29. September 2020
Der 1. Welttag gegen Lebensmittelvergeudung hat »Nix übrig für Verschwendung!«
Am 29. September 2020 findet der erste Internationale Tag gegen Lebensmittelverschwendung statt, Studien belegen kontinuierlichen Anstieg bei Lebensmittelabfällen in Haushalten, Großküchen und Handel
Jedes Jahr werden weltweit rund ein Drittel der für den menschlichen Verzehr gedachten Lebensmittel entsorgt. Auch in Österreich fallen jährlich mehr als 500.000 Tonnen genießbarer Lebensmittel entlang der gesamten Wertschöpfungskette als vermeidbarer Lebensmittelabfall an. Anlässlich des 1. Welttags gegen Lebensmittelverschwendung zeigt das Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie (BMK) gemeinsam mit Partnern aus der Wirtschaft und Betreibern von Großküchen in Personalrestaurants und Gesundheitseinrichtungen mit einer Informationskampagne erfolgreiche Wege zur Vermeidung von Lebensmittelabfall. Konsumentinnen und Konsumenten sollen so informiert werden, wie sie, sowohl als Gast als auch im eigenen Zuhause, zum Kampf gegen Lebensmittelabfall beitragen können.
Lebensmittel sind kostbar!
In Österreichs Haushalten landen rund 157.000 Tonnen Lebensmittel (verpackt und unverpackt) sowie vermeidbare Speisereste im Restmüll. Im Lebensmitteleinzelhandel fallen rund 74.100 Tonnen nicht mehr marktgängige Lebensmittel an. Weitere 175.000 Tonnen vermeidbarer Lebensmittelabfälle sind der Hotellerie, der Gemeinschaftsverpflegung in Betriebskantinen und Gesundheitseinrichtungen sowie der Gastronomie zuzuordnen.
Mit der Initiative „Lebensmittel sind kostbar!“ – einer vom BMK koordinierten Plattform wird eine nachhaltige Vermeidung und Verringerung von Lebensmittelabfällen angestrebt. Neben Bewusstseins- und Informationskampagnen, dem Ausbau der Weitergabe von noch genießbaren Lebensmitteln und der Förderung von Forschungsaktivitäten, unterstützt das BMK auch Optimierungen in allen Bereichen der Wertschöpfungskette. Unter anderem wurde ein gefördertes Beratungsprogramm für Küchenbetriebe der Gastronomie und Hotellerie entwickelt und ein Lebensmittelabfallmonitoring und –management-System für Großküchen etabliert.
»Nix übrig für Verschwendung«
Im Rahmen der Initiative „United Against Waste“ (UAW) setzen die teilnehmenden 18 öffentlichen und privaten Betreiber von Großküchen in ganz Österreich seit 2017 ein umfassendes Maßnahmenprogramm um, damit weniger vermeidbare Essensabfälle in der Tonne landen. Die Ursachen für Lebensmittelabfall in Großküchen sind vielfältig. Zum Teil sind Standardportionen zu groß dimensioniert oder es fehlt an Wahlmöglichkeiten was Portionsgrößen oder Menübestandteile betrifft. Dies führt verstärkt zu Tellerresten. Zu große Gefäße am Salatbuffet oder für Suppen erhöhen die Abfallquote, denn die Buffetreste müssen nach Buffetschluss entsorgt werden.
Auch in Pflege- und Gesundheitseinrichtungen werden am Ende des Tages viele noch genießbare Lebensmittel entsorgt. Das Monitoring der Initiative United Against Waste in ganz Österreich aus dem Jahr 2019 hat gezeigt: Das Verhältnis von vermeidbarem Lebensmittelabfall im Vergleich zum ausgegebenen Essen lag 2019 in österreichischen Krankenhäusern (31 Prozent) und Pflegeheimen (26 Prozent) deutlich über jenem von klassischen Betriebsrestaurants (13 Prozent).
Den Konsumentinnen und Konsumenten kommt in der Abfallvermeidung eine tragende Rolle zu. Es fehlt nach wie vor an Bewusstsein, in welchem Ausmaß Lebensmittel verschwendet werden, welche Konsequenzen mit diesem sorglosen Umgang von tierischen und pflanzlichen Produkten verbunden sind und welche Alternativen bestehen.
Was kann Zuhause getan werden?
Bereits mit kleinen Maßnahmen kann eine große Wirkung erzielt werden:
- Bewusst einkaufen und nur so viel mitnehmen, wie auch tatsächlich verbrauch wird
- Auf die Richtige Lagerung von Lebensmitteln achten, um eine möglichst lange Haltbarkeit zu garantieren
- Anhand von Geruch und Aussehen überprüfen, ob ein Lebensmittel noch genießbar ist und nicht automatisch wegwerfen.
- Verarbeite Reste zu neuen Speisen oder konserviere Überschüsse, anstatt sie zu entsorgen.
Mehr Tipps für Abfallvermeidung durch richtige Lagerung, Einkauf und Konsum von Lebensmitteln gibt es auf der Website des BMK