Kategorie Klima- & Umweltschutz - 25. August 2023
So wird Österreichs Industrie klimafit
Die emissionsintensivsten Industrieunternehmen des Landes arbeiten auf dem Weg zur Klimaneutralität zusammen. Eine erste Zwischenbilanz zeigt, dass die Maßnahmen greifen.
Bei der Transformation stehen die technischen und organisatorischen Herausforderungen der Unternehmen im Zentrum. Um die Unternehmen bei diesen Veränderungen bestmöglich unterstützen zu können, initiierte das Klimaschutzministerium gemeinsam mit der Industriellenvereinigung (IV) 2020 den Prozess „Klimaneutrale Industrie Österreich“. Ziel ist, gemeinsamen mit den Unternehmen, die stellvertretend für die emissionsintensivsten Industriesektoren stehen, an den konkreten Herausforderungen auf dem Weg zur Klimaneutralität zu arbeiten. Erste Zwischenbilanz: Die gesetzten Maßnahmen greifen.
Die Transformation zur Klimaneutralität ist eine weltweite Herausforderung und Chance, die auch die österreichische Industrie jetzt und in den nächsten Jahren beschäftigen wird. Am Weg zu einer klimaneutralen Industrie werden Produktionsprozesse umgestellt und neue Anlagen gebaut. Alles mit dem Ziel: weg von fossiler Energie, hin zu Ökostrom und grünem Wasserstoff. Die Dekarbonisierung stellt Unternehmen vor große Herausforderungen, denn Treibhausgasemissionen verursachen sowohl der Energieverbrauch als oftmals auch die Produktionsprozesse selbst. Die komplexe Herausforderung ist, dabei im laufenden Betrieb Prozesse und Wertschöpfungsketten zu adaptieren.
Im Prozess „Klimaneutrale Industrie Österreich“ konnte ein gemeinsames Verständnis in den großen Zukunftsthemen entwickelt werden – von der Versorgung mit klimaneutralen Energieträgern über den Infrastrukturausbau bis hin zur zielgerichteten Förderung von Maßnahmen zur Dekarbonisierung.
„Vor uns steht eine neue industrielle Revolution. Die Industrie der Zukunft ist eine grüne Industrie. Die Prozesse und Lösungen für diese globale Entwicklung sichern Arbeitsplätze und den Wirtschaftsstandort für die Zukunft. Die Abkehr von fossiler Energie stärkt unser Land nachhaltig. Das braucht Planungssicherheit auf beiden Seiten. Daher freut es mich, dass wir intensiv gemeinsam mit entscheidenden Unternehmen nicht mehr über das Ob sondern über das Wie sprechen und an der Umsetzung arbeiten können“, sagt Klimaschutzministerin Leonore Gewessler.
Neuer Dialogprozess als Kompass
So schufen das Klimaschutzministerium gemeinsam mit der Industriellenvereinigung im direkten Austausch mit der Industrie erstmals in Österreich einen Prozess zur Transformation eines ganzen Sektors. Seit 2020 werden gemeinsam mit den elf Industrieunternehmen, die für knapp 23 Prozent der heimischen Emissionen und rund 35.000 Arbeitsplätze stehen, die optimalen Rahmenbedingungen für die historische Aufgabe der Transformation erarbeitet. Durch den laufenden Prozess kann auf das dynamische Umfeld und die technischen Herausforderungen in der Umsetzung reagiert werden. Das ist wichtig, denn so kann die internationale Wettbewerbsfähigkeit auf dem Weg in die Klimaneutralität sichergestellt werden. Dieser partizipative Prozess wurde vom Deutschen Institut für Ressourceneffizienz und Energiestrategien (IREES) wissenschaftlich begleitet.
So konnten konkrete technische Herausforderungen für richtungsweisende Projekte der letzten Jahre berücksichtigt werden. Etwa beim Erneuerbaren Ausbau Gesetz (EAG), welches die notwendigen rechtlichen Rahmenbedingungen liefert und sicherstellt, dass die Energiewende in Österreich gelingt. Mit dem österreichischen Netzinfrastrukturplan wird der Weg zu einem klimaneutralen Energiesystem und der dafür notwendigen Infrastruktur dargelegt. Die Klima- und Transformationsoffensive Industrie ist das Förderprogramm, um große heimische Industriebetriebe bei der Umstellung ihre Produktion auf klimafreundliche Technologien zu unterstützen. Dafür stehen bis 2030 gesetzlich abgesichert drei Milliarden Euro zur Verfügung. Mit all diesen Maßnahmen haben die Unternehmen auch die notwendige Planungssicherheit für die langfristige Umstellung der Prozesse.
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