Kategorie Innovation & Technologie - 15. Mai 2017

Österreichische Firma baut Roboter zur Inspektion von Ölbohrinseln


APA/taurob GmbH/TU Darmstadt

Die Wiener taurob GmbH wird für die Ölfirma Total Roboter zur autonomen Inspektion von Ölbohrinseln bauen. Der von taurob mit der TU Darmstadt entwickelte Roboter kann Instrumente und Ventilstellungen auslesen, Temperaturen und Gaskonzentrationen messen, abnormale Geräusche, Hindernisse und Menschen um sich herum erkennen und nasse Stiegen sicher befahren.

Starkregen, extreme Temperaturen und hohe Windgeschwindigkeiten seien eingeplant. Auch sei das Gerät so gebaut, dass es austretende Gase nicht zur Explosion bringt. Mit einem Greifarm können aber auch einfache Handgriffe erledigt werden, die jetzt noch von Menschen gemacht werden müssen. „Das ultimative Ziel ist es, weniger Leute auf den Plattformen zu haben“, sagte taurob-Gründer Lukas Silberbauer im Gespräch mit der APA. Damit könne man das Sicherheitsrisiko verringern, vor allem im Notfall.

Autonomer Arbeiter als Ziel

Der Roboter sollte im Normalbetrieb seine Aufgaben autonom erledigen, allerdings ist eine Steuerung über Satellit jederzeit möglich. Wenn es zu einem Unfall kommen sollte und eine Plattform evakuiert werden muss, dann soll der Roboter vor Ort bleiben und Informationen liefern – er könnte aber auch ein Ventil schließen oder ähnliche Handgriffe erledigen.

Die 2010 von Silberbauer und Matthias Biegl gegründete taurob hat einen dreijährigen Wettbewerb von Total gewonnen, zunächst geht es um Messdaten. Dafür sollte „im Idealfall“ ein Roboter pro Plattform reichen. Aber eine Ausweitung auf weitere Tätigkeiten sei auch für Total interessant, sagt Silberbauer. Dann könnten künftig auch mehrere Roboter eine Ölplattform bevölkern.

Auftrag dürfte Stückzahlen stark erhöhen

taurob baut in Wien pro Jahr 10 bis 20 Roboter für Feuerwehr, Polizei oder Militär. Da Total 1.000 Plattformen betreibt, die ab 2020 bestückt werden, rechnet Silberbauer mit größeren Auftragszahlen. taurob werde sich wohl Fertigungspartner suchen, bisher gebe es nur zwei Prototypen. Ein Gerät – 90 Kilo schwer – koste „ein paar hunderttausend Euro“, wobei taurob zunächst eine exklusive Partnerschaft mit Total hat. Die Hardware stammt zur Gänze von taurob, die Software teilweise von der Technischen Universität Darmstadt.

Das Projekt wurde auch von der FFG (Österreichische Forschungsförderungsgesellschaft) sowie mit EU-Mitteln gefördert.

Service: http://taurob.com/