Kategorie Informationen & Tipps - 19. September 2018

EDWARD: Ein Tag ohne Verkehrstote auf Europas Straßen

Von der SMS am Steuer bis hin zum Drogenkonsum vor der Autofahrt: Gefahren durch Ablenkung sowie durch das Fahren unter Einfluss von verbotenen Substanzen sind im Straßenverkehr allgegenwärtig. Dabei wird das Fahren auf den Straßen trotzdem oft als Routine erlebt, läuft häufig unbewusst und nebenbei ab. Darunter leidet die Sicherheit aller Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmer und das gilt nicht nur für Führerschein-Neulinge, sondern betrifft auch erfahrene Lenkerinnen und Lenker.

Anlässlich des Aktionstages EDWARD – European Day Without A Road Death: Ein Tag ohne Verkehrstote auf Europas Straßen – sollen auch die Maßnahmen für mehr Verkehrssicherheit des Verkehrministeriums (BMVIT) nochmals in den Fokus gerückt werden. Erklärtes Ziel ist es, keine Verkehrstoten mehr auf heimischen Straßen beklagen zu müssen. Mit Hilfe unterschiedlicher Maßnahmen soll langfristig ein signifikanter und anhaltender Rückgang der tödlichen und schweren Verletzungen auf Österreichs Straßen erreicht werden.

Zahl der Verkehrstoten weiterhin sinkend

Auf Österreichs Straßen hat es im Jahr 2017 weniger Verkehrsunfälle, Verletzte und Getötete gegeben. Laut Statistik Austria wurden bei 37.402 Unfällen im Vorjahr 47.258 Personen verletzt und 414 getötet. Die Zahl der Verkehrstoten sank um 4,2 Prozent gegenüber 2016. Damit wurde die bisher geringste Zahl an Verkehrstoten seit Einführung der Unfallstatistik im Jahr 1961 erreicht.

Handlungsfelder & Initiativen

Erst am Montag wurde die neue Kampagne gegen Drogen am Steuer präsentiert, die ab Oktober für mehr Bewusstsein bei Lenkerinnen und Lenkern sorgen soll. Mit der wissenschaftlichen Unterstützung des Kuratoriums für Verkehrssicherheit (KFV) sollen über die Infokampagne hinaus verbesserte Schulungen der Exekutive in der Drogenerkennung sowie der optimierte Einsatz von Drogenvortestgeräten dazu beitragen, Verkehrsunfälle auf Österreichs Straßen zu reduzieren.

Im Fokus stehen Männer bis 40 Jahre, die gefährdetste Gruppe für Fahrten unter Drogeneinfluss. „Wir wollen Bewusstsein schaffen für die negativen Effekte des Drogenkonsums“, betonte Verkehrsminister Norbert Hofer. Die Kampagne soll ein Wechselspiel zwischen Emotionen und Fakten werden und vorrangig per Social Media sowie in Kinospots Verbreitung finden.

Hallo Leben

Im Frühjahr gab es bereits die Fortsetzung der „Hallo Leben“ Kampagne der ASFINAG, die sich heuer gegen Ablenkung am Steuer richtete. Ablenkung ist vor Übermüdung, zu hohem Tempo und zu wenig Abstand Risikofaktor und Unfallursache Nummer Eins auf Autobahnen. Im Rahmen dieser Initiative für ein sicheres Miteinander auf Österreichs Straßen, setzte die ASFINAG daher zwei Monaten lang einen Info-Schwerpunkt gegen alle Formen der Ablenkung am Steuer.

Mobileye

Eine besonders perfide Falle für Verkehrsteilnehmende sind die Totwinkelunfälle beim Abbigen großer Fahrzeuge an städtischen Kreuzungen. Um Todesopfer bei Unfällen mit schweren Lkw oder Bussen beim Abbiegen zu verringern, läuft derzeit noch immer das Pilotprojekt des Kamerasystems „Mobileye“. Es soll für für Rundumsicht bei Bussen und Lkw sorgen und den toten Winkel eliminieren, der für andere Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmer lebensgefährlich sein kann. Noch diesen Herbst ist mit der wissenschaftlichen Auswertung sowie ersten Ergebnissen des von der TU Graz geleiteten Projekts zu rechnen.

Kinder & Radfahrende

Außerdem gibt es Maßnahmen, um Kinder im Straßenverkehr noch besser zu schützen. Mit dem begonnenem neuen Schuljahr gab es erneut eine breit gestreute Infokampagne für Sicherheit am Schulweg.

Mit besonderem Nachdruck wird somit auch auf die Bedürfnisse der ungeschützten Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmer eingegangen, also speziell auf die aller Kinder, der Fußgängerinnen und Fußgänger sowie der Radfahrerinnen und Radfahrer.

