Kategorie Mobilität - 14. August 2024

Zweisprachige Bahnhofsschilder in Kärnten & dem Burgenland

Bis Ende 2024 werden an allen Bahnhöfen in Österreich in den Gemeinden, die nach dem Volksgruppengesetz zweisprachig sind, die Bahnhofsschilder zweisprachig sein

Die ÖBB werden im Zuge der Modernisierung von Bahnhöfen in Kärnten und im Burgenland schrittweise einsprachige durch zweisprachige Namensschilder an jenen Halten ersetzen, die auch zweisprachige Bezeichnungen an ihren Ortstafeln tragen. In St. Michael ob Bleiburg/Šmihel pri Pliberku, wurde das im Zuge der Modernisierung der Haltestelle bereits umgesetzt.

Bis Ende 2024 werden jetzt auch die verbliebenen sieben Bahnhofsschilder in zweisprachigen Gemeinden in Kärnten und dem Burgenland getauscht und eine neu angebracht (an der neu errichteten Haltestelle Wiederndorf-Aich – Vidra vas-Dob in Kärnten) sein.

„Als größter, umweltfreundlicher Mobilitätsanbieter in Österreich tragen wir als ÖBB eine besondere gesellschaftliche Verantwortung. Deswegen haben wir uns dazu entschlossen, entsprechend dem Volksgruppengesetz, schrittweise bestehende Bahnhofsschilder in den definierten Gemeinden auszutauschen“, so Johann Pluy, Vorstandsdirektor ÖBB-Infrastruktur.

Auch für Klimaschutzministerin Leonore Gewessler ist klar, dass bei der Mobilitäts- und Energiewende alle mitgenommen werden sollen. „Dabei geht es eben nicht nur um Technisches, sondern um Vieles, was unsere Demokratie und uns als Gesellschaft ausmacht. Es geht auch um Repräsentation, Vielfalt und Teilhabe. Deshalb kann es nur ein logischer Schritt sein, dass in den definierten zweisprachigen Gemeinden nun auch die Bahnhofstafeln zweisprachig sind – für mehr Sichtbarkeit und Wertschätzung sowie aus Respekt für die Kärntner Sloweninnen und Burgenland-Kroatinnen.“

Hintergrund ist der Schutz der Rechte von Volksgruppen in Österreich, welches im Volksgruppengesetz geregelt ist. Mit der Überarbeitung des Volksgruppengesetzes 2011 wurden zweisprachige Bezeichnungen der Ortstafeln in definierten Gemeinden verankert. Auch wenn aus dem Volksgruppengesetz dazu für die ÖBB keine gesetzliche Verpflichtung entsteht, haben die ÖBB sich freiwillig verpflichtet, die zweisprachigen Bahnhofsschilder zu verwenden.

Die von der Umstellung betroffenen Bahnhöfe sind:

Kärnten (slowenische Volksgruppe):

  • Wiederndorf-Aich – Vidra vas–Dob (Halt und Tafel neu, kein Tausch)
  • Bleiburg – Pliberk
  • Bleiburg Stadt – Pliberk mesto
  • Bereits zweisprachig:
  • St. Michael ob Bleiburg – Šmihel pri Pliberku

Burgenland (kroatische Volksgruppe):

  • Wulkaprodersdorf Haltestelle (Umbenennung in Wulkaprodersdorf Rathausgasse) – Vulkaprodrštof Rathausgasse
  • Neudorf – Novo Selo
  • Pama – Bijelo Selo
  • Parndorf – Pandrof
  • Parndorf Ort – Pandrof mjesto