Kategorie Mobilität - 28. Juni 2018

Reiseverkehr: Tipps für den Start in die Sommerferien

Nach der Zeugnisvergabe in Österreichs Osten vor einer Woche starten diesen Freitag alle anderen Bundesländer ebenfalls in die Sommerferien. Sommer, Sonne, Ferienverkehr: Mit Beginn der Ferienzeit stehen weiterhin einige der verkehrsintensivsten Tage auf Österreichs Transitstrecken an – sowohl auf der Straße als auch auf der Schiene -und neben sechs österreichischen Bundesländern begannen einen Tag zuvor just in vier deutschen ebenso die Sommerferien.

Die Ruhe vor dem Sturm? Diese Liegen in Jesolo werden auch heuer nicht unbenutzt bleiben. © pixabay

Auf nach Italien

Italien gehört traditionell zu den Lieblingsreisezielen der Österreicher und Österreicherinnen im europäischen Ausland. Und auch aus Deutschland werden heuer wieder viele Familien nach Bella Italia aufbrechen und dafür die österreichischen Transitstrecken frequentieren. Wer Strände und Dolce Vita mit dem Auto sorgenfrei genießen möchte, ist gut beraten, einige italienische Regelungen im Straßenverkehr unbedingt zu beherzigen:

Tabuzone Innenstadt

Beim Besuch historischer Stadtzentren wird angeraten, nicht ohne Genehmigung in verkehrsberuhigte Zonen, die sogenannten Zone traffico limitato (ZTL), mit dem eigenen Pkw zu fahren. Sollte man dabei erwischt werden, drohen mindestens 80 Euro Strafe. Befindet sich das gebuchte Hotel innerhalb einer dieser ZTL, bittet man am besten rechtzeitig das dortige Personal, eine Sondergenehmigung zur Einfahrt zu beantragen. Vorsicht: Die Zonen sind nicht immer auf den ersten Blick erkennbar und Geldstrafen werden in diesem Fall bis nach Österreich verfolgt.

Mautstationen

An italienischen Mautstationen gibt es je nach Bezahlart verschiedene Spuren, in die man sich im Fließverkehr einreihen muss. Landet man aus Versehen in einer falschen Spur oder funktioniert die Bezahlung nicht, sollte man auf keinen Fall zurückschieben, da ansonsten nicht nur eine hohe Geldstrafe, sondern im schlimmsten Fall sogar ein Fahrverbot droht. Stattdessen sollte man in diesem Fall besser den Notrufknopf am Automaten verwenden. Bei fehlgeschlagenen Zahlungen (mancato pagamento) ist unbedingt eine Servicestelle (punto blù) aufsuchen. Eine Nachzahlung von zu Hause könnte empfindlich teurer werden.

Licht an!

Am Tag gilt für alle Motorradfahrer auf allen Straßen sowie für Autofahrer und Autofahrerinnen auf Autobahnen und außerhalb von Ortsgebieten: Licht An!

Warnweste bei Pannen & am Rad

Hat man in Italien eine Panne oder einen Unfall, müssen alle Personen, die das Fahrzeug verlassen, eine Warnweste tragen. Radfahrer und Radfahrerinnen sind ebenfalls verpflichtet, eine Warnweste zu tragen, wenn sie nachts außerhalb des Ortsgebiets oder durch einen Tunnel fahren.

Tempolimits

Auf Landstraßen darf man in Italien maximal 90 km/h fahren, auf Schnellstraßen 110 km/h und auf Autobahnen maximal 130 km/h. Für Führerscheinneulinge gelten innerhalb der ersten drei Jahre nach Führerscheinerwerb auf Autobahnen 100 km/h und auf Schnellstraßen 90 km/h.

Strafen nicht ignorieren

Strafzettel in Italien und genrell im Gebiet der EU sollten auf keinen Fall ignoriert werden. Offene Strafen aus Italien können auch in Österreich exekutiert werden – fünf Jahre lang und sogar auch bei der Wiedereinreise. Immer beachten: Schwarz-gelbe Bodenmarkierungen bedeuten Parkverbot.

Durch den Ferienbeginn in drei  deutschen Bundesländern dürfte sich am Freitag oder am Wochenende vermehrter Transitverkehr besonders auf der Brennerautobahn (A13), der Inntalautobahn (A12) und der Fernpassstraße (B179) abspielen.

Wartezeiten an der Grenze

Aufgrund der EU-Ratspräsidentschaft gibt es zwar kaum verkehrsrelevante Baustellen auf den wichtigsten österreichischen Verbindungen, jedoch ist laut ÖAMTC wegen neuerlicher Verlängerung der Kontrollen an den Grenzen mit Wartezeiten zu rechnen, vor allem an den Grenzübergängen Kufstein/Kiefersfelden in Tirol und am Grenzübertritt Walserberg in Salzburg.