Deshalb führen das Verkehrsministerium und die AUVA österreichweit Radworkshops in Volksschulen durch, um für die Sicherheit beim Radfahren, eine gute Ausrüstung des Rades, die Helmpflicht zum Schutz des Kopfes und das praktische Fahrtraining zu werben. Erst wenn Kinder das Radfahren sicher beherrschen, können sie sich auf den Straßenverkehr konzentrieren.

395 Einsatztage in 225 Volksschulen wird es dank der AUVA, dem Verkehrssicherheitsfonds und den Länderpartnern Niederösterreich, Steiermark, Kärnten, Burgenland, Salzburg und Tirol 2018 geben. Die Kosten für 80 davon werden vom BMVIT übernommen.

Auch im Zuge des kommenden Montag, 24. September 2018, startenden Europäischen Radgipfels in Salzburg wird auch die Sicherheit der Radfahrerinnen und Radfahrer verstärkt im Fokus stehen.

Motorradsicherheit

In den letzten Jahren stagnieren die Unfälle mit Motorrädern. Letzten Sommer sind erstmals wieder mehr Motorradfahrerinnen und -fahrer im Straßenverkehr ums Leben gekommen. Eine Evaluierung des Verkehrsministeriums zeigt: Die freiwilligen Motorradtrainings bringen mehr Sicherheit, führen aber auch dazu, dass die Bikerinnen und Biker mehr Kilometer zurücklegen.   Dadurch steigt das Gesamtrisiko wieder an.

Auch deshalb gab es zusammen mit der Arge 2Rad auch heuer zu Saisonbeginn eine Sicherheitsinitiative, die unter dem Motto „No Ride without Training“ an das Bewusstsein aller motorisierten Zweiradfahrerinnen und Zweiradfahrer appellierte. Dazu konnten zwei Stars der Szene gewonnen werden: der Gewinner der Rallye Dakar 2018 Matthias Walkner und der regierende, vierfache Moto GP Weltmeister Marc Márquez.

Motorradfahrerinnen und -fahrer sollen sich der Gefahren besser bewusst werden, etwa wie schlecht sie für Autofahrerinnen und -fahrer sichtbar sind. Auch ihre Selbstwahrnehmung soll besser geschult werden, um zu  vermeiden, dass sie ihre eigenen Fähigkeiten überschätzen.

Die größte Gefahr geht aber weiterhin von menschlichen Fehlern am Steuer aus. Deshalb ist es von großer Bedeutung, alle Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmer zu sensibilisieren und sie aufzufordern, ihr Verhalten auf der Straße zu reflektieren.

Deshalb unterstützt das Projekt Edward und gebt euer Versprechen für mehr Rücksicht und Vorsicht im Straßenverkehr unter projectedward.eu ab:

  • Seid besonders wachsam und aufmerksam gegenüber den schwächeren Verkehrsteilnehmern; Fußgängern, Radfahrern, Kindern und älteren Menschen.
  • Fahrt mit Geschwindigkeiten, die erlaubt und der jeweiligen Situation angepasst sind.
  • Beachtet die Verkehrsregeln, egal ob als Fahrzeugführer oder Fußgänger.
  • Fahrt nie unter dem Einfluss von Alkohol oder Drogen oder Medikamenten, die die Sicherheit beeinträchtigen könnten.
  • Legt den Sicherheitsgurt an und sorgen Sie dafür, dass ihre Mitfahrer es ihnen gleich tun.
  • Benutzt nicht das Mobiltelefon während der Fahrt.
  • Seid ein Vorbild und fahrt ruhig und sicher.

Jeder Verkehrsteilnehmer, der sich mit Vorsicht und Rücksicht im Straßenverkehr bewegt, trägt dazu bei, die Sicherheit im Straßenverkehr zu erhöhen.

INFObox: Das Verkehrssicherheitsprogramm 2020 des BMVIT umfasst über 250 Einzelmaßnahmen für 17 Handlungsfelder und gliedert sich in infrastrukturelle sowie bewusstseinsbildende Maßnahmen im Rahmen ausgewählter Interventionsbereiche. Der Aktionstages EDWARD – European Day Without A Road Death findet seit 2016, heuer am Mittwoch, den 19. September statt. Langfristiges Ziel der Kampagne, die vom Europäischen Verkehrspolizeinetz (TISPOL) initiiert und von der Europäischen Kommission unterstützt wird, ist es, tödliche und schwere Verletzungen im Straßenverkehr auf der ganzen Welt signifikant und nachhaltig zu senken.