Kategorie Informationen & Tipps - 31. August 2018

Asteroid: Der Totenschädel aus dem All ist wieder zurück

Ein Fest für Gruselfans: Kurz nach Halloween sorgt ein Asteroid wieder für Aufsehen, der sich der Erde nähert und einem Totenkopf ähnelt. „Er hat zwei Dellen, die man als Augen interpretieren könnte“, sagte Rüdiger Jehn vom europäischen Raumflugkontrollzentrum ESOC in Darmstadt. „Da spielt aber viel Fantasie mit.“

Das 2015 mithilfe des Arecibo Observatoriums in Puerto Rico aufgenommene Radarbild des Asteroiden zeigt zumindest aus einer bestimmten Perspektive mit etwas Fantasie einen menschlichen Totenschädel. © NAIC-Arecibo/NSF

Der Asteroid habe einen Durchmesser von 600 Metern und die beiden Krater seien jeweils etwa 100 Meter groß. Gefährlich wird 2015TB145 der Erde nicht. In einer Entfernung von 38 Millionen Kilometern wird er an der Erde vorbeifliegen, das entspricht etwas einem Viertel der Strecke zwischen Erde und Sonne. Selbst mit großen Teleskopen wird er allenfalls als schwacher Lichtpunkt zu erkennen sein.

„Er kann aber weiterhin Science-Fiction-Fans als Grundlage dienen, um Spaß zu haben“, so der Experte der Europäischen Weltraumorganisation (ESA). Am nächsten kommt er der Erde am 7. November.

Experten betonten wieder einmal, dass nur eine durch Radarbeobachtungen rekonstruierte Darstellung vom Oktober 2015 die Ähnlichkeit mit dem Totenkopf bezeuge. Auf anderen Darstellungen sehe der Kleinplanet gar nicht wie ein Totenkopf aus. „Also eine Laune der Natur, ein zufälliges Zusammenspiel von Radarechos, in dem wir Menschen etwas uns Bekanntes erkennen“, so Sven Melchert, Vorsitzende der Vereinigung der Sternfreunde im südhessischen Heppenheim.

Entdeckt wurde der Asteroid 2015 in Hawaii, als er relativ nah an der Erde vorbei flog, in rund 500.000 Kilometern Entfernung, wie ESA-Experte Jehn sagt. Mit dem Teleskop-System „Pan-Starrs“ werde der Sternenhimmel von Hawaii aus kontinuierlich beobachtet, jeden Monat würden etwa 100 neue Objekte gefunden, die in die Nähe der Erde kommen.

Da die Umlaufbahn des Asteroiden um die Sonne drei Jahre und 17 Tage betrage, werde er voraussichtlich 2021 wieder vorbeifliegen. Der Erde werde er aber erst 2085 wieder relativ nah kommen, allerdings noch nicht einmal so nah wie 2018. Sicher sei: „Er kann die Erde in den nächsten 100 Jahren nicht treffen, wahrscheinlich auch in den nächsten 500 Jahren nicht.“ In der ESA-Risiko-Datenbank, in der 750 Asteroiden enthalten sind, die in den nächsten 100 Jahren die Erde treffen könnten, sei er nicht enthalten.

Asteroid 2015TB145 sei „ziemlich schwarz“ und drehe sich in fünf Stunden einmal um die eigene Achse. Für Spekulationen, dass er vielleicht ein erloschener Komet sei, gebe es bisher keine Belege.