2. März 2020

Österreich ist EU-Initiative zur Datenverschlüsselung beigetreten

Die österreichische Teilnahme an einem europäischen Quantenkommunikationsnetz wurde nun mit der Unterzeichnung einer Declaration of Cooperation in Brüssel einen Schritt näher gebracht. Das AIT gehört dabei zum Konsortium eines EU-Pilotprojektes und übernimmt die Koordinierung für Österreich.

„Es geht darum wie gut unsere Daten geschützt sind und wer darauf zugreifen kann. Europa muss im Vergleich zu China und den USA im Bereich der Verschlüsselungssysteme aufholen, daher ist es besonders wichtig die Technologie-Souveränität Europas wiederherzustellen. Initiativen wie diese sind dazu ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung“, so BMK Staatssekretär Magnus Brunner, der am Rande des Wettbewerbsrates stellvertretend für Österreich die Unterstützung zum EURO-QCI (kurz für Quantum Communication Infrastructure) unterzeichnete.

Datenhoheit in Europa sicherstellen

Bei dem Programm EURO-QCI geht es um die Entwicklung europäischer Sicherheitstechnologien, die Verschlüsselungen für sicherheitskritische Kommunikation bereitstellen sollen. Durch die umfassende Digitalisierung und die globale Vernetzung der Gesellschaften hat Datensicherheit – sowohl in der Kommunikation als auch in der Speicherung – eine große Bedeutung und einen hohen Stellenwert auf der politischen Agenda.

„Dabei geht es vorrangig um Datenhoheit, Abhörsicherheit und die Speicherung der Daten. Wir hinterlassen durch unsere täglichen Gewohnheiten unterschiedliche Fußabdrücke – durch eine Sicherheitstechnologie Made in Europe stellen wir sicher, dass dieser Abdruck auch innerhalb Europas bleibt“, so Brunner.

Österreich federführend

Bisher haben 19 der insgesamt 27 EU-Staaten ihre Unterstützung zugesagt. Dafür wird ein mehrjähriges Arbeitsprogramm zum Aufbau der Infrastruktur erstellt. Der Planungsprozess wird unter anderem durch ein europäisches Pilotprojekt unterstützt, deren Koordinierung beim AIT Austrian Institute of Technology liegt. Darüber hinaus sind zahlreiche österreichische Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler weltweit führend im Bereich der Quantenforschung und in tragender Rolle an den europäischen Initiativen beteiligt. Für Österreich sei dies laut Brunner eine hervorragende Chance, die etablierte und anerkannte Führungsrolle in diesem Bereich auszubauen und das breite Know-How einzubringen.

Hintergrund: Unter dem Namen OPENQKD finanziert die Europäische Kommission ein neues Pilotprojekt. Ziel ist ein Kommunikationsnetz auf der Grundlage von Quantum Key Distribution (QKD), das für die sichere Übertragung der Daten sorgen soll. Neben Anbietern von Telekommunikationsdiensten sollen die Gesundheitsbranche, Betreiber der Stromnetze und Behörden von der Technik profitieren. Im selben Projekt soll eine Quantum Communication Infrastructure (QCI) in der gesamten EU bereitgestellt werden. Sie soll kritische Informationen sicher übertragen und speichern können, die Quantentechnik soll dabei unter anderem auf existierende Infrastruktur zurückgreifen.

Das OpenQKD Konsortium.