4. Oktober 2022

Österreichs Gasspeicher zu 80 Prozent gefüllt – & das Einspeichern geht weiter

Trotz herausfordernder Rahmenbedingungen und einer angespannten Lage am Gasmarkt, hat Österreich sein Gasspeicher-Ziel bereits frühzeitig erreicht. Die österreichischen Gasspeicher sind bereits zu 80,37 Prozent gefüllt. Mit 2. Oktober waren insgesamt 76,79 Terawattstunden (TWh) Erdgas in den heimischen Speichern gelagert. Das entspricht rund 86 Prozent des jährlichen Gasverbrauchs in Österreich.

Gazprom hat Anfang September ihre Gaslieferungen über die Nord Stream 1 Pipeline unterbrochen. Nach den mutmaßlichen Anschlägen auf die Pipeline wird sie auch weiterhin außer Betrieb bleiben.

Der Speicher in Haidach, der seit August wieder befüllt wird. © APA/Gindl

Österreich wird nach wie vor mit Gas versorgt und auch die vorläufige Einstellung des Transits nach Italien mit 1. Oktober hat keinen Einfluss auf die Gaslieferungen bzw. auf die weitere Gaseinspeicherung in Österreich. Gas wird weiterhin über die Ukraine nach Österreich geliefert und die Versorgung der Endkund:innen wird zur Gänze aus Importen sowie heimischer Produktion gedeckt. Somit können die heimischen Speicher auch weiterhin befüllt werden.

Die Einspeicherung erfolgt seit Anfang August in allen Gasspeichern in Österreich, inklusive dem Speicher Haidach. Der OMV-Speicher hat mit rund 97 Prozent den höchsten Füllstand – und liegt damit bereits nahe der maximalen Speicherkapazität.

Laut Carola Millgramm, Leiterin der Gasabteilung der E-Control, ist „gut die Hälfte für den Verbrauch in Österreich gedacht“. Genaue Zahlen soll es spätestens Anfang November geben, sagte sie im Ö1-Morgenjournal. Dazu gehört jedenfalls die strategische Reserve, die vom Staat für den Verbrauch in Österreich eingelagert wird. Stand jetzt liegen sieben TWh bereits in den Speichern, Österreich hat jedoch bereits so viel Gas beschafft, dass die Einlagerung von 20 TWh bis zum 1. November gesichert sei.

„Wir haben mit Anfang Oktober unser Einspeicherungsziel erreicht, und damit einen guten Sicherheitspolster für diesen Winter. Die Versorgungssicherheit der Menschen in Österreich ist derzeit weiterhin sichergestellt“, so Klimaschutzministerin Leonore Gewessler. Trotz der aktuell herausfordernden Umstände sei Österreich gut gerüstet. Dennoch bleibe die Lage weiterhin angespannt. „Wir dürfen nicht außer Acht lassen: Russland ist kein verlässliches Gegenüber. Vladimir Putin schürt bewusst Verunsicherung und treibt die Preise. Deswegen müssen wir den Weg konsequent weitergehen und Schritt für Schritt unsere Abhängigkeit von russischen Gaslieferungen reduzieren.“

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