Kategorie Energie - 28. Januar 2021

Umweltförderung im Inland: Wärmerückgewinnung beim Metallbau im Burgenland

Die Nikitscher Metallwaren GmbH wurde im Jahre 1950 in St. Michael im Burgenland als Schlossereibetrieb gegründet – fünf Mitarbeiter legten schweißend und feuerverzinkend den Grundstein für ein expandierendes Unternehmen in puncto Metallverarbeitung und Oberflächenbehandlung. 1975 wurde ein zweites Werk in Pinkafeld mit 100 Mitarbeitenden aufgebaut, das seit 1988 nach einer Betriebszusammenlegung mit dem Ursprungswerk St. Michael und dem Umzug von inzwischen 120 Beschäftigten zum Hauptstandort des Unternehmens avancierte.

© Nikitscher Metallwaren GmbH

Zur laufenden Modernisierung des Werksgeländes und zur fortdauernden Anpassung des Betriebs plant Nikitscher auch umwelttechnische Adaptionen. In Pinkafeld soll so die bestehende Druckluftanlage in den durch und durch von Hitze und Feuer gekennzeichneten Prozessen rund um Metallverarbeitung, umweltfreundlich und energieeffizient optimiert werden. Die bestehende Anlage setzt sich aus vier Kompressoren mit einem maximal erzielbaren Gesamtvolumenstrom von 36,42 m³/min zusammen. Für den laufenden Betrieb sollen drei dieser Kompressoren nun durch einen neuen, energieeffizienten Kompressor mit Wärmerückgewinnung ersetzt werden.

 

Mehr als 150.000 Euro investiert die Nikitscher Metallwaren GmbH in die Realisierung des Projektes. Davon werden über 46.000 Euro durch Förderungen aus der „Umweltförderung im Inland“, sowie aus dem europäischen Fonds für regionale Entwicklung bereitgestellt.

CO2-Einsparungen von jährlich mehr als 111 Tonnen

Die rückgewonnene Wärme kann ganzjährig in das Heizsystem eingespeist werden. Dazu wird die Sekundärleitung vom Rücklauf der Vorbehandlungslinien zum Wärmetauscher und zurück inklusive Pumpe verlegt. Außerdem werden beim bestehenden Kompressor zwei Wärmetauscher neu errichtet, mit denen ebenfalls anfallende Wärmeenergie rückgewonnen werden kann. Um Leckagen während der Nachtschicht zu reduzieren, werden die Werksbereiche, die in der Nacht nicht in Betrieb sind, mittels motorbetriebenen Absperrhähnen verriegelt und drucklos gemacht. Bestehende Drucklufttrockner werden durch energieeffiziente Modelle ersetzt und eine übergeordnete Steuerung installiert.

© Nikitscher Metallwaren GmbH

Allein mit diesen Adaptionen kann der Verbrauch von Strom und Erdgas deutlich reduziert und die damit in Verbindung stehenden CO2-Emissionen um mehr als 111 Tonnen pro Jahr nach unten geschraubt werden.

Die Umweltförderung im Inland (UFI) ist das zentrale Förderinstrument des Bundes für Investitionen im Klima- und Umweltschutz. Die Förderangebote umfassen Investitionen insbesondere in den Bereichen erneuerbare Wärme, Energieeffizienz sowie klimaschonende Mobilität. Seit 1993 ist die UFI ein verlässlicher Partner für die Wirtschaft zum Einsatz von klima- und ressourcenschonender Technologien, allein im Jahr 2019 wurden mehr als 6.101 Projekte mit einem Investitionsvolumen von 610,1 Mio. Euro und mit einem Wertschöpfungseffekt von ca. 405 Millionen Euro gefördert. Grundlage der Umweltförderung im Inland ist das Umweltförderungsgesetz (UFG) sowie die Förderrichtlinien 2015 für die UFI in der Fassung von 2018. Durch sie werden weitere wichtige Maßnahmen zur Erreichung der österreichischen Klimaziele angeregt. So gab es im Vorjahr 5.917 geförderte thermische Gebäudesanierungen, über die Förderungen „Raus aus Öl“ wurden in 11.057 Fällen Mittel für den Heizkesseltausch zur Umstellung auf nachhaltige Heizsysteme bereitgestellt. Für die Förderungsabwicklung ist die Kommunalkredit Public Consulting im Auftrag des Bundesministeriums für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie (BMK) zuständig.

Weitere Infos zur Umweltförderung finden Sie hier: https://www.umweltfoerderung.at/