Kategorie Energie - 21. Oktober 2021

Staatspreis Umwelt- & Energietechnologie 2021: Das sind die Prämierten

Am gestrigen Abend wurden auf einer Gala die Staatspreistrophäen Umwelt- und Energietechnologie an AEE – INTEC, die HARGASSNER Ges mbH und die Herka GmbH von Klimaschutzministerin Leonore Gewessler vergeben: Ammonia-to-Power, Emissionsreduktion bei modernen Biomasseheizungen und TEX2MAT – Neue Prozesse zum Recycling von Textilabfällen multi-materialer ZusammensetzungStaa sind somit die Siegerprojekte 2021.

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„Mehr als einhundert Unternehmen und Organisationen aus ganz Österreich haben sich heuer um den Staatspreis für Umwelt- und Energietechnologie beworben. Das zeigt eindrucksvoll: Pioniergeist und Innovation sowie ein achtsamer Umgang mit unseren natürlichen Ressourcen haben einen sehr hohen Stellenwert bei uns“, so Klimaschutzministerin Leonore Gewessler bei der gestrigen Staatspreisgala. .

„Innovative Konzepte und Technologien brauchen wir auch im Kampf gegen die Klimakrise und sie sind damit von zentraler Bedeutung für unseren Technologie- und Wirtschaftsstandort und damit für eine klimafreundliche Zukunft besonders wichtig. Mit großer Freude gratuliere ich allen Preisträger:innen und Siegerprojekten, die mit ihren tollen Technologien und Lösungen wirklich verdient im Rahmen des Staatspreises2021 für Umwelt- und Energietechnologie prämiert werden.“

In der Kategorie „Forschung & Innovation“ wurde AEE INTEC für das Projekt „Ammonia-to-Power” von Klimaschutzministerin Gewessler mit dem Staatpreis2021 Umwelt- und Energietechnologie geehrt. In unterschiedlichen Reststoffen wie Produktionsabwässern, kommunalen Abwässern oder Gärresten sind große Mengen von Ammonium in Form von Stickstoffsalzen gebunden. Mangels effizienter Rückgewinnungstechnologien ging bisher der darin mitgeführte Wasserstoff ungenutzt verloren.

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Mit dem Projekt „Ammonia-to-Power“ wird ungenutztes Niedertemperaturabwärme über die Nutzung von Ammoniak in hochwertigen Strom und Hochtemperaturwärme umgewandelt. Im Rahmen des Projektes wurde von AEE INTEC ein optimiertes Vakuum-Membrandestillationsverfahren (MD) entwickelt mit der aus Abwasser- und Reststoffströmen Ammoniak gewonnen wird. Gemeinsam mit AVL LIST und der TU-Graz wurde weiter eine Feststoff-Brennstoffzelle (SOFC – Solid Oxide Fuel Cell) zur Energieerzeugung aus dem so gewonnen Ammoniak entwickelt. Weitere nominierte Projekte in dieser Kategorie waren: OttoWagner-ArealPlus – Machbarkeitsanalyse (LANG consulting/Ing. Günter Lang) und Lignin in Redox-Flow Batterien (Institut für Biobasierte Produkte und Papiertechnik der TU Graz).

In der Kategorie „Umwelt & Klima“ zeichnete Gewessler die Firma HARGASSNER Ges mbH für das Projekt „Emissionsreduktion bei modernen Biomasseheizungen“ mit dem Staatspreis2021 aus. Das Unternehmen hat gemeinsam mit der TU Graz für das komplette Produktsortiment, seiner Hackgut- und Pelletsanlagen im Leistungsbereich von 9 bis 330kW, die Effizienz der Anlagen um bis zu 10 Prozent erhöht. Zusätzlich wurden die Emissionen von Feinstaub minimiert. Dazu wurde die Brennkammerform, die Glutbetthöhe und die Luftführung optimiert und bei Pelletsheizanlagen ein Edelstahl-Kondens-Wärmetauscher eingesetzt, während bei Hackgutanlagen ein elektrostatischer Filter dem Wärmetauscher nachgeschaltet wurde.

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Weitere nominierte Projekte in dieser Kategorie waren: OurPower – Peer-to-Peer Marktplatz für Ökostrom (OurPower Energiegenossenschaft SCE mbH) und Emissionsfreie Citylogistik in Graz (Österreichische Post AG).

Für das Projekt TEX2MAT – Neue Prozesse zum Recycling von Textilabfällen multi-materialer Zusammensetzung erhielt die Firma Herka GmbH den Staatpreis in der Kategorie Kreislaufwirtschaft & Ressourceneffizienz. In der EU landen jährlich etwa zehn Millionen Tonnen Textilabfall im Restmüll und werden vielfach verbrannt. Beim TEX2MAT-Projekt wurde eine Strategie zur Wiederverwertung von Polyester-Baumwoll- Mischgeweben entwickelt.

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Dabei wird mittels Enzyme der Baumwollanteil herausgelöst, sodass die intakten Polyesterfasern in den Produktionszyklus rückgeführt und die resultierende Glukose zu Hilfsmitteln für die Textilerzeugung umgesetzt werden können. Weitere nominierte Projekte in dieser Kategorie waren: InduRed-Reaktor zur Phosphor- und Lithiumrückgewinnung (Lehrstuhl für Thermoprozesstechnik der Montanuniversität Leoben) und myCoffeeCup – Nachhaltiges Mehrwegbechersystem für Coffee to go (CUP SOLUTIONS Mehrweg GmbH).

Vor der Verleihung der Staatspreise diskutierte Klimaschutzministerin Gewesseler mit österreichischen Umwelt- und Energietechnologieunternehmen aktuelle Themen wie die ökosoziale Steuerreform, die in Erarbeitung befindliche Kreislaufwirtschaftsstrategie und die FTI – Initiative Kreislaufwirtschaft.

Dabei verwies sie auch auf die klimapolitische und volkswirtschaftliche Bedeutung der österreichischen Technologieexporte: „Über den Export österreichischer Umwelttechnologien können zusätzliche jährliche Emissionseinsparungen von bis zu 60 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente im Ausland erzielt werden. Ich unterstütze Forschungseinrichtungen und Organisationen daher mit der Exportinitiative Umwelttechnologien und der Technologieinternationalisierung des Klimaschutzministeriums (BMK) dabei, österreichische Produkte und Systemleistungen weltweit erfolgreich zu vermarkten. Ich freue mich sehr, dass diese Unternehmen an einer klimafreundlichen Zukunft mitwirken und bereit sind den Weg Richtung CO2-Neutralität gemeinsam zu gehen“, so Gewessler.