Kategorie Innovation & Technologie - 22. Dezember 2020
Home-Office & Co. könnten bis zu 2,8 Prozent Treibhausgas einsparen
Durch verstärktes Home-Office, Tele-Conferencing und Online-Shopping könnten kurzfristig bis zu 2,8 Prozent der verkehrsbedingten Treibhausgase eingespart werden. Zu diesem Ergebnis kamen Experten und Expertinnen des Umweltbundesamts im Rahmen des Projekts PoviMob gemeinsam mit Motiv- und Mobilitätsforschern. Dabei wurden potenzielle Effekte von virtueller Mobilität auf das tatsächliche Verkehrsaufkommen untersucht.
Die Digitalisierung ermöglicht Mobilität im virtuellen Raum und unterstützt damit die Einsparung von Verkehr sowohl auf der Straße, als auch auf der Schiene oder in der Luft. „Diese virtuelle Mobilität ersetzt schon heute zahlreiche physische Wege und wird in den kommenden Jahren mehr oder weniger alle Lebensbereiche durchdringen. Durch die Covid-Pandemie im Jahr 2020 wurde die Tendenz zu Home-Office, Tele-Conferencing oder Online-Shopping deutlich beschleunigt“, hieß es in einer Aussendung des Umweltbundesamtes.
Potenzial der virtuellen Mobilität
Der Verkehrssektor ist einer der Hauptverursacher von Treibhausgas-Emissionen in Österreich – nach wie vor mit steigendem Trend. Die Projekt-Ergebnisse zeigten, dass in der virtuellen Mobilität ein beachtliches Potenzial liegt. Aufbauend auf Befragungen von Experten und Umfragen in der Bevölkerung im Herbst 2019 und im April 2020 wurden Berechnungen für verstärktes Home-Office, Tele-Conferencing und Online-Shopping durchgeführt. Mit den Maßnahmen ist demnach eine Reduktion des Verkehrsaufkommens und damit eine Emissionsreduktion im Ausmaß von bis zu 2,8 Prozent der gesamten verkehrsbedingten Treibhausgasemissionen, oder 630 Kilotonnen CO2-Äquivalenten, für das Jahr 2030 möglich.
Der größte Anteil an diesem Potenzial liegt in einer intensiveren Nutzung von Home-Office (ca. 60 Prozent der Reduktion). Zusätzlich zu diesem Potenzial können weitere 480 Kilotonnen CO2-Äquivalente eingespart werden, wenn internationale Geschäftsreisen durch Tele-Conferencing ersetzt werden.
Dass dieses Reduktionspotenzial höher ausfallen kann, zeigte das Jahr 2020. Bedingungen wie während der Covid-Pandemie mit weitgehendem Home-Office und massiven Reiseeinschränkungen gehen deutlich über die Annahmen für die Berechnungen in PoviMob hinaus.
Das Projekt PoviMob wurde im Rahmen der 12. Ausschreibung Mobilität der Zukunft vom Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie (BMK) finanziert.
SERVICE: Der Projekt-Endbericht steht seit Dezember 2020 online zur Verfügung.