Kategorie Innovation & Technologie - 2. Oktober 2020

Mit Europäischen Schlüsseltechnologien gemeinsam in eine saubere & digitale Zukunft

Aufruf an Unternehmen zur Interessensbekundung in den Bereichen grünen Wasserstoff und Dekarbonisierung der Industrie und Mikroelektronik – Einreichungen ab sofort bis 20. November möglich

Mikroelektronik, Wasserstoff und Low-Carbon-Industries: Mit einer Interessensbekundung Österreichs an relevanten Projekten von gemeinsamem europäischen Interesse (Important Projects of Common European Interest – IPCEI), hält das Klimaschutzministerium (BMK) Unternehmen zur Interessensbekundung von IPCEI in den Bereichen grünen Wasserstoff und Dekarbonisierung der Industrie an. Nachdem es im Bereich Mikroelektronik bereits ein IPCEI gemeinsam mit dem BMDW gibt, wird auch hier ein zweiter Aufruf zur Interessensbekundung gestartet.

Grüner Wasserstoff als potenter Energieträger? © Domenico Grossi/KIT

Viele bahnbrechende Innovationen, Marken und Projekte aus der Privatwirtschaft werden weltweit durch die öffentliche Hand vorangetrieben und unterstützt. In der EU gibt es dahingehend wichtige Wirtschaftsbereiche mit hoher klimapolitischer Relevanz, deren Potential nun voll ausgeschöpft werden soll und die EU so zum Vorreiter in Sachen Klimatechnologien machen soll. Die Interessensbekundung Österreichs zu diesen drei wichtigen IPCEIs ist ein wesentlicher Schritt, um europäische Zukunfts- und Schlüsseltechnologien sowie die Wettbewerbsfähigkeit Österreichs und Europas weiter zu stärken.

Gesucht sind bahnbrechende Innovationsprojekte und anwendungsnahe Industrieprojekte österreichischer Unternehmen mit großer klima- und energiepolitischer Bedeutung in den Bereichen grüner Wasserstoffproduktion und -verwendung sowie der drastischen Reduktion der Treibhausgasemissionen der CO2-intensiven österreichischen Industrie. Der Bereich der Mikroelektronik und Nanotechnologie spielt bei Fragen des globalen Wettbewerbs, der Digitalisierung und des Wandels zu einer grünen Industrie eine entscheidende Rolle.

„Im Kampf gegen die Klimakrise brauchen wir klimafreundliche Innovationen und Zukunftstechnologien. Innovationsprojekte, die grünen Wasserstoff und die Dekarbonisierung der Industrie vorantreiben und uns dabei auf den Weg zur Klimaneutralität begleiten, sind unerlässlich“, sagt Klimaschutzministerin Leonore Gewessler. Hier solle die öffentliche Hand gemeinsam mit Österreichs führenden Unternehmen vorangehen und zu Vorreitern avancieren. „Ergreifen und nutzen wir die Chance und stärken damit nachhaltig die Wirtschaft in unseren Regionen, schaffen und sichern krisenfeste Arbeitsplätze und sorgen für eine lebenswerte Zukunft für uns alle.“

In den drei Schwerpunktbereichen grüner Wasserstoff, Dekarbonisierung der Industrie und Mikroelektronik 2 beginnen in den nächsten Wochen europäische Verhandlungen für die Gründung von IPCEI. Konkrete Projekte sollen im Jahr 2021 starten. Das BMK startet diesen Aufruf, um bereits jetzt mögliche österreichische Beiträge zu den geplanten europäischen IPCEI-Vorhaben auszumachen. Interessierte Unternehmen haben die Möglichkeit innerhalb der kommenden sieben Wochen erste Projektideen im Rahmen einer Projektskizze vorzustellen.

Österreich plant mit der zeitnahen Teilnahme an den beiden IPCEIs zu Mikroelektronik und zu Batterie-Technologien bereits heute die Beteiligung an zwei bedeutenden IPCEI-Industriekonsortien. Damit zählt Österreich zu den aktivsten Mitgliedsländern der Europäischen Union im Kontext von IPCEI.

Die IPCEI ist ein Instrument, welches EU-Mitgliedstaaten und ausgewählten Unternehmen die Teilnahme in spezifischen Industriebereichen ermöglicht und in Folge staatliche Beihilfen über das geltende Beihilferecht hinaus erlaubt. IPCEI-Vorhaben müssen dabei einen wichtigen Beitrag zu den Zielen der Europäischen Union wie dem European Green Deal leisten und sollen infolge ihrer positiven Spill-Over-Effekte auf den Binnenmarkt und die europäische Gesellschaft zu Wachstum, Beschäftigung und Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Industrie und Wirtschaft beitragen.

Diese erste Stufe dient auch dem Ziel, den möglichen österreichischen Beitrag an Einreichungen zu bewerten und den unternehmensseitigen Bedarf an notwendiger Förderung abzuschätzen. In einer zweiten Stufe würden – im Falle einer Teilnahmeabsicht Österreichs am jeweiligen IPCEI – ausgewählte Unternehmen das Projektvorhaben detaillierter beschreiben und so mit den Expert*innen des BMK und BMDW und der gemeinsamen Abwicklungsstelle (aws und FFG) die Genehmigung durch die Europäische Kommission vorbereiten. Den ausgewählten Unternehmen wird die Chance geboten, in europäischen Schlüsselvorhaben führend dabei zu sein.

SERVICE: Alle weiteren Informationen zu IPCEI und den Eignungsvoraussetzungen finden sich unter www.bmk.gv.at/ipcei. Die Einreichungsfrist endet mit 20. November 2020.