euro. Auch für Teilnehmerinnen und Teilnehmer am Gedenk-, Friedens- und Sozialdienst im Ausland wird es eine höhere finanzielle Unterstützung geben. Alle Teilnehmenden der Freiwilligendienste erhalten zudem wie auch Grund- und Zivildiener ein kostenloses Klimaticket. Das betrifft etwa 1.600 Menschen pro Jahr.

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Zusätzliche Mittel für Ausrüstung und Infrastruktur sollen auch Rettungsdienste und Zivilschutzverbände bekommen. Es werde ein Rahmen geschaffen, damit Freiwilligenorganisationen „ihre Energie dafür verwenden können, weiter Freiwillige zu finden“. Diese leisten einen „Dienst an der Gesellschaft, den Mitmenschen und seien „im wahrsten Sinne des Wortes unbezahlbar“. KLimaschutzministerin Leonore Gewessler hob hervor, dass es vorwiegend junge Frauen seien, „die sich ein Jahr lang für die Allgemeinheit engagieren, wertvolle Umweltarbeit leisten und soziales Engagement leben“.

Geplant ist zudem die Ausweitung der Absetzbarkeit von Spenden an gemeinnützige Organisationen sowie ein Non-Profit-Organisationen-Energiekostenzuschuss zur Abfederung der hohen Energiekosten. Dieser soll in den nächsten Wochen erarbeitet werden. Bereits im Herbst sollen dafür erste Gelder fließen. Jährlich wird zukünftig auch ein neuer Staatspreis für Freiwilligenarbeit vergeben. Die Stärkung des Ehrenamts und der Freiwilligenarbeit soll so auch als „Gegengift zu dieser aufgeladenen Stimmung, zu Hass und Hetze“ wirken, wie Vizekanzler Werner Kogler betonte. Alle Arten der Zusammenarbeit könnten diesem Phänomen entgegenwirken.

Laut Regierung sei zentrales Anliegen der Organisationen eine Ausweitung und Modernisierung der Absetzbarkeit von Spenden an gemeinnützige Organisationen. Zukünftig sollen davon also unter anderem auch Organisationen aus den Bereichen Kunst, Kultur, Sport und Bildung umfasst sein. Auch das Antrags- und Anerkennungsverfahren soll vereinfacht werden, wurde angekündigt.