Kategorie Innovation & Technologie - 3. Oktober 2016
Internationale Raumfahrt-Community zu Gast in Österreich
Erstmals 100 Astronautinnen und Astronauten aus 21 Ländern in Wien. Österreich beteiligt sich an neuer Trägerrakete Ariane 6
Auf Einladung von Franz Viehböck und des Österreichischen Weltraum Forums (ÖWF) sind diese Woche rund 100 Astro-, Kosmo- und TaikonautInnen in Österreich zu Gast. RaumfahrerInnen aus über 21 Ländern treffen sich in Wien zum 29. Planetary Congress der Association of Space Explorers (ASE). Bis zum 7. Oktober beraten sie gemeinsam mit rund 200 internationalen VertreterInnen aus Industrie und Forschung über die aktuellen Entwicklungen und die Zukunft der Raumfahrt. Der Kongress ist eine einzigartige Gelegenheit für unsere Unternehmen und Forschungseinrichtungen, um sich der internationalen Weltraum-Gemeinschaft zu präsentieren. Die Astronautinnen und Astronauten begeistern Kinder und Jugendliche in ganz Österreich für das Thema Raumfahrt, erklärt Weltraumminister Jörg Leichtfried bei der Eröffnung im Wiener Haus der Industrie.
Im Rahmen eines Pressegesprächs informierte Leichtfried gemeinsam mit Viehböck, IV-Generalsekretär Christoph Neumayer und ASE-Präsident Soichi Noguchi über die österreichische Weltraumstrategie. Österreich ist eine Weltraum-Nation. Heimische Technologie ist mittlerweile fixer Bestandteil bei wichtigen Raumfahrt-Missionen, etwa zur Erforschung von Planeten und an Bord von Raketen und Satelliten. 2020 startet die neue Trägerrakete Ariane 6 daran beteiligen wir uns mit rund 30 Millionen Euro, so Leichtfried. Das Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie (bmvit) ist seit 2014 offiziell auch Weltraumministerium. Mit rund 70 Millionen Euro jährlich fördert das bmvit Forschung und Entwicklung in den Bereichen Erdbeobachtung, Kommunikationsnetze im All, neue Technologien wie Flugelektronik, wissenschaftliche Instrumente und Exploration, sowie Trägersysteme und Navigation für Satelliten.
Der österreichische Raumfahrtsektor ist ein oft übersehenes Kompetenzfeld in unserer Industrielandschaft. Höchst innovativ, exportintensiv und stark in europäische und internationale Projekte involviert liefern rund 100 österreichische Hersteller Hard- und Softwarekomponenten für Missionen der Europäischen Weltraumorganisation ESA, so der Generalsekretär der Industriellenvereinigung (IV), Christoph Neumayer.
Der Präsident der Association of Space Explorers, Soichi Noguchi (Japan), betont die Wichtigkeit des internationalen Austauschs: Die Association of Space Explorers vereint alle 450 Astronauten und Kosmonauten rund um den Globus. Ich freue mich schon auf den Austausch mit den Kollegen und die Gelegenheit, österreichische Forschungs- und Technologieeinrichtungen kennenzulernen.
Franz Viehböck, der die Konferenz anlässlich des 25-Jahr-Jubiläums seiner Weltraummission Austromir nach Österreich brachte, über den Kongress in Wien: Meine Kollegen und ich werden die Gelegenheit nutzen, um uns auf den letzten Stand in Sachen bemannte Raumfahrt zu bringen, denn hier tut sich einiges – im Bereich aktueller und künftiger Weltraummissionen ebenso wie auf dem Sektor neuer Entwicklungen in Technologie und Weltraumindustrie.
Der ehemalige Raumfahrer betont die Bedeutung von Veranstaltungen, die die Öffentlichkeit gleichermaßen informieren wie begeistern: Am Mittwoch, dem Community Day der Konferenz, sind wir als Botschafter für Naturwissenschaften und Technik bei gut 130 Events in ganz Österreich unterwegs. SERVICE: Der Kongress kann auch live via Social Media über #ase29 bzw. unter: http://ase2016.oewf.org/ase29-live mitverfolgt werden.
Mehr zur AstronautInnenkonferenz und der Association of Space Explorers findet sich unter ase2016.oewf.org, der Veranstaltungskalender für den Community Day ist ebendort abrufbar.