ÖBB wollen 700 Mio. Euro in neue Nachtzugstrecken investieren
Nach sechs langen Monaten Corona-Pause sind ab sofort die ÖBB-Nightjets wieder klimafreundlich unterwegs. Pünktlich dazu wurde gestern auch die Premiere des Nightjets von Wien nach Amsterdam gefeiert und eine Delegation mit Klimaschutzministerin Leonore Gewessler und ÖBB CEO Andreas Matthä von Vertretenden der Niederländischen Bahn (NS) und der Niederländischen Regierung direkt am Bahnhof in Empfang genommen. Der Nightjet fährt nun täglich von Wien und Innsbruck nach Amsterdam.
Am Morgen des 26. Mai kam auch wieder ein Nightjet aus Wien am Bahnhof Bruxelles Midi an. Zum Neustart des Reiseverkehrs in Europa bringen ÖBB und SNCB den Nightjet zwischen Österreich und Belgien mit besserem Angebot zurück auf Schiene.
„All diese Nachtzugverbindungen lassen uns in Europa ein Stückchen näher zusammenrücken. Ich finde das ist ein schönes und ein wichtiges Symbol – und eine Entwicklung, die wir aus Österreich weiter vorantreiben werden“, so Gewessler nach der Ankunft in Amsterdam.
Nach dem jüngsten Premieren-Nightjet Richtung Amsterdam kündigten die ÖBB auch an, ihre Europaverbindungen bei Nacht weiterhin deutlich ausbauen zu wollen. Dazu sollen bis 2026 700 Millionen Euro sollen in den Ausbau der Nachtzug-Fernverbindungen gesteckt werden, wie die „Kleine Zeitung“ berichtet und sich dabei auf Aussagen von Andreas Matthä beruft. Die Passagierzahlen sollen sich zudem bis 2025 verdoppeln.
Vor der Krise hatten rund 1,4 bis 1,5 Millionen Passagiere jährlich die Nightjets der ÖBB genutzt. Bis 2025 werden drei Millionen Passagiere angestrebt, sagte Matthä zu der Zeitung. Im Zuge der Investitionen seien eine neue Generation von Zügen sowie der Ausbau der Strecken geplant.
Matthä setzt bei seinen Ausbauplänen auf den Rückgang von innereuropäischen Kurzstreckenflügen sowie auf den Startvorteil der ÖBB gegenüber anderen Bahnbetrieben. „Wir haben als einzige Bahn einen aufrechten Vertrag mit einem Hersteller von Nachtzügen“, sagte Matthä laut dem Bericht. „À la longue werden wir eine Art Lizenz- oder Franchise-Modell weitergeben.“ Die neue Generation der Nachtzüge wird von Siemens zugeliefert.
Aktuell betreiben die ÖBB 19 Nachtzug-Strecken, inklusive aller, die mit einem Partnern betrieben werden, sind es 26. Erst am Montag kam die Strecke Wien-Amsterdam bzw. Innsbruck-Amsterdam neu dazu, ab Dezember wird es auch möglich sein, von Wien über Nacht nach Paris und Straßburg zu reisen.
Österreich erneut Bahnfahrland Nummer 1 in der EU