Stauanfällige einspurige Baustellenbereiche wird es dagegen über den Sommer nur durch den Karawankentunnel auf der A11 und auf der Pyhrn Autobahn (A9) an den Tunnelbereichen bei Klaus und im Gleinalmtunnel geben. Mit erhöhtem Staurisiko müssen die Urlauber auch an den Gegenverkehrsbereichen auf der Tauern Autobahn (A10) zwischen Pongau und Reittunnel (bis Mitte Juli) und auf der Brenner Autobahn (A13) bei Schönberg und Matrei am Brenner rechnen.

Trotz erhöhtem Verkehrsaufkommens werden nach Auskunft des ÖAMTC keine längeren Staus befürchtet.

Vor dem Start in den Urlaub außerhalb Österreichs sollten man sich generell mit den geltenden Vorschriften im jeweiligen Land auseinandersetzen.

Weitere wichtige Tipps zu Reisen ins Ausland sowie Verkehrsinfos und ein Routenplaner gibt es in unserer App BMVIT bewegt!

Digitale Streckenmaut

Allen, die auf dem Weg in den Urlaub schneller durch die Mautstellen möchten, bietet die ASFINAG die Digitale Streckenmaut (vormals Videomaut) an. Damit können Kundinnen und Kunden Reisezeit einsparen, wenn sie etwa an der Tauern oder Brenner Autobahn die Mautstellen passieren.

Einfach schon vor der Fahrt im ASFINAG-Webshop über die Website oder die App Unterwegs das Ticket kaufen, das Kennzeichen eingeben und die Durchfahrt für die gewünschte Strecke freischalten. An der Mautstelle erkennen Kameras das registrierte Kennzeichen und der Schranken öffnet sich automatisch.

„Schnelle Durchreise, kein Bezahlen mehr an der Mautstelle und bequemes Bestellen über den ASFINAG-Webshop – die Digitale Streckenmaut hilft, Zeit zu sparen und Staus zu verhindern“, sagt ASFINAG Geschäftsführerin Ursula Zechner.

Um Wartezeiten zu verringern, sorgt die ASFINAG auch heuer wieder dafür,  dass die Mautstellen St. Jakob, Schönberg, St. Michael, Gleinalm, Bosruck und beim Karawankentunnel an den starken Reisewochenenden personell immer voll besetzt sind.

Passagierrechte

Damit man wie jüngst in Graz nicht erst mit zweittägiger Verspätung in die Ferien abhebt, sollte man sich auch vor der Reise bereits über seine Rechte als Passagier und Fahrgast erkundigen. Tatsächlich häufen sich dieses Jahr die Fälle an Beschwerden, die den Flugverkehr betreffen. 1.407 Passagiere waren es bis dato laut Agentur für Passagier-und Fahrgastrechte. Im ganzen Vorjahr gab es 1.018 Betroffene.

Sie sind von einer Verspätung oder Annullierung betroffen? Sie haben keine befriedigende Informationen erhalten? Unsere Agentur für Passagier- und Fahrgastrechte (apf) hilft Ihnen, wenn Sie eine Beschwerde gegen ein Flug-, Bahn-, Bus-, oder Schiffsunternehmen haben.

Die apf ist eine unabhängige Schlichtungsstelle für den Bahn-, Bus-, Schiffs- und Flugverkehr. Ist keine direkte Lösung mit dem Unternehmen möglich, verhilft Ihnen die apf kostenlos und provisionsfrei zu Ihrem Recht und Ihrer Entschädigung. Egal ob es sich um eine Verspätung, Annullierung, Nichtbeförderung bzw. Überbuchung oder keine Information handelt.

Wahrscheinlich wird sich die Zahl der Betroffenen heuer weiter erhöhen, da auch im Flugbetrieb Streiks drohen.

Mit der Bahn in den Urlaub

Auch die ÖBB finden, dass man nach einem anstrengenden Schuljahr einfach schnell und bequem in die Ferien kommen möchte. Dafür erhöhen sie an reiseintensiven Wochenende regelmäßig die Kapazitäten in ganz Österreich. Es empfiehlt sich natürlich trotzdem vor Reiseantritt eine Sitzplatzreservierung vorzunehmen.

Dem Zusatzangebot sind dennoch Grenzen gesetzt: So darf kein Zug länger sein als der kürzeste Bahnsteig, um sicheres Ein- und Aussteigen zu gewährleisten, zwischen den Bahnhöfen müssen die Züge außerdem Mindestabstände einhalten, weswegen die Anzahl der Sonderzüge ebenfalls limitiert ist, erklärte die ÖBB.

Außerdem gibt es wieder das Sommerticket der ÖBB als attraktives Angebot für junge Menschen bis 25, die damit den ganzen Sommer über durch ganz Österreich reisen können.

Nicht nur im Sommer gelten übrigens folgende Fairplay-Regeln, die man im Zug stets beachten sollte: