Kategorie Mobilität - 8. Oktober 2015
Radler mit Helm haben weniger schwere Kopfverletzungen
Radfahrer mit Helm kommen bei Unfällen vergleichsweise glimpflich davon: Sie erleiden deutlich weniger schwere Kopfverletzungen als helmlose Radler. Entsprechende Zahlen legten US-Forscher der Universität Arizona auf einem Chirurgenkongress in Chicago vor.
Ihre Auswertung der Daten von mehr als 6.200 Patienten, die nach einem Fahrradunfall ein Gehirntrauma erlitten, zeigt: Bei den Helmträgern ist das Risiko für schwere Hirntraumata und auch für einen tödlichen Ausgang des Unfalls um etwa 60 Prozent geringer.
Das gleiche gilt für schwere Verletzungen, die wegen einer Hirnschwellung die Öffnung des Schädelknochens (Kraniotomie) erforderlich machen. Um immer noch ein Viertel niedriger ist bei Helmträgern das Risiko für Wunden im oberen Teil des Gesichts.
Helm machte den Unterschied
„Wir wissen sicher, dass Helme Verletzungen bei Radunfällen vorbeugen können. Aber die wichtige Frage war: Wenn es trotzdem zu einer Kopfverletzung kommt, inwieweit schützt der Helm dann?“, betonte Co-Autor Ansab Haider. Dies konnten die Zahlen nun zeigen. „Wenn man die Gruppe derjenigen mit Hirnverletzung betrachtet, dann machte der Helm wirklich den Unterschied“, ergänzte Autor Bellal Joseph.
Insgesamt war nur ein Viertel der verunglückten Radler mit Helm unterwegs. Besonders wenige Helmträger gab es unter den Zehn- bis 20-Jährigen. „Dann ging es mit jedem Jahrzehnt weiter nach oben“, sagte Haider. Die Studienautoren fordern nun „strengere Gesetze“, die das Radhelmtragen unterstützen.