2. Dezember 2022

Grüne Business-Ideen: Das sind die »Green Stars« 2022

Ein lückenloses Holz-Tracking gegen illegalen Holzschlag, eine Wärmebatterie namens SoulHeat und eine Komplettlösung für gemeinschaftliche Photovoltaikanlagen auf Mehrparteienhäusern: Das sind die drei prämierten Projekte des inzwischen siebten greenstart-Wettbewerbs zur Auszeichnung von grünen Geschäftsideen und Start-ups.

Zehn Teams konnten bei der Start-up-Initiative des Klima- und Energiefonds in Kooperation mit dem Klimaschutzministeriums (BMK), ein halbes Jahr lang Coachings und Workshops, aber auch Zugang zu Netzwerken und Öffentlichkeitsarbeit sowie finanzielle Unterstützung in Anspruch nehmen, bevor nun die Top drei Siegerteams gekürt wurden.

In diesem Jahr heißen die TOP-3: Sonnenschmiede, Beetle ForTech und Green Soul Technologies. Sie konnten die Fachjury und die Öffentlichkeit überzeugen, erhalten nun je ein Preisgeld von 20.000 Euro sowie den Titel „greenstar 2022“.

„Junge Start-ups mit innovativen Ideen und Businessmodellen sind für eine klimafreundliche Zukunft von großer Bedeutung“, meint auch Klimaschutzministerin Leonore Gewessler. Sie beschäftigten sich gezielt mit Problemlösungen, „die uns auf dem Weg zur Klimaneutralität weiterbringen und aktiv für den Klimaschutz arbeiten“.

Die heurigen Einreichungen hätten bewiesen, dass die Bandbreite der klima- und energierelevanten Geschäftsideen in Österreich sehr groß ist, wie Klima- und Energiefonds Co-Geschäftsführer Ingmar Höbarth festhielt: „Unsere TOP-3 ‚greenstars 2022‘ haben uns in ihrer Innovationskraft aufs Neue beeindruckt. Sie bieten konkrete Lösungen für die Energiewende, zum einen mit dem Ziel die unabhängige Energieversorgung zu erreichen, zum anderen um eine legale und nachhaltige Holzindustrie zu gewährleisten.“

Das sind die „greenstars“ 2022

Green Soul Technologies möchte mit der Wärmebatterie „SoulHeat“ die Unabhängigkeit von Energielieferanten ermöglichen. „Soul Heat“ speichert Energie des Sommers aus Solarkollektoren, Photovoltaik oder anderen Energiequellen für den Winter – völlig emissionsfrei und ohne den Einsatz von seltenen Erden. Um die Wärme wieder freizusetzen, benötigen Nutzer:innen lediglich etwas Wasser. Das System kann ganz einfach mit bestehenden Heizsystemen und Wärmepumpen kombiniert werden.

© stills & (e)motions / Wiesenthaler

Beetle ForTech entwickelt Technologien, die eine lückenlose Rückverfolgung von Baumstämmen bis zum exakten Wuchsort ermöglichen. Damit wirken sie illegalem Holzeinschlag entgegen, garantieren die Einhaltung von weltweit geltenden Gesetzen sowie von Zertifizierungssystemen und tragen zur nachhaltigen Entwicklung im Sinne der ökologischen, ökonomischen und sozialen Nachhaltigkeit bei. Die Produkte bestehen unter anderem aus einem Markierungsgerät, das Stämme direkt nach der Ernte völlig fremdstofffrei markiert und einem satellitengestützten Waldmonitoringsystem.

© stills & (e)motions / Wiesenthaler

Die Sonnenschmiede ermöglicht eine umfassende Gesamtlösung für gemeinschaftliche Photovoltaikanlagen auf Mehrparteienhäusern. Dabei wickelt das Team der Sonnenschmiede die komplette Planung, die behördlichen und bürokratischen Fragen, als auch den laufenden Anlagenbetrieb, Wartung und die Abrechnung der Photovoltaikanlagen ab. Die PV-Anlage bleibt dabei immer im Besitz des Eigentümers bzw. der Eigentümer:innen-Gemeinschaft. Alle Bewohner:innen im Haus (egal ob Eigentümer:in oder Mieter:in) können den Sonnenstrom vom eigenen Dach freiwillig und zu fairen Preisen beziehen, Überschuss-Strom wird in das öffentliche Netz eingespeist. Sämtliche Gewinne aus dem Stromverkauf fließen an die Eigentümer:innen der Anlage zurück.

© stills & (e)motions / Wiesenthaler

Achter greenstart-Wettbewerb gestartet

Auch in der achten Runde des Programms „greenstart“ sucht der Klima- und Energiefonds in Kooperation mit dem BMK wieder mutige Start-ups oder Personen, die ihre innovative und klimarelevante Business-Idee weiterentwickeln wollen. In den Bereichen erneuerbare Energien, Energieeffizienz, Mobilität, Landwirtschaft/Bioökonomie und Klimawandelanpassung können Interessierte bis zum 8. März 2023 online auf greenstart.at einreichen.

Aus allen Einreichungen werden die TOP-10 Start-ups durch eine Fachjury ausgewählt. Diese bekommen ein halbes Jahr begleitende Öffentlichkeitsarbeit, finanzielle Unterstützung (jeweils 10.000 Euro) sowie organisiertes Coaching und Networking zur Verfügung gestellt, um ihr Projekt weiterzuentwickeln. Ein Online Voting und nochmalige Bewertung durch die Jury entscheiden schlussendlich darüber, wer als TOP-3 „greenstar“ prämiert wird und eine zusätzliche Unterstützung in der Höhe von jeweils 20.000 Euro erhält.

Das Antragsformular zur Einreichung steht auf greenstart.at und klimafonds.gv.at/greenstart zur Verfügung. Die Einreichung kann ausschließlich online abgegeben werden. Auf Wunsch können die TOP-20 Geschäftsideen, welche zum Jury-Hearing geladen werden, in der Online-Projektdatenbank gelistet werden. Denn „greenstart“ ist auch eine Informations- und Vernetzungsinitiative, um die Energiewende mit neuen Geschäftsmodellen für Technologie- und Dienstleistungsinnovationen voranzutreiben.

Tipp: Für alle Interessierten, JungunternehmerInnen und Start-Ups mit nachhaltigen Business-Ideen findet am 7. Februar 2023 ein Greenstart Ideen Workshop statt, in welchem das greenstart Programm präsentiert und Projektideen diskutiert werden. Hier geht es zur Anmeldung: https://www.klimafonds.gv.at/veranstaltungen/greenstart-ideen-workshop-2023/

INFObox: Der Klima- und Energiefonds ist die Schnittstelle zwischen Politik, Wirtschaft, Forschung und Zivilgesellschaft und entwickelt in enger Kooperation mit dem BMK Strategien und Förderprogramme für die nachhaltige Transformation des Energie- und Mobilitätssystems.