Kategorie Innovation & Technologie - 13. Februar 2017

Infrastrukturministerium investiert 30 Milliarden Euro in Bahn, Straße, Breitband und Forschung

Ausbau schafft und sichert bis zu 435.000 Arbeitsplätze – Investitionen lösen 30,7 Milliarden Euro Wertschöpfung aus – Forschungsgelder von 500 auf 800 Millionen Euro im Jahr erhöht

Das Infrastrukturministerium investiert bis 2022 über 30,6 Milliarden Euro in Schiene, Autobahn und Schnellstraße, Breitbandnetz sowie Forschung und Entwicklung. Mit 16,4 Milliarden Euro wird mehr als die Hälfte davon für eine moderne Bahninfrastruktur aufgewendet. 7,8 Milliarden Euro entfallen für den Ausbau des höherrangigen Straßennetzes. Eine Milliarde Euro stehen für den Breitbandausbau bereit. Mit fünf Milliarden Euro fördert das Ministerium verstärkt Forschung und Entwicklung in zukunftsträchtigen Feldern, etwa Industrie 4.0, Energie und Mobilität der Zukunft. „Mit unseren Investitionen machen wir Österreich fit für die Zukunft. Wir nehmen in den kommenden Jahren über 30 Milliarden Euro in die Hand: für eine zuverlässige Bahn, sichere Straßen und schnelles Internet. Und wir fördern die Entwicklung neuer Technologien, um unsere Betriebe an die Weltspitze zu bringen. So kurbeln wir unsere Wirtschaft an, und wir schaffen und sichern insgesamt bis zu 435.000 Arbeitsplätze“, sagt Infrastrukturminister Jörg Leichtfried. Die Investitionen in die Infrastruktur lösen eine Wertschöpfung in der Höhe von 30,7 Milliarden Euro aus.

Der größte Anteil der Investitionen entfällt mit 16,4 Milliarden Euro auf die Bahn. Der Brennerbasistunnel mit 2,5 Milliarden Euro, die Koralmbahn auf der Strecke Graz – Klagenfurt mit 2,3 Milliarden Euro sowie der Semmeringbasistunnel mit 1,7 Milliarden Euro sind dabei die größten Projekte. Durch den Ausbau der Südstrecke ergibt sich für die Bahnfahrerinnen und Bahnfahrer ein enormer Zeitgewinn: Für die Route Wien – Klagenfurt braucht man künftig mit dem Zug statt vier Stunden nur mehr 2 Stunden 40 Minuten. Neben den großen Tunnelprojekten treibt das Verkehrsministerium unter anderem den viergleisigen Ausbau auf der Strecke Linz – Wels voran und investiert hier rund 430 Millionen Euro. Für den „Marchegger Ast“, die Bahnverbindung zwischen Wien und Bratislava, stehen 480 Millionen Euro zur Verfügung. Der zweigleisige Ausbau der Pottendorfer Linie zwischen Wien und Wiener Neustadt ist mit 471 Millionen Euro dotiert.

Insgesamt 7,8 Milliarden fließen bis 2022 in das Autobahn- und Schnellstraßennetz. In den Ausbau der S1 Wiener Außenringschnellstraße zwischen Schwechat und Süßenbrunn investiert das Infrastrukturministerium 1,9 Milliarden Euro. Die S1 entlastet die Ortskerne von Wien-Donaustadt und  des Marchfelds vom Schwerverkehr und bindet die Seestadt Aspern an das Autobahnnetz an. Weitere große Bauvorhaben bis 2022 gibt es auf der A26 Linzer Autobahn, dem Linzer Westring, mit 645 Millionen Euro und der S7 Fürstenfelder Schnellstraße bis zur Staatsgrenze bei Heiligenkreuz mit 488 Millionen Euro. Ein Schwerpunkt wird auf Tunnelsicherheit gesetzt. Dazu gehört etwa der Bau einer zweiten Röhre im Gleinalmtunnel auf der A9 Pyhrn-Autobahn, in den das Infrastrukturministerium 260 Millionen Euro investiert. Für die Sanierung der Tunnelkette Klaus, ebenfalls auf der Pyhrn-Autobahn, stellt das Infrastrukturministerium 180 Millionen Euro bereit. Der Karawankentunnel auf der A11 bekommt eine zweite Röhre, inklusive Sanierung betragen die Kosten 185 Millionen Euro.

Für die Förderung von Forschung und Entwicklung stehen mit rund fünf Milliarden Euro deutlich mehr Gelder bereit als in den Jahren zuvor. Das Infrastrukturministerium investiert in den kommenden Jahren etwa 800 Millionen Euro im Jahr statt bislang rund 500 Millionen Euro. „Wir fördern gezielt in zukunftsträchtigen Forschungsfeldern, etwa beim Umstieg auf die digitalisierte Produktion. Damit unterstützen wir unsere Betriebe, ihre Stärken weiter auszubauen oder neue Nischen zu besetzen“, sagt Leichtfried. Rund um die Digitalisierung der Produktion – Stichwort Industrie 4.0 – investiert das Infrastrukturministerium rund 200 Millionen Euro im Jahr. Damit werden unter anderem Pilotfabriken finanziert, in denen Unternehmen neue Produktionstechniken testen können, ohne ihren laufenden Betrieb zu beeinträchtigen. Für das Forschungsfeld Energietechnologien und umweltfreundliche Städte stehen weitere 100 Millionen jährlich bereit. In die Entwicklung neuer Mobilitätstechnologien werden jährlich rund 60 Millionen Euro investiert. Gefördert werden etwa E-Mobilität sowie Laborstrecken und Technologieentwicklung rund ums automatisierte Fahren. Mit der Initiative „Silicon Austria“ stärkt das Infrastrukturministerium den Mikroelektronikbereich in Österreich mit 110 Millionen Euro. Herzstück dabei ist ein eigenes Forschungszentrum, das 2017 seine Arbeit aufnehmen wird.

Von der Breitbandmilliarde hat das Infrastrukturministerium bislang Förderzusagen in der Höhe von 204 Millionen Euro vergeben. Für 2017 sind Ausschreibungen mit einem Volumen von etwa 200 Millionen Euro vorgesehen. Von den bisherigen Zuschlägen profitieren rund 560.000 Österreicherinnen und Österreicher in 813 Gemeinden. Bis 2020 wird jeder Haushalt und jeder Betrieb Zugang zu mindestens 100 Mbit pro Sekunde schnellen Datenverbindungen haben. Die Förderungen aus der Breitbandmilliarde werden durch Investitionen der privaten Netzbetreiber in derselben Höhe verdoppelt.