Kategorie Innovation & Technologie - 25. Juli 2019
Uni Innsbruck erhält BMVIT-Stiftungsprofessur im Bereich Tunnelbau
Das Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie (BMVIT) setzt weiterhin Maßstäbe pro Exzellenzforschung in und für Österreich. So konnten bisher schon weltweit führende Wissenschaftler aus den Bereichen Industrie 4.0, Fertigungstechnik, Data Science und Transportlogistik für österreichische Universitäten gewonnen werden – und es sollen noch mehr werden.
Nun hat die Universität Innsbruck den Zuschlag für die vom BMVIT ausgeschriebene Stiftungsprofessur zum Thema Tunnel Information Modeling erhalten. Nach Jurierung durch internationale Expertinnen und Experten erhielt die Leopold-Franzens-Universität in Innsbruck den Zuschlag zur Einrichtung einer Stiftungsprofessur mit dem Ziel, Lehr- und Forschungsexzellenz im Bereich digitaler Werkzeuge und Prozesse im Infrastruktur-und Untertagebau auf- und auszubauen.
Bereits vorhandene interdisziplinäre Kompetenzen an der Universität Innsbruck – vor allem im Bereich Building Information Modeling (BIM) und parametrisierter Bauteilbeschreibung über Merkmalserver – stellen die Basis für die Entwicklung eines ganzheitlichen und nachhaltigen Tunnelinformationsmodells dar.
4. Ausschreibung inzwischen
Mitfinanzierende Partner sind die Herrenknecht AG und die TPH Bausysteme GmbH. Als eines der bedeutendsten Infrastrukturprojekte Europas bietet der Brenner Basistunnel die einmalige Chance der praktischen Umsetzung und systematischen Evaluierung. Neben der Überführung von Know-how in die Baupraxis ist die Ausbildung von hochqualifizierten Arbeitskräften und die Generierung von Arbeitsplätzen am Standort erklärtes Ziel des Projekts.
Das BMVIT stellt für die Professur in den ersten fünf Jahren 1,5 Millionen Euro zur Verfügung, die in gleicher Höhe von der Universität Innsbruck und den Partnerorganisationen aufgebracht werden. In den nächsten Wochen wird mit der Personalsuche und –besetzung begonnen.
Die Stiftungsprofessur 2019 wurde zum Thema Tunnel Information Modeling (TIM) ausgeschrieben und stellt die insgesamt vierte Ausschreibungsrunde des Instruments dar. TIM umfasst den Lebenszyklus von Untertagebauwerken sowie untertägiger Infrastruktur für Straße, Bahn oder Wasserversorgung und -entsorgung. Das Themenfeld erstreckt sich dabei von der Planung über die Bauphase bis hin zu Betrieb, Wartung sowie Sanierung, und ist geprägt von der Beteiligung verschiedener Fachdisziplinen.
Das Ziel einer Stiftungsprofessur für Tunnel Information Modeling ist es, die Prozesse des Tief- und Untertagebaus wissenschaftlich für eine fachübergreifende digitale Bearbeitung in der Planungs-, Bau- und Betriebsphase aufzubereiten.
Mit der Förderung von Stiftungsprofessuren an Universitäten reagiert das BMVIT auf aktuelle Anforderungen der Industrie und die Nachfrage der Wirtschaft. In bisher insgesamt drei Ausschreibungsrunden konnten österreichweit bereits acht Stiftungsprofessuren eingerichtet werden. Sechs Professorinnen und Professoren sind nun bereits an die in den Ausschreibungen erfolgreichen Universitäten berufen worden.
Das BMVIT hat 2014 mit der Förderung von Stiftungsprofessuren begonnen. In der ersten Ausschreibungsrunde gab es zwei Professuren: für den Hochleistungswerkstoff Stahl an der Montanuni Leoben und für Advanced Manufacturing an der Uni Innsbruck. Aus der zweiten Ausschreibungsrunde wurden 2018 vier Professuren besetzt (im Videoportrait unten). 2017 wurde eine dritte Ausschreibungsrunde mit den Schwerpunkten zu Automatisierung und Digitalisierung im Fahrzeug und Mobilitätssystem sowie zu Innovativen Luftfahrttechnologien eröffnet. Die Professuren sind derzeit in Berufung. Die Personalentscheidungen dafür sollen noch in diesem Jahr bekannt gemacht werden.
Die StiftungsprofessorInnen im Videoportrait
Insgesamt investiert das Ministerium jährlich rund 500 Millionen Euro in industrienahe Forschung und Entwicklung. Mario Steyer, der die Stiftungsprofessuren für das BMVIT betreut, bezeichnet die Initiative als wichtigen Brückenschlag: „Wir errichten eine Verbindung zwischen Universitäten und Unternehmen mit doppeltem Nutzen: Spitzen-Wissenschaftler forschen in den für die Industrie strategisch wichtigen Feldern und bilden gleichzeitig höchstqualifizierte Arbeitskräfte aus.“