Kategorie Klima- & Umweltschutz - 28. September 2023

Umweltförderung im Inland: Neues Nahwärmenetz am Fuße der Koralpe

Nahwärme Gleinstätten GmbH baut mit Biomasseheizzentrale in Wies Nahwärmenetz aus

In Österreich sind derzeit mehr als 2.500 Biomasse-Nahwärme-Anlagen in Betrieb, die jährlich eine Energiemenge von über 10.000 GWh Wärme erzeugen. Damit werden hochgerechnet über 130.000 Menschen mit regionaler, erneuerbarer Wärme versorgt.

Zu diesem Kreis gehört nun auch Steyeregg (Marktgemeinde Wies) in der Steiermark. Dort errichtete die Nahwärme Gleinstätten GmbH mit Hilfe der Umweltförderung im Inland des Klimaschutzministeriums (BMK) eine Biomasseheizzentrale samt Leitungsnetz zur Versorgung der Anwohnenden mit Biomasse-Nahwärme.

 

Die Idee, Menschen in dieser Region mit regionaler umweltfreundlicher Wärme zu versorgen, geht auf Wolfgang Waltl zurück, der gemeinsam mit fünf Gesellschaftern im Jahr 2006 die Nahwärme Gleinstätten GmbH gründete. Noch im selben Jahr konnte die Eröffnung des Heizwerkes Gleinstätten im Ortsteil Pistorf gefeiert werden.

Das Nahwärmenetz versorgt öffentliche Objekte, Gewerbebetriebe und private Haushalte mit Wärmeenergie. Das Netz soll am Ende eine Gesamtlänge von rund 2.345 m ausmachen und nach Abschluss der aktuellen Ausbaustufe insgesamt 79 Abnehmer mit Wärme versorgen. Die gesamte Anschlussleistung beträgt in Summe 1.222 kW.

Für die Wärmeerzeugung wurden zwei Biomassekessel in der Heizzentrale installiert. Zusätzlich wurde ein Pufferspeicher zum Lastausgleich installiert. Als Brennstoff wird Waldhackgut aus der Region eingesetzt. Mit dem Ausbau des Nahwärmenetzes kann der Bedarf an fossilen Brennstoffen substituiert und die CO2-Emission von mehr als 550 Tonnen pro Jahr vermieden werden.

 

Rund 2,4 Mio. Euro investiert die Nahwärme Gleinstätten GmbH in die Realisierung dieses zukunftsorientierten Projekts. Davon werden mehr als 420.000 Euro durch Förderungen aus der „Umweltförderung im Inland“ bereitgestellt.

Zur Modernisierung von bestehenden Nahwärme-Anlagen oder für den weiteren Ausbau von vor­handenen Anlagen werden die Betreiber durch die Initiative klimaaktiv QM Heizwerke unterstützt. Dies ist ein österreichweites Qualitätsmanagementprogramm zur Steigerung der technischen Qualität und Effizienz von Biomasseheizwerken und Nahwärmenetzen.

Die Effizienz Österreichischer Biomasse-Nahwärmenetze ist aufgrund der jahrelangen Erfahrung sowie der Anwendung dieses Qualitätsmanagementsystems auf sehr hohem Niveau. Dabei werden zunehmend auch alternative erneuerbare Energiequellen wie Solarthermie oder Abwärmenutzung eingesetzt.

Die Kommunalkredit Public Consulting ist für die Förderungsabwicklung im Auftrag des Bundesministeriums für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie (BMK) zuständig.

 

Die Umweltförderung im Inland (UFI) Das Klimaschutzministerium (BMK) unterstützt Investitionen in den Klima- und Umweltschutz z.B. im Bereich erneuerbare Wärme und Energieeffizienz in Österreich. Die Grundlage für die UFI ist das Umweltförderungsgesetz (UFG).


Allein in den Jahren 2021 und 2022 wurden Investitionen in Höhe von knapp 3,6 Mrd. Euro in den Bereichen der erneuerbaren Wärme und Abwärmenutzung, sowie der Kesseltauschaktion „Raus aus Öl und Gas“ inklusive der Sanierungsoffensive ausgelöst. Rund 1,085 Mio Tonnen Treibhausgasemissionen können so jährlich eingespart werden.


Mit einem Förderungsbarwert von 90,5 Millionen Euro wurden 2021 und 2022 rund 12.500 Projekte im Rahmen der „Thermischen Gebäudesanierung“ aus Mitteln der Umweltförderung im Inland und der Sanierungsoffensive gefördert. Diese Projekte lösten ein Investitionsvolumen von rund 1,3 Milliarden Euro aus. Die damit erzielte jährliche CO₂-Einsparung beläuft sich auf circa 63.700 Tonnen. Über 66.000 Projekte im Bereich des Kesseltausches wurden 2021 und 2022 gefördert. Mit Hilfe der 468 Mio an Fördergeldern wurde ein Investitionsvolumen von fast 1,7 Milliarden Euro ausgelöst. Die dadurch erzielte jährliche CO₂-Einsparung beträgt 485.000 Tonnen.


Für die Förderungsabwicklung ist im Auftrag des BMK die Kommunalkredit Public Consulting zuständig. Informationen zur Einreichung eines Förderantrags finden Sie hier: https://www.umweltfoerderung.at/erklaervideo-umweltfoerderung.html