Kategorie Klima- & Umweltschutz - 6. Juli 2021

Museums for Future: Österreichisches Umweltzeichen an drei Bundesmuseen verliehen

Das Naturhistorische Museum (NHM), das Museum für Angewandte Kunst (MAK) sowie die Österreichische Nationalbibliothek (ÖNB) sind am Montag mit dem Österreichischen Umweltzeichen bedacht worden.

Die österreichsiche Museumslandschaft ist um drei grüne Museen reicher: Klimaschutzministerin Leonore Gewessler und Kunst- und Kulturstaatssekretärin Andrea Mayer würdigten mit der Verleihung des Österreichischen Umweltzeichens die umfangreichen Bestrebungen des Naturhistorischen Museums Wien, der Österreichischen Nationalbibliothek und des Museums für Angewandte Kunst (MAK) die gesamten Museumsbetriebe nachhaltiger und klimafreundlicher zu gestalten.

 

„Ich freue mich besonders, dass nach dem Technischen Museum drei weitere Bundesmuseen den Weg in Richtung konsequenten Umwelt- und Klimaschutz gehen. Als Gedächtnisspeicher für unsere gesellschaftliche und kulturelle Vergangenheit genauso wie als Innovatoren und Impulsgeber für eine Auseinandersetzung mit den Herausforderungen unserer Zeit tragen die Museen eine besondere Verantwortung. Als Museumsbesucherin bin ich stolz die drei größten und wesentlichsten Kulturinstitutionen dieses Landes als Mitstreiterinnen im Kampf gegen die Klimakrise auszuzeichnen zu können“, so Klimaschutzministerin Leonore Gewessler.

„Unsere Museen sind wichtige Ort aktueller gesellschaftlicher Debatten – sie sind mit ihrer Innovationskraft auch eine echte Ressource im Engagement für mehr Klima- und Umweltschutz. Ich freue mich daher, dass 50 Prozent der Österreichischen Bundemuseen ab heute ‚Grüne Museen‘ sind. Ich danke den Teams des Naturhistorischen Museums Wien, der Österreichischen Nationalbibliothek und des Museums für Angewandte Kunst für ihr großartiges Engagement und wünsche gutes Gelingen in ihrem Weg zu einem nachhaltigeren und klimabewussteren Museumsbetrieb“, so Kunst- und Kulturstaatssekretärin Andrea Mayer.

 

„Das Naturhistorische Museum Wien verpflichtet sich ökologischen Nachhaltigkeit im Sinne der Sustainable Development Goals (SDGs) der Vereinten Nationen. Mit unseren Aktivitäten in der Forschung, in der Wissenschaftskommunikation und nun auch im Gebäudemanagement tragen wir zu nahezu allen Zielen der SDGs bei“, so Katrin Vohland, Generaldirektorin des Naturhistorische Museums Wien. Die Verleihung des Umweltzeichens sei somit ein Meilenstein für das Naturhistorische Museum, womit noch deutlicher werde, „dass nicht nur die Forschung, sondern der ganze Museumsbetrieb für den Schutz und Erhalt der Natur und guter Umweltbedingungen steht“.

Auch Johanna Rachinger, Generaldirektorin Österreichische Nationalbibliothek pflichtet dem bei: „Wir freuen uns sehr über diese Auszeichnung. Es bestätigt uns in unserem Bemühen, angesichts der aktuellen Herausforderungen des Klimawandels und knapper werdender Ressourcen ein konsequentes Nachhaltigkeitsmanagement in allen Bereichen umzusetzen.“

Christoph Thun-Hohenstein, der als Direktor des MAK in seiner Ägide die Klimakrise mit der angewandten Kunst regelmäßig konfrontierte und die Vienna Biennale for Change ins Leben rief: „Wir bekennen uns zu einem ganzheitlichen ökosozialen Ansatz und freuen uns sehr über die Würdigung als Grünes Museum. Diese Auszeichnung bringt das MAK seinem Ziel, im Rahmen seiner Möglichkeiten zu einem Turnaround in der Klimakrise beizutragen, ein weiteres Stück näher! Jetzt gilt es einen Fahrplan für die angestrebte Klimaneutralität bis 2030 umzusetzen.“

Die Auszeichnung mit dem Österreichische Umweltzeichen erhalten Museen und Ausstellungshäuser für konsequente nachhaltige Betriebsführung: von der Energie- und Wasserversorgung, über die umweltfreundliche Beschaffung und Mobilität bis zum Abfallbereich. Ganz wichtig ist auch die Kommunikation von Umwelt- und Klimaschutzthemen sowohl innerhalb des Teams als auch gegenüber den Besucherinnen und Besuchern. Schließlich sind Museen nicht nur Wissens- sondern auch Wertevermittler.

Bisher wurden sieben österreichische Museen und Ausstellungshäuser für ihre gesamtbetriebliche Nachhaltigkeit ausgezeichnet: neben den Bundesmuseen Naturhistorische Museum Wien, Österreichische Nationalbibliothek, MAK- Museum für Angewandte Kunst und Technisches Museum sind das das Kunsthaus Wien als erstes Grünes Museum überhaupt sowie das Museum Niederösterreich und die Römerstadt Carnuntum.

Die ausgezeichneten Museen sind ein Signal, dass auch der Kulturbereich ein wichtiger Partner im Klimaschutz ist und von gemeinsamen nationalen Umweltstandards profitieren kann.

Das Österreichische Umweltzeichen: Das Österreichische Umweltzeichen ist seit 30 Jahren eine verlässliche Orientierungshilfe im Umwelt- und Klimaschutz. Produkte und Dienstleistungen, die das Auszeichnung erhalten, erfüllen strenge Umweltkriterien, die durch ein unabhängiges Gesamtgutachten nachgewiesen werden müssen. Insgesamt gibt es bereits 1.100 Lizenznehmer aus den verschiedensten Branchen, die die dynamische Entwicklung und hohe Akzeptanz des Öko-Siegels unterstreichen. Im Tourismus- und Freizeitsektor steht das Österreichische Umweltzeichen für konsequente nachhaltige Betriebsführung in ausgezeichneten Hotels, Gastronomiebetrieben, Campingplätzen und Schutzhütten. Auch Museen und Ausstellungshäuser können so für ihre gesamtbetriebliche Nachhaltigkeit ausgezeichnet werden. Ausgezeichnete Schulen, Kindergärten und Bildungseinrichtungen stehen für eine neue Qualität in der Bildungsarbeit. Darüber hinaus setzen viele Veranstalter auf die Organisation von umweltzertifizierten Green Meeting und Green Event. Ihnen allen ist Klimaschutz und gelebte Nachhaltigkeit ein wichtiges Anliegen.