Kategorie Informationen & Tipps - 4. Oktober 2017

greissler.plus – Neue Wege der Nahversorgung

Ein paar Kilometer bis zum nächsten Lebensmittelgeschäft? Ein kleiner Greißler, der schon geschlossen hat, wenn Sie von der Arbeit nachhause kommen? Viele Menschen, gerade im ländlichen Raum, kennen diese Problematik. Ältere und vor allem weniger mobile Menschen stellt das vor große Herausforderungen. Denn gibt es kein Geschäft im Ort, muss man entweder gut zu Fuß sein oder man braucht, abseits öffentlicher Verkehrsmittel, ein eigenes Auto. Doch nicht nur eine Einkaufsmöglichkeit geht mit dem Nahversorger um die Ecke verloren: Auch ein sozialer Treffpunkt, an dem sich die Menschen austauschen können, verschwindet.

Das Forschungsprojekt „greissler.plus“ beschäftigt sich genau mit dieser Thematik und will nun eine regionale Lösung für die Nahversorgung im Pilotgebiet Schneebergland finden. Die „Gemeinsame Region Schneebergland“ und die „LEADER Region NÖ-Süd“ erarbeiten dafür in Kooperation mit dem Planungs-und Beratungsbüro „RaumRegionMensch“, der „FH Technikum Wien“ und der Unternehmensberatung „OPESTRA“ eine zukunftsweisende Lösung. Eingebunden in den Entwicklungsprozess sind außerdem interessierte Bürgerinnen und Bürger, Nahversorgerinnen und Nahversorger sowie lokale Lebensmittelproduzentinnen und -produzenten.

© pixabay

„Wir wollen gemeinsam mit allen Betroffenen einer Region Angebote entwickeln“, so Nicole Ringer vom leitenden Planungsbüro RaumRegionMensch. Denn nur, wenn alle Beteiligten mit der zukünftigen Nahversorgung glücklich sind, kann sie auch funktionieren und wird genutzt.

Bei greissler.plus ist etwa die Gestaltung einer speziell für ältere Menschen entworfene Online-Plattform mit regionalen Produkten aus dem Schneebergland geplant. „Über den Sommer ist bereits ein Fragebogen zur aktuellen Situation und der Akzeptanz einer möglichen Plattform erfolgreich gelaufen“, so Ringer. Diese Plattform wird Informationen über Produzentinnen und Produzenten sowie deren Produkte bieten und könnte auch die Möglichkeit zum Online-Einkauf dieser Produkte umfassen.

Zusätzlich haben lokale Lebensmittelproduzentinnen und -produzenten, Gastwirtinnen und Gastwirte sowie Bürgerinnen und Bürger in Workshops Erfahrungen ausgetauscht und Zukunftsvisionen entwickelt. Unter dem Titel „Zukunft Nahversorgung Schneebergland“ wurden zwei Workshops veranstaltet, bei denen aktuelle Probleme und mögliche Lösungen für diese erläutert wurden.

 

© greissler.plus / FH Technikum Wien

 

Aktiv am Projekt beteiligen

Die nächsten Workshops, bei denen gemeinsam mit Wirtschaftstreibenden sowie Konsumentinnen und Konsumenten aus der Region mögliche Konzepte und Lösungen ausgewählt und erläutert werden, finden an folgenden Tagen statt:

  • Montag, 20. November 2017 von 19:00 – 21:00 Uhr für Wirtschaftstreibende
  • Donnerstag, 30. November 2017 von 18:30 – 21:00 Uhr für KonsumentInnen

Für Interessierte gibt es weiterhin die Möglichkeit, sich aktiv im Projekt einzubringen. Alle weiteren Infos finden Sie auf der Homepage von greissler.plus. Das Team von RaumRegionMenschen unterstützt das Projekt, das bis 2018 finanziert wird, bei der technischen Umsetzung der Plattform sowie deren Anwendung und evaluiert Finanzierungsmodelle.

INFObox: „Greissler.plus“ wird vom Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie (bmvit) im Rahmen des Programmes „benefit“ (IKT der Zukunft) gefördert. Das Programm verfolgt das Ziel, Forschung und Entwicklung für innovative Produkte und Services für ältere Menschen anzuregen.