Kategorie Klima- & Umweltschutz - 14. August 2023

Umfrage zum Klimawandel: 82 Prozent erachten Klimaschutzmaßnahmen in ihrer Region für notwendig

Umfrage unter 18.153 Menschen in Österreich – 93,6 Prozent nehmen den Klimawandel wahr – Klimaschutzministerin Leonore Gewessler: „Dürfen nicht den Mut verlieren“

Über 18.000 Menschen in Österreich wurden zwischen März und Mai 2023 vom Umweltbundesamt im Auftrag des Klima- und Energiefonds befragt, wie sie die regionalen Auswirkungen des Klimawandels wahrnehmen. Befragt wurde die lokale Bevölkerung aus 80 Klimawandel-Anpassungsmodellregionen (KLAR!) sowie Einpendler:innen ab einem Alter von 16 Jahren.

Demnach ist der Klimawandel für eine große Mehrheit der Österreicherinnen und Österreicher eine erwiesene Tatsache. Von den Befragten nehmen 93,6 Prozent den Klimawandel wahr – mit überwiegend negativen Folgen für Mensch und Natur, wie 72,5 Prozent angaben. Knapp die Hälfte der Befragten (48,4 Prozent) sehen Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel als unbedingt notwendig an, weitere 34 Prozent sehen Maßnahmen zur Anpassung als eher notwendig an. 82,4 Prozent halten Maßnahmen zur Anpassung für eher oder unbedingt notwendig.

„Gemeinden an Flüssen und Seen fürchten das Hochwasser, die Landwirtschaft hat mit Ernteausfällen durch Trockenheit zu kämpfen, und die Bevölkerung leidet unter der Rekordhitze oder heftigen Unwetter-Ereignissen – die Auswirkungen der Klimakrise sind für uns alle bereits jetzt spürbar und stellen uns als Gesellschaft vor große Herausforderungen“, so Klimaschutzministerin Leonore Gewessler. Sie betont aber zugleich: „Wir dürfen nicht den Mut verlieren. Der Kampf gegen die Klimakrise bringe enorme Chancen mit sich: Mehr Lebensqualität, mehr Ernährungssicherheit, eine lebendige Natur und gute Luft zum Atmen.“

 

Besonders Dürren und Hitzeperioden kommen laut Empfinden der Befragten heutzutage viel häufiger vor als früher. Je nach Bundesland wurde angegeben, dass auch Starkniederschläge, Hochwasser, Gewitter, Hagel, Muren und Hangrutschungen zugenommen haben. 82 Prozent der Befragten halten es für wichtig, auf die Folgen des Klimawandels zu reagieren, um zukünftig den negativen Auswirkungen auf die Pflanzen- und Tierwelt, die Wasserversorgung, die Lebensqualität der Bevölkerung und den Wintertourismus entgegenzuwirken.

 

Zwei Drittel der Befragten haben im privaten Umfeld bereits auf den Klimawandel reagiert und eigenem Bekunden zufolge Maßnahmen zur Anpassung an die Klimafolgen gesetzt.

„Die Ergebnisse zeigen, dass ein zielgerichteter Wissenstransfer nach wie vor gefragt ist, speziell zu regionalen Klimafolgen und notwendigen Maßnahmen. Besonders über Gemeindezeitungen, Gemeindewebsites, Gemeinde-Apps oder regionale Medien würden die Befragten gerne Informationen zu diesen Themen beziehen“, lässt der Klima- und Energiefonds verlautbaren, der zudem einräumt, die Befragungsergebnisse hätten „insofern überrascht“, als ungeachtet diverser Krisen wie der Corona-Pandemie, der Teuerung und der Energiekrise der Klimawandel im Vergleich zur letzten Befragung im Jahr 2020 weiterhin als erwiesen angesehen und überwiegend als negativ wahrgenommen wird.

SERVICE: Ergebnisse der Befragung auf KLAR! Befragung 2023