Kategorie Innovation & Technologie - 14. April 2016

Neue Pläne für die digital vernetzte Fabrik

Wien – Österreich soll ein Hightech-Industrieland werden. Aus diesem Grund will das Verkehrsministerium gemeinsam mit seinen Töchtern, dem Austrian Institute of Technology (AIT) und der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft (FFG), ein Förderkonzept erstellen, das voraussichtlich während der Technologiegespräche in Alpbach im August 2016 präsentiert wird. Das Schlagwort dazu ist Industrie 4.0, also die digital vernetzte Fabrik, von der man in der österreichischen Technologieförderung doch schon seit einiger Zeit spricht.

Bereits seit dem Vorjahr gibt es eine breit angelegte Industrie-4.0-Plattform, im August 2015 wurde außerdem Österreichs erste Pilotfabrik von der TU Wien eröffnet. Weitere drei sind gerade im Entstehen, mit Schnittstellen zu Klein- und Mittelbetrieben, wie FFG-Geschäftsführer Klaus Pseiner bei einer Pressekonferenz am Montag versprach. In der Steiermark und Kärnten werden darüber hinaus laut Plan Elektronik-Cluster entstehen.

Der Industrielle Hannes Androsch, Vorsitzender des Forschungsrats und des AIT-Aufsichtsrats, appellierte in diesem Zusammenhang an die Politik, Rahmenbedingungen für die Industrie zu verbessern. Es gebe zu viel Bürokratie und zu enge Arbeitszeitregelungen. Robotik sei die Zukunft, an der man nicht vorbeikönne. Die Arbeitswelt werde sich ändern müssen. Einfache Tätigkeiten könnten von einer Maschine ausgeführt werden, Arbeiter müssten sich in Zukunft höher qualifizieren.

Investitionsmüde Unternehmen

Androsch kam auch auf die „Investitionsmüdigkeit“ von Unternehmen in Forschung und Entwicklung zu sprechen. Die Forschungsprämie, eine steuerliche Erleichterung von mittlerweile immerhin zwölf Prozent, sei zwar ein guter Anreiz, man müsse aber noch mehr Schritte setzen, um das Ziel von 3,76 Prozent Forschungsquote im Jahr 2020 zu erreichen. Derzeit hält Österreich bei etwas mehr als drei Prozent.

Im niedrigen und mittleren Technologiebereich sei das Land gut positioniert, hieß es. Es gebe aber viel Luft nach oben im Hightech-Segment. Ein gutes Beispiel seien Entwicklungen der heimischen Weltraumindustrie, die, wie das Unternehmen TTTech im Bereich des automatisierten Fahrens, neue Nischen besetzen könnten. (red, 14.4.2016)