Kategorie Energie - 1. August 2022

Umweltstiftung unterstützt Aus- & Weiterbildung für Tausende »Green Jobs«

Der Fachkräftemangel zieht sich auch in Österreich derzeit quer durch alle Branchen. Besonders stark ist er neben der Tourismus- und Freizeitwirtschaft, zu der auch Hotellerie und Gastronomie zählen, bei Handwerksbetrieben zu spüren. Der Mangel an Fachkräften wirkt sich dabei nicht nur als Zusatzbelastung für viele Unternehmen, sondern auch äußerst lähmend besonders beim Fortkommen der Energiewende aus.

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Nicht zuletzt durch die Energiekrise im Zuge des Angriffskriegs Russlands gegen die Ukraine boomt derzeit die private Nachfrage nach alternativer Strom- und Wärmeversorgung. Doch Handwerk und Gewerbe fehlt es an Tausenden Fachkräften, um die Nachfrage zu befriedigen und die Energiewende voranzutreiben.

Angesichts dieser Situation stellen sich derzeit Fragen, etwa, wer diesen Umbau in der Praxis übernimmt, wer die Gasthermen tauscht, wer die Wärmepumpen installiert, wer sich um die Sanierung alter Gebäude oder fachgerechtes Recycling im Sinne des Klimaschutzes kümmert?

Fachkräfte für den Klimaschutz

Eine Antwort darauf liefert die neue Umweltstiftung, mit der die Bundesregierung nun in die Aus- und Weiterbildung bei sogenannten „Green Jobs“ investiert. Die Stiftung ist ein gemeinsames Projekt des Klimaschutzministeriums (BMK) mit dem Arbeitsministerium sowie der Sozialpartner in enger Kooperation mit dem AMS. Aus- und Weiterbildungen im Umweltbereich werden in Summe mit 17 Millionen Euro gefördert.

Dazu gehören unter anderem die Fachhelferausbildung, außerordentliche Lehrabschlüsse sowie auch die Hochschulausbildung. Die Möglichkeiten im Bereich der Nachhaltigkeit sind groß. Die Ausbildungen dauern zwischen sechs Wochen und drei Jahre, auch ein Lehr- oder Fachhochschulabschluss kann dabei angestrebt werden. Insgesamt gibt es acht Ausbildungsschwerpunkte – etwa im Bereich der erneuerbaren Energie und im Wärmebereich, aber auch in Abfall- und Ressourcenmanagement, E-Mobilität, Digitalisierung und Landwirtschaft. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer bekommen für die Dauer der Ausbildung weiter Arbeitslosenunterstützung und ein vom Betrieb finanziertes Stipendium von zumindest 200 Euro pro Monat. Die ersten Arbeitsuchenden haben dieser Tage ihre Ausbildungen im Rahmen der Umweltstiftung bereits begonnen.

Zu diesem Kreis sollen künftig mehr Wärmepumpen-Installateur:innen, Energie-Techniker:innen und Fachkräfte in weiteren zukunftsorientierten Jobs gehören. Derzeit würde der Großteil der aktuell Arbeitssuchenden noch nicht über die für solche Jobs notwendigen Qualifikationen verfügen. Ausbildungen speziell im Umweltsektor müssen daher gezielt gefördert werden. Personen, die aktuell auf der Suche nach einem neuen Job sind, haben die Möglichkeit mit ihrer Berufsauswahl aktiv etwas für den Klimaschutz zu tun.

Mit dem Programm der Umweltstiftung wird auf regionale und zielgruppenspezifische Erfordernisse am Arbeitsmarkt Rücksicht genommen. Dafür sorgt die Einbindung von AMS, den Schulungsträgern und Unternehmen. Ein großer Vorteil bei der Ausbildung im Rahmen der Umweltstiftung ist, dass Arbeitslose schon bei Eintritt wissen, wo sie später arbeiten werden und gleichzeitig finanziell abgesichert sind.

Die Umweltstiftung spricht arbeitssuchende Personen an, die am Arbeitsmarkt schwer Fuß fassen können. Dabei macht es keinen Unterschied, ob sie nur über einen Pflichtschulabschluss verfügen, einen Lehrabschluss haben oder über zu wenig Qualifikationen verfügen, um einen Job im Ökologiebereich zu bekommen. Ein besonderes Augenmerk wird auf Frauen, ältere Menschen und Personen, die länger nicht in Beschäftigung waren, gelegt. Besonders Langzeitarbeitslose können davon profitieren und den Wiedereinstieg in einem gefragten Zukunftsbereich schaffen.

Auf der Suche nach einem Green Job? Hier finden Sie als arbeitssuchende Person nähere Informationen: Umweltstiftung.

Die Umweltstiftung ist ein gemeinsames Projekt des Klimaschutzministeriums (BMK), des Arbeitsministeriums (BMAW), sowie der Sozialpartner Österreichischer Gewerkschaftsbund (ÖGB) und Wirtschaftskammer Österreich (WKO). Sie wird gemeinsam mit dem Arbeitsmarktservice (AMS) und in enger Zusammenarbeit mit nachfragestarken Unternehmen im Bereich nachhaltiger Umwelt-Berufe verwirklicht.