Kategorie Informationen & Tipps - 10. August 2020

Sternschnuppenstrom der Perseiden im Anflug

Der alljährliche Meteorstrom der Perseiden gilt als Höhepunkt des astronomischen Jahres. Im August schießen wieder unzählige Sternschnuppen über den Nachthimmel. Doch der Höhepunkt des Spektakels fällt heuer in die Nachmittagsstunden und den frühen Abend des kommenden Mittwochs, 12. August. Die Konkurrenz durch das Tageslicht wird laut der Wiener Arbeitsgemeinschaft für Astronomie (WAA) daher den Blick auf den Sternschnuppenregen stark trüben. Nach Mitternacht stört dann zusätzlich der Mond.

© apa

Alljährlich Mitte August kreuzt die Erde die Bahn des Kometen 109P/Swift-Tuttle, dessen Staubspur den Sternschnuppen-Regen der Perseiden erzeugt. Das geschieht, weil die Staubkörner mit ungefähr 60 Kilometern pro Sekunde mit der Erdatmosphäre kollidieren. Dort verdampfen sie in großer Höhe, huschen als kurze Leuchtspur dann über das Firmament. Der Name Perseiden kommt daher, weil es so aussieht, als würden Sterne aus dem Sternbild des Perseus fallen. Der Meteorstrom wird auch Tränen des Laurentius genannt, weil sein Erscheinen mit dem Namenstag des Märtyrers Laurentius am 10. August zusammenfällt und als Tränen des Himmels über dessen Martyrium gedeutet wurden. Doch steht auch dieses Mal etwa unter keinem guten Stern?

Wann gibt es den besten Blick?

Heuer fällt das Maximum des Phänomens auf die Zeit um den 12. August. Mit Dutzenden Sternschnuppen pro Stunde verspricht der hochsommerliche Meteorstrom abermals eine Himmelsshow, das auch ohne optische Hilfsmittel am nächtlichen Firmament zu sehen ist. Dafür am besten geeignet sind die Nächte vom 11. zum 12. und vom 12. zum 13. August. Auf ihren Höhepunkt steuern die Perseiden just in den Tagesstunden zwischen 15.00 und 18.00 Uhr zu. Die eigentlich für diesen Zeitraum möglichen 100 bis 110 Sternschnuppen-Erscheinungen pro Stunde in diesem Jahr in Europa auch tatsächlich zu sehen, ist laut WAA-Präsident Alexander Pikhard nicht möglich.

Angesichts der aktuellen Covid-19-Situation warnt Pikhard vor der Bildung nächtlicher Menschenmengen: „Zur Beobachtung der Meteore braucht es nur das freie Auge, kein Fernrohr oder Fernglas, also auch keine Sternwarte, und einen dunklen Ort. Suchen Sie diesen höchstens in kleinen Gruppen auf, so dass der erforderliche Abstand eingehalten werden kann.“ Coronabedingt sowie aufgrund der heuer nicht idealen Voraussetzungen zur Beobachtung organisiert die WAA diesmal auch keine Veranstaltung zum gemeinschaftlichen Sternschauen auf der Wiener Sophienalpe, wo sich in der Vergangenheit zu dem Ereignis mitunter Tausende Interessierte getroffen haben.

SERVICE: Die Wiener Arbeitsgemeinschaft für Astronomie mit einer Vorschau auf die Perseiden.