Kategorie Energie - 11. Mai 2022
Nachhaltig und wirtschaftlich: Mehr Sondertransporte auf dem Wasser
Eine Neuregelung von BMK und viadonau bringt unter anderem Bauteile für Windkraftanlagen auf die Wasserstraße – umweltfreundlich und kostensparend. Die Donau ist dafür bestens geeignet.
Auf Österreichs Straßen werden immer mehr Sondertransporte durchgeführt, was die zuständigen Behörden und Straßenbetreiber vor große Herausforderungen stellt. Ein Projekt des Wasserstraßenbetreibers viadonau und des BMK stellt nun sicher, dass beispielsweise übergroße Teile für Windkraftanlagen in erster Linie von Schiffen befördert werden.
Die Binnenschifffahrt hat deutliche Vorteile bei der Energieeffizienz und soll gemeinsam mit der Bahn mittel- und langfristig einen wichtigen Teil des Güterverkehrs übernehmen. Der Transport auf der Wasserstraße zeichnet sich durch Umweltfreundlichkeit, hohe Ladekapazitäten und niedrige Transportkosten aus. Dieser Vorteil macht sich gerade im Bereich von sogenannten High & Heavy-Transporten bezahlt. Denn die Durchführung von Sondertransporten auf der Straße bringt große Herausforderungen mit sich, wie zum Beispiel Genehmigungen durch Landesbehörden, eine entsprechende Transportbegleitung oder die Überprüfung der Tragfähigkeit von Brücken. Auch die Straßeninfrastruktur wird durch die hohen Lasten beansprucht.
Emissionen und Kosten sparen
„Mit dieser Neuregelung sorgen wir dafür, dass große Sondertransporte nun verstärkt mit dem Schiff auf der Donau befördert werden. Das betrifft zum Beispiel die Rotorblätter von Windrädern. So schützen wir unser Klima und entlasten auch die Straßeninfrastruktur. Die Windkraft kommt in Zukunft mit dem Binnenschiff – ein schönes Zeichen“, betont Klimaschutzministerin Leonore Gewessler. Beim Transport per Binnenschiff können im Vergleich zum Straßentransport laut Berechnungen von viadonau im Schnitt circa 45 % der klimaschädlichen CO2-Emissionen vermieden und Leerfahrten vermieden werden.
„Durch die Aktivitäten von viadonau konnten in den vergangenen Jahren neue Schiffstransporte initiiert werden. Mit dem aktuellen High & Heavy-Projekt von viadonau sollen zusätzlich zu diesen Einzelinitiativen, High & Heavy-Transporte systematisch auf die Wasserstraße verlagert werden. Der Schiffstransport soll von einer oft wenig beachteten Alternative zur 1. Wahl aufgewertet werden“, erklärt Dazu Hans-Peter Hasenbichler, Geschäftsführer von viadonau.
Hafenbetreiber wie der Rhenus Donauhafen Krems sind hierbei wichtige Partner. Die Logistikprofis ermöglichen den Umschlag und Weitertransport per Schiff. „Unsere Hafeninfrastruktur hier in Krems ist bestens geeignet, überdimensionale Bauteile, wie die einer zukünftigen Windkraftanlage, zwischenzulagern und auf das Schiff zu verladen“, so Gerhard Gussmagg, Geschäftsführer des Rhenus Donauhafen Krems.
Windkraft stärkt Versorgungssicherheit
Ende 2021 erzeugten in Österreich rund 1.300 Windkraftanlagen mit einer Gesamtleistung von 3.300 Megawatt sauberen, heimischen und umweltfreundlichen Strom für rund 2,2 Mio. Haushalte – das sind etwa 50 Prozent aller österreichischen Haushalte. Die IG Windkraft ist die österreichische Interessenvertretung für Windenergiebetreiber, -hersteller und -förderer. Ökologisch wie ökonomisch sinnvolle Transportwege sind die perfekte Ergänzung zu späterer nachhaltiger Stromerzeugung durch Windkraftanlagen.