Kategorie Innovation & Technologie - 23. Oktober 2015

Technologie für den Notfall

Gemeinden an der Donau wurden zum Katastrophengebiet erklärt, die Altstadt von Melk teilweise überflutet, das Gebiet um Klosterneuburg geräumt und die ÖBB musste den Fernverkehr an der Westbahn einstellen. Das Katastrophenhochwasser vom Juni 2013 wird den Menschen in Österreich noch lange in Erinnerung bleiben.

Die Wassermassen zu verhindern ist nicht möglich, sich möglichst gut darauf vorzubereiten, das ist Aufgabe der Sicherheitsforschung, damit bei Katastrophen wie Hochwasser, Erdbeben oder Waldbränden die Bürgerinnen und Bürger, Institutionen, Güter und Infrastruktur möglichst gut geschützt sind. Im Falle eines Hochwassers geht es für die Einsatzkräfte darum, rasch reagieren zu können, um Schäden möglichst gering zu halten. Dabei können neue Technologien aus der Sicherheitsforschung eine entscheidende Rolle spielen.

Informationen aus der Luft für den Einsatz am Boden

AIRWATCH ist ein Aufnahme- und Überwachungssystem, das, am Flugzeug befestigt, Luftaufnahmen von Katastrophenschauplätzen und damit wichtige Daten und Hinweise für die Einsatzkräfte liefert. Mithilfe mehrerer Sensoren sammelt AIRWATCH hochwertige geo-referenzierte Informationen über das Einsatzgebiet und stellt diese echtzeitnah den Einsatzkräften zur Verfügung. Geo-referenziert heißt, dass die aufgenommenen Bilder aus der Luft eindeutig geographischen Koordinaten zugeordnet werden. So kann ein Überflutungsgebiet auf einer Karte dargestellt werden, die Koordinaten von Glutnestern nach Waldbränden oder durchweichten Stellen in Dämmen können an die Einsatzkräfte am Boden weitergegeben werden.

Beim Donauhochwasser 2013 konnte sich AIRWATCH bereits im realen Test bewähren und unterstützte das Katastrophenmanagement und die Einsatzkräfte mit Informationen aus der Luft.

Airwatch © Die Österreichische Feuerwehr / Seyfert

Airwatch © Die Österreichische Feuerwehr / Seyfert

AIRWATCH ist nur eine von vielen erfolgreichen Technologieentwicklungen im österreichischen Sicherheitsforschungsprogramm KIRAS. Unter dem Produktnamen ARGUS wird diese Technologie durch Joanneum Research bereits weltweit vermarktet.

KIRAS startete 2005 und war damit das erste Programm seiner Art in Europa. Bisher wurden insgesamt 172 Projekte mit einem Volumen von 58 Millionen Euro gefördert. Diese Investitionen zeigen Wirkung: Bisher wurden 116 Millionen Euro erwirtschaftet und 2.000 Arbeitsplätze geschaffen bzw. gesichert. KIRAS hat einen zivilen Programmfokus – an den Projekten sind Bedarfsträger, Unternehmen, Forschungseinrichtungen und Hochschulen beteiligt.

Anlässlich 10 Jahren Sicherheitsforschungsprogramm KIRAS können Sie sich bei der Leistungsschau des Bundesheeres von 23. bis 26. Oktober selbst ein Bild von sicherheitsrelevanten Technologien wie AIRWATCH, REMULES und Co. machen.

INFObox: KIRAS ist das nationale Programm zur Förderung der Sicherheitsforschung in Österreich. Unter der Verantwortung des Bundesministeriums für Verkehr, Innovation und Technologie (bmvit) unterstützt KIRAS nationale Forschungsvorhaben (wie AIRWATCH und REMULES) mit dem Ziel der Erhöhung der Sicherheit Österreichs und seiner Bevölkerung.