Kategorie Klima- & Umweltschutz - 31. März 2023

Masterplan für einen klimaneutralen Güterverkehr präsentiert

Mit dem neuen Masterplan Güterverkehr 2030 richtet das BMK den Transportsektor ganz auf das übergeordnete Ziel Klimaneutralität aus. Von der Schiene über die Straße bis zur Schiff- und Luftfahrt: Die Strategie für den Güterverkehr baut auf den drei wesentlichen Grundsätzen des Mobilitätsmasterplans 2030 auf – vermeiden, verlagern, verbessern.

Dazu werden Möglichkeiten aufgezeigt, wie Wirtschaftswachstum und Verkehrsentwicklung entkoppelt werden können, um vermeidbare Transportwege einzusparen. Ebenso zeigt der Masterplan, wie der Güterverkehr auf energieeffiziente Verkehrsträger wie die Schiene oder die Binnenschifffahrt verlagert werden und somit dort, wo es notwendig ist, möglichst klimafreundlich wachsen kann. Verbesserungen sind vor allem im Straßengüterverkehr geplant, durch den Umstieg auf emissionsfreie Antriebstechnologien. Dekarbonisierung ist jedoch auch im Hinblick auf die Luftfracht eine große Herausforderung. Darüber hinaus wird im Masterplan Güterverkehr 2030 nicht nur der Wettbewerb zwischen den Verkehrsträgern, sondern vor allem auch deren optimales Zusammenspiel beleuchtet.

© BMK

Verkehr vermeiden

Von 1995 bis 2020 ist in Österreich die Güterverkehrsentwicklung – gemessen als Transportleistung – um 72 Prozent gestiegen, im Vergleich dazu die Wirtschaftsleistung (Bruttoinlandprodukt) um 44 Prozent. Um klimaneutralen Güterverkehr zu erreichen, ist eine Entkopplung von Wirtschaftsentwicklung und Gütertransporten wesentlich. Bei einem angenommenen Wirtschaftswachstum von 40 Prozent bis zum Jahr 2040 ist es das Ziel, dass die Güterverkehrsleistung nur moderat um bis zu 10 Prozent zunimmt. Kostenwahrheit, Raumplanung, Digitalisierung sowie Produktion und Logistik sollen dazu einen Beitrag leisten.

Verkehr verlagern

Im Schienengüterverkehr spielt die internationale Vernetzung eine wesentliche Rolle. Initiativen wie ein einheitlicher europäischer Eisenbahnraum werden deshalb besonders unterstützt. Die Schieneninfrastruktur soll ausgeweitet und eine Verlagerung des Güterverkehrs durch gezielte Förderungen unterstützt werden. Der Kombinierte Verkehr, der auch bei Wechseln zwischen den verschiedenen Verkehrsträgern dieselbe Ladeeinheit beibehält, wird als umweltfreundliche Alternative zum reinen Straßengüterverkehr besonders forciert.

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In der Schifffahrt sollen die unterschiedlichen Nutzungen des Flussraumes Donau durch zielgerichtete Lösungen miteinander in Einklang gebracht werden:

  • Wettbewerbsfähigkeit der Donauschifffahrt in Logistikketten stärken
  • Umweltverträglichkeit der Donauschifffahrt verbessern (Dekarboniserung)
  • Klimaresilienz der Wasserstraße Donau steigern
  • Flussökosystem Donau/March/Thaya schützen und die Artenvielfalt erhalten

Verkehr verbessern 

Güterverkehre, die weder vermieden noch auf emissionsarme Verkehrsträger verlagert werden können, sollen dekarbonisiert werden, was durch den Umstieg auf emissionsfreie Antriebssysteme erreicht werden soll. Effizienzsteigerungen des Straßengüterverkehrs können dies unterstützen, beispielsweise indem Fahrten noch stärker gebündelt werden. Das benötigt Investitionen, sowohl in die Fahrzeugflotte als auch in die Infrastruktur. Um das Ziel Klimaneutralität zu erreichen, werden außerdem eine Anpassung des Rechtsrahmens, Anreize und Förderungen seitens der öffentlichen Hand sowie eine enge Abstimmung innerhalb der EU notwendig sein.

Besonders in den letzten Jahren hat das Thema Resilienz im Zusammenhang mit der Krisenbewältigung verstärkt an Bedeutung gewonnen. Dabei spielte die Versorgungssicherheit über den Luftweg eine wichtige Rolle. Daneben darf aber nicht vergessen werden, dass dem Luftverkehr erhebliche CO2- und nicht-CO2-Emissionen zuzurechnen sind. Zur klimaneutralen Gestaltung des nicht vermeid- oder verlagerbaren Luftverkehrs in Österreich bis 2040 sind Maßnahmen, die auch das Luftfrachtsegment betreffen, erforderlich. Dazu bildet die Gesamtstrategie für den Luftfahrtsektor 2040+ des BMK die Grundlage, welche 2022 veröffentlicht wurde.

Gemeinsam ans Ziel

Zur klimaneutralen Abwicklung des Güterverkehrs müssen alle Verkehrsträger gemeinsam ihren Beitrag leisten. Um den Wettbewerb zwischen den Verkehrsträgern gerecht und für das Gemeinwesen nutzbringend zu gestalten, braucht es entsprechende Rahmenbedingungen. Die Einrichtung eines „Level playing fields“ ermöglicht diesen fairen Wettbewerb zwischen den Verkehrsträgern und bietet der Transportkundschaft eine nachhaltige Wahlmöglichkeit zwischen den Transportdienstleistern.

Der Klimaschutz ist auch beim Güterverkehr ein grenzüberschreitendes Gemeinschaftsprojekt. Mit zahlreichen Strategien, allen voran dem European Green Deal, schafft die Europäische Union einheitliche Rahmenbedingungen für die Klimawende. In Österreich selbst wird eng mit den Bundesländern zusammengearbeitet, damit eine zielgerichtete Planung und Entwicklung von Gewerbe- und Industriegebieten erreicht werden kann.

Service:

Der Masterplan Güterverkehr steht auf der Homepage des BMK zum Download bereit.

Auf dem Weg zur Klimaneutralität mit dem Mobilitätsmasterplan 2030