Kategorie Innovation & Technologie - 3. April 2018

Klima- und Energiestrategie #mission2030 präsentiert

Unter dem Titel #mission2030 ist am Dienstag in Wien von Umweltministerin Elisabeth Köstinger und Verkehrsminister Norbert Hofer die Klima- und Energiestrategie präsentiert worden. „Wir läuten das Ende des fossilen Zeitalters ein“, sagte Norbert Hofer. Es werde auch in Österreich in den nächsten Jahren massive Veränderungen geben, etwa bei der „Art und Weise, wie wir uns fortbewegen“. Wirtschaft und Klimaschutz seien kein Widerspruch, „wir können im Bereich der E-Mobilität bis 2030 insgesamt fast 34.000 neue Jobs und 3,1 Milliarden Euro Wertschöpfung zusätzlich schaffen“.

„Die Kritik im Vorfeld zeigt, dass wir einen guten und konstruktiven Weg der Mitte gewählt haben“, sagte Umweltministerin Elisabeth Köstinger bei der Vorstellung des rund 60 Seiten umfassenden Papiers, das vor allem den Weg zur Erreichung der 2030-Klimaziele aufzeigen soll.

Das Ziel 2030 als nächste festgelegte Etappe zur Dekarbonisierung ist durch das Pariser Klimaabkommen und die Klimaziele der EU festgelegt: Für Österreich bedeutet es bis dahin eine CO2-Emissionsreduktion von minus 36 Prozent gegenüber 2005 (für Emissionsquellen außerhalb des Emissionshandels) zu erreichen – bisher wurden acht Prozent geschafft. Unter anderem mit 100 Prozent Strom aus erneuerbarer Energie bis 2030 soll man diesem Ziel „maßgeblich näher kommen“, sagte Köstinger. Bei Wärme sollen 100 Prozent bis 2050, dem langfristigen Ziel der Klimastrategie, erreicht werden, und auch der Verkehr soll bis dahin CO2-neutral werden.

Nach der heutigen Präsentation sollen die Klimaziele Österreich mit Einbindung der Stakeholder nun konkretisiert werden. Köstinger und Hofer kündigten eine fünfwochige Begutachtung an, bei denen Stakeholder in mehreren Veranstaltungen miteingebunden werden sollen. Die Ziele werden jedenfalls noch diskutiert – und auch die Bürger sollen sich per Web einbringen, um die finale Strategie bis Juni vorliegen zu haben.

Leuchttürme

Zur Zielerreichung stellten Köstinger und Verkehrsminister Norbert Hofer auch die sogenannten „Leuchttürme“ vor: Diese umfassen zehn Maßnahmen, darunter die „E-Mobilitätsoffensive“, oder die „100.000 Dächer Photovoltaik“. Die fünf Leuchtturmprojekte des bmvit kommen aus den Bereichen Güterverkehr, öffentlicher Verkehr, Elektromobilität und Forschung, welche mit einer Vielzahl anderer Vorhaben in die Klima- und Energiestrategie der Bundesregierung eingebracht wurden. Das größte Klimaschutzunternehmen sind aber die Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB), so der Minister in Hinblick auf 14 Milliarden Euro, die in den kommenden Jahren investiert werden.

 

Was den Verkehr betrifft – den Hauptverursacher von CO2– sagte Hofer, dass „2,5 Prozent Zulassungsquote bei Elektrofahrzeugen zwar viel, aber nicht genug seien. „Angesichts des in den letzten Jahren immer weiter ansteigenden Verkehrsaufkommens ist diese Senkung der Emissionen ein besonders herausforderndes Ziel.“ Der Lösungsansatz dafür: Nicht nötige Verkehre vermeiden – Verlagerung auf effizientere Verkehrsmittel – Verbessern von bestehenden Technologien.

„Die fünf vom bmvit eingebrachten Leuchtturmprojekte in die #mission2030 decken all diese Bereiche ab und stehen im Rahmen des heute beginnenden Konsultationsprozesses zur Klima- und Energiestrategie der Bundesregierung ebenso zur Diskussion wie alle anderen Maßnahmen. Wir freuen uns auf viele Inputs, damit die #mission2030 ein voller Erfolg wird“, hielt Norbert Hofer abschließend fest.

Wachstumsmarkt Umwelttechnologien

Den Bereich der Energie- und Umwelttechnologien sieht Bundesminister Norbert Hofer als einen der größten Wachstumsmärkte des 21. Jahrhunderts: „Wir müssen unser Land als Energie-Innovationsland positionieren, um den Wirtschafts- und Beschäftigungsstandort Österreich zu stärken. Der Fortschritt in diesen Bereichen spielt bei der Dekarbonisierung eine Schlüsselrolle. Mit der weiteren Entwicklung der heimischen Forschungslandschaft kann Österreich zum „Innovation Leader“ aufsteigen.“ Parallel dazu müssten auch die Rahmenbedingungen für Testphasen geschaffen werden, um die Einzeltechnologien in Gesamtsysteme erfolgreich integrieren zu können. Auch der Beitritt zur globalen Forschungsinitiative „Mission Innovation“, der 22 Staaten und die EU angehören, muss ein Ziel Österreichs sein. Die Mitgliedstaaten sind aktuell für mehr als 80 Prozent der weltweiten Energieforschungsinvestitionen verantwortlich.

Auch beim Ausbau des öffentlichen Verkehrs möchte man mit den Ländern und den Landeshauptstädten enger zusammenarbeiten. So beteilige sich der Bund etwa in Wien nach wie vor an der Finanzierung des U-Bahn-Ausbaus.