Kategorie Innovation & Technologie - 15. März 2016
Den Einbruchswerkzeugen auf der Spur
Einbruchserien verunsichern die Bevölkerung und erfordern seitens der Polizei für die Aufklärung einen hohen Personalaufwand. Anhand von Werkzeugspuren, die beim Einbruch hinterlassen werden, können Einbrüche aufgeklärt und später vor Gericht auch bewiesen werden.
Für diese Auswertung von Werkzeugspuren braucht die Polizei jedoch eigens ausgebildetes Personal und viel Zeit. Sie müssen die verschiedenen Spurenabdrücke untereinander und mit dem Abdruck des Tatwerkzeugs vergleichen. Dadurch ist die Suche bisher eingeschränkt auf den Vergleich von sichergestellten Tatwerkzeugen mit einigen wenigen Tatortspuren. Erstreckt sich eine Raubserie über ganz Österreich, ist es derzeit kaum möglich, die Einbrüche anhand des gleichen verwendeten Werkzeugs miteinander in Verbindung zu bringen. Es fehlt an Suchsystemen, die sich für das Erheben und Dokumentieren von Werkzeugspuren eignen. Das von KIRAS geförderte Projekt „FORMS“ will dies ändern und entwickelt nun ein Verfahren zur Suche und Auffindung ähnlicher Form- und Werkzeugspuren in Kriminaldelikten.
Die FORMS-Software erzeugt einen maschinellen Abgleich von Spur und Werkzeug und von Spur mit weiterer Spur wie beispielsweise im Falle von Tatserien. Daten aus ungeklärten Straftaten und neue Spuren werden in einer Datenbank zusammengeführt. So wird es möglich, Spuren in großem Umfang zu vergleichen. Ermittlerinnen und Ermittler können bei kriminaltechnischen Untersuchungen auf möglichst ähnliche Spuren zugreifen, die vom System schon vorher zusammengestellt werden. Werkzeugspuren werden so öfter und viel effizienter für die kriminaltechnische Aufklärung von Straftaten herangezogen.