Kategorie Klima- & Umweltschutz - 19. März 2025

WMO-Report: Klimawandel-Folgen teils unumkehrbar

Ob Gletscherschmelze, Ozeanerwärmung oder Naturkatastrophen: Der Planet sendet weiterhin Notsignale, was unser Klima angeht. Laut Weltorganisation für Meteorologie (WMO) war 2024 ein Jahr der Extreme, womit auch der menschengemachte Klimawandel einen neuen Höhepunkt erreichte.

Neben der rekordhohen globalen Durchschnittstemperatur 2024 zeigten laut WMO weitere Indikatoren das Voranschreiten des Klimawandels. Viele Folgen der Erwärmung seien bereits unumkehrbar, zumindest über hunderte oder tausende Jahre, heißt es im Bericht über den Zustand des Weltklimas (WMO State of Global Climate report). Dazu gehöre etwa der Eisverlust und der Meeresspiegelanstieg.

Einige Schlaglichter des Berichts:

2024 lag die globale Durchschnittstemperatur rund 1,55 Grad über dem Niveau vor der Industrialisierung (1850-1900), wie Klimaforscher schon im Jänner berichtet hatten.

– Die vergangenen acht Jahre verzeichneten jedes einen Rekord beim Wärmeinhalt der Ozeane. Die Messungen begannen 1960. Die Ozeane sind sehr bedeutend für das Klima der Erde, denn sie nehmen rund 90 Prozent der durch den Anstieg der Treibhausgase entstehenden Wärme auf.

– Die drei vergangenen Jahre erreichten bei der saisonal geringsten Eisausdehnung in der Antarktis mit weniger als zwei Millionen Quadratkilometern alle neue Tiefpunkte. Die Messungen begannen 1979.

– Die Gletscher weltweit verloren in den vergangenen drei Jahren so viel Masse wie nie zuvor in einer Dreijahresperiode seit Beginn der Messungen in den 70er Jahren.

– Der Meeresspiegelanstieg hat sich seit Beginn der Satellitenmessungen 1993 auf 4,7 Millimeter pro Jahr mehr als verdoppelt.

Höchster CO2-Wert seit 2 Millionen Jahren

Beim Klima handelt es sich um ein träges System: Der Trend zu immer höheren Temperaturen würde auch im extrem unwahrscheinlichen Fall eines beendeten Treibhausgas-Ausstoßes noch jahrzehntelang anhalten.

Der WMO-Bericht hält fest, dass die Konzentration von CO2 in der Luft seit der Industrialisierung extrem angestiegen ist, nämlich um mehr als 150 Prozent auf 420 parts per million (Teilchen pro Million Teilchen). Sie hat damit den höchsten Wert seit mindestens zwei Millionen Jahren erreicht.

Kohlendioxid (CO2)) ist das wichtigste Treibhausgas und wird in Teilchen pro Million Teilchen (ppm) gemessen. Methan (CH4) und Distickstoffmonoxid (N2O, meist unter dem Namen Lachgas bekannt) sind ebenfalls außerordentlich wichtig für das globale Klima und werden im Unterschied dazu in Teilchen pro Milliarde Teilchen (ppb) gemessen. 2023, dem letzten Jahr, für das globale Daten verfügbar sind, wurden für alle absolute Rekordwerte erreicht: Kohlendioxid mit 420,0 ppm ± 0,1 bedeuten 151 Prozent der vorindustriellen Werte. Methan 1923 ± 2 ppb 266 Prozent im Vergleich zum  vorindustriellen Niveau, bei Distickstoffmonoxid wurden 335,8 ± 0,1 ppb gemessen, was 124 Prozent über den vorindustriellen Werten lag.

Mit dem Anstieg der Treibhausgaskonzentrationen steigt auch die globale mittlere Oberflächentemperatur. Diese wird anhand einer Kombination aus der Lufttemperatur an Land und der Meeresoberflächentemperatur in den Ozeangebieten gemessen und in der Regel als Differenz zu einer Basisperiode ausgedrückt.

2024 war das erste Jahr seit Messbeginn, das weltweit im Schnitt über 1,5 Grad wärmer als im vorindustriellen Mittel gewesen ist. Damit war es zugleich das wärmste je gemessene Jahr. Im Pariser Klimaabkommen war 2015 vereinbart worden, die Erderwärmung möglichst auf 1,5 Grad über dem vorindustriellen Niveau zu begrenzen.

Das Abkommen bezieht sich auf Temperaturabweichungen, die über einen Zeitraum von mindestens 20 Jahren gemittelt werden. Zurzeit liegt der langfristige Wert je nach Berechnungsmethode nach Angaben der WMO zwischen 1,34 und 1,41 Grad über vorindustriellem Niveau.