14. August 2024

Das sind die weiteren Schritte für die Umsetzung des Renaturierungsgesetzes

Klimaschutzministerin Gewessler betonte im Nationalpark Thayatal die Wichtigkeit der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit

Klimaschutzministerin Leonore Gewessler hat am Dienstag bei einem Besuch im Nationalpark Thayatal in Niederösterreich über weitere Schritte zur Umsetzung des Renaturierungsgesetzes informiert. Die dafür relevanten Bundesressorts und alle Bundesländer seien eingeladen worden, gemeinsam einen nationalen Wiederherstellungsplan zu erarbeiten. „Um die EU-Verordnung in Österreich gemeinsam gut umzusetzen, braucht es alle Kräfte im Land“, so Gewessler, die sich im Nationalpark auch über die Wichtigkeit der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit zum Schutz unserer Naturräume unterrichten ließ.

© Nationalpark Thayatal

„Das Renaturierungsgesetz ist das wichtigste Naturschutzgesetz Europas. Es sichert unsere Lebensgrundlage und sorgt dafür, dass auch künftige Generationen unsere Natur noch erleben dürfen. Die Expertinnen meines Ministeriums haben daher heute die für die Umsetzung relevanten Bundesressorts und alle Bundesländer eingeladen, tatkräftig daran mitzuarbeiten wie wir gemeinsam den nationalen Wiederherstellungsplan erarbeiten.“

Die Zuständigkeiten bei der Umsetzung der Verordnung erstrecken sich über verschiedene Verwaltungsebenen und Ressorts hinweg. Ein erstes Informationstreffen dazu fand bereits Ende Juli statt. Im Ergebnis soll ein Fahrplan für die Erstellung des nationalen Wiederherstellungsplans stehen. Das Klimaschutzministerium (BMK) legt dabei einen großen Fokus auf eine breite, frühzeitige und partizipative Einbindung der unterschiedlichen Sektoren und Stakeholder. Im September soll die Arbeitsgruppe aus den Bundesländern und Bundesressorts geformt sein.

Nationalpark Thayatal kooperiert mit tschechischem Narodní park Podyjí

Der Nationalpark Thayatal bildet mit dem angrenzenden tschechischen Narodní park Podyjí ein großes grenzüberschreitendes Schutzgebiet, das eine der letzten naturnahen Tallandschaften Mitteleuropas bewahrt. An der österreichisch-tschechischen Grenze hat sich eine Fülle an Tier- und Pflanzenarten erhalten, aufgrund ihrer Grenzlage und Unzugänglichkeit blieb das Tal von größeren Eingriffen weitgehend verschont. Die Flussschleifen und Umlaufberge des Thayatals beeindrucken durch ihren unberührten, ursprünglichen Charakter. Die naturnahen Lebensräume des Thayatals bergen eine große Artenvielfalt, daher gilt das grenzüberschreitende Schutzgebiet als Biodiversitäts-Hotspot in Österreich.

Das Gebiet der beiden Nationalparks birgt einen wahren Naturschatz. Hier kommen 50 Prozent der Reptilien-, Amphibien- und Säugetier-Arten vor. Im Bereich der Flora sind es mehr als 40 Prozent der Pflanzenarten, die hier an der Grenze zwischen Weinviertel, Waldviertel und Südmähren zu finden sind.

„Zusätzlich zu dieser großen Artenfülle leben im Thayatal aber auch sehr seltene, und ehemals ausgestorbene Arten, die in den letzten Jahren wieder zurückgekehrt sind. Neben der Wildkatze, die zum Wahrzeichen des Nationalparks geworden ist, freuen wir uns heuer erstmals über einen Bruterfolg des Seeadlers im Nationalpark. Die erfolgreiche Rückkehr vieler Arten zeigt, wie wichtig die Zusammenarbeit der beiden Nationalparkverwaltungen ist“, betont Nationalparkdirektor Christian Übl, der gemeinsam mit NP Podyjí-Mitarbeiterin Lenka Reiterova die naturräumlichen und kulturhistorischen Besonderheiten der beiden Nationalparks vorstellte.

EU-Renaturierungsgesetz durch Österreichs Ja angenommen