27. September 2016

UV-Lichtblitz lässt Kunstharz aushärten


APA/TU Wien

Ein neues Verfahren zur Härtung von Epoxidharz haben Wissenschafter der Technischen Universität (TU) Wien entwickelt. Dabei löst ein lokal platzierter Blitz von ultraviolettem Licht eine chemische Reaktion aus. Die dabei entstehende Wärme breitet sich im gesamten Material aus und führt zu dessen Härtung, berichten die Forscher in einer Aussendung.

UV-Licht wird bereits zur Härtung von Epoxidharz eingesetzt. „Allerdings kann das UV-Licht nicht besonders tief in das Material eindringen, man stellt bisher mit dieser Methode also in erster Linie dünne Schichten her“, erklärte Robert Liska vom Institut für Angewandte Synthesechemie der TU Wien.

UV-Licht startet chemische Reaktion

In dem neuen Verfahren dient das UV-Licht lokal als Starter einer chemischen Reaktion. Die dabei entstehende Temperatur von bis zu 200 Grad Celsius breitet sich aus und führt auch in den benachbarten Regionen des Harzes zur Aushärtung. Dieser Prozess hält sich selbst so lange am Laufen, bis das gesamte Harz ausgehärtet ist.

Nach Sekunden oder wenigen Minuten ist das gesamte Harz fest, gleich in welche Form es vorher gebracht wurde. Die Wissenschafter nennen dies „Frontalpolymerisation“. Das Endprodukt übertrifft nach Angaben der Forscher in seinen thermischen und mechanischen Eigenschaften die bisher eingesetzten Materialien und kommt auch ohne schädliche Schwermetalle aus.

Das Verfahren wurde im Rahmen eines vom Polymer Competence Center Leoben eingereichten „K-Projekts“ entwickelt. Es wurden dafür zwei Patente eingereicht.

Video: https://youtu.be/xtb0iZitTyQ