Kategorie Klima- & Umweltschutz - 18. März 2022
World Recycling Day: Gemeinsam gegen Verschwendung
Am 18. März erinnert der World Recycling Day daran, wie wertvoll begrenzte natürliche Ressourcen sind. Wissenschaft und Politik sind sich einig: Im Sinn einer Kreislaufwirtschaft müssen Rohstoffe nachhaltig genutzt und bestmöglich wiederverwendet werden.
Jedes Jahr fallen in Österreich mehr als 900.000 Tonnen Plastikmüll an, davon rund 50.000 Tonnen an Getränkeverpackungen. Das sind beinahe 1,6 Milliarden Flaschen aus Kunststoff, die viel zu oft achtlos weggeworfen werden und die Natur stark belasten. Forschende prognostizieren dramatisch steigende Plastikmüllkonzentration in den Ozeanen und warnen vor den Auswirkungen auf die Artenvielfalt der Weltmeere.
Immer mehr Unternehmen erkennen den Ernst der Lage und übernehmen Verantwortung: Zum Beispiel sind bei Coca-Cola-Produkten zukünftig PET-Flaschen und ihre Verschlussdeckel fest miteinander verbunden. Zwei Jahre vor der gesetzlichen Verpflichtung werden diese Flaschen nun schrittweise in die Märkte geliefert.
„Die europäischen Regeln sehen vor, dass ab 2024 Verschlüsse direkt mit Getränkeflaschen verbunden sind. So stellen wir sicher, dass die Verschlüsse nicht als Plastikmüll in unserer Natur landen. Klar ist: Je früher wir das umsetzen, umso besser. Denn jeder Deckel, der nicht in der Natur landet, ist ein Gewinn für den Schutz unsere Umwelt. Ich freue mich, dass Coca-Cola hier Verantwortung übernimmt und die neuen Regelungen schon heuer – früher als gesetzlich gefordert – umsetzt“, begrüßt Klimaschutzministerin Leonore Gewessler den Vorstoß des Getränkeherstellers