Kategorie Klima- & Umweltschutz - 15. Februar 2022

Lkw- & Bus-Flotten sollen durch Förderung rascher auf Strom umsteigen

Österreich stellt dafür 525 Millionen Euro bis 2026 zur Verfügung, kofinanziert von der EU – Auch der Transportsektor soll emissionsärmer werden

Nicht kleckern, sondern klotzen: Mit über einer halben Milliarde Euro Förderung bis Mitte des Jahrzehnts soll der Umstieg von Bus– und Lkw-Flotten auf Elektroantriebe beschleunigt werden, um den Transportsektor emissionsärmer und klimafreundlicher zu gestalten. Für Busse sollen 250 Millionen Euro bis 2026 locker gemacht werden, die erste Ausschreibung dafür startet Mitte Februar. Für Nutzfahrzeuge sind 275 Millionen Euro bis 2025 vorgesehen, der Startschuss dafür fällt diesen Sommer.

Klimaschutzministerin Leonore Gewessler geht von einem großen Interesse der Unternehmen für die völlig neue Förderschiene aus. Die ersten fast 100 Millionen Euro stelle man noch heuer zur Flottenumstellung zur Verfügung. „Im Verkehr liegt nach wie vor ein großer Hebel im Klimaschutz. Die neue Förderung wird den Markthochlauf bei emissionsfreien Lkw und Bussen beschleunigen. Damit werden auch die Logistik- und Zulieferfahrten bald sauberer und leiser.“

Nach dem Best-Practice-Prinzip wolle man bei der Lkw-Flottenumstellung die besten Projekte über Ausschreibungen fördern – egal ob Kleinlaster oder Schwer-Lkw, so Gewessler. Auch für die Umrüstung auf E-Busse denkt man im großen Stil und hat vornehmlich Linienverkehr bzw. Verkehrsbetriebe im Blick.

Elektromobilität ist im öffentlichen Verkehr längst Realität. Alle Straßenbahnen und U-Bahnen und ein Großteil der Züge fahren ausschließlich elektrisch. In einigen Städten werden auch Busse über Oberleitungen und damit mit Strom betrieben. Seit einigen Jahren werden in Städten und Regionen in ganz Österreich auch batterieelektrische Busse im Linienbetrieb eingesetzt: In Judenburg und Trofaiach, in Villach und Wolfsberg, in Hornstein und Salzburg, in Wien und Klagenfurt sowie in verschiedenen Regionen in Vorarlberg.

„Eine technologische Vorentscheidung gibt es hier aber nicht“, so Gewessler, es sei einerlei, ob die Fahrzeuge batterieelektrisch oder via Oberleitungsstrom betrieben werden. Die Zahl der E-Busse soll im genannten Zeitraum auf rund 860 fast vervierfacht werden, zuletzt waren bundesweit 183 E-Busse unterwegs.

Insgesamt stehen für Betriebe im Rahmen der E-Mobilitätsoffensive heuer 167,2 Mio. Euro zur Verfügung – davon 71 Millionen Euro für die klassische Förderung, 51,2 Millionen für das neue Förderprogramm für emissionsfreie Busse sowie die dazugehörige Infrastruktur (EBIN) und 45 Millionen Euro für das ebenfalls neue Förderprogramm für emissionsfreie Nfz plus Infrastruktur (ENIN). Gefördert werden 80 Prozent der Mehrkosten für Busse bzw. Lkw sowie 40 Prozent der Investitionskosten für die Infrastruktur.

Weil das Gesamtangebot an steuerlichen Vorteilen beim Wechsel auf E-Mobilität für Betriebe bereits hoch ist, wird der Fördersatz für emissionsfreie Pkw und Plug-in-Hybride für Firmen zurückgefahren. Denn, so die Begründung: „Ein E-Auto für ein Unternehmen ist auch ohne Förderung deutlich günstiger“, zähle man die diversen Vergünstigungen zusammen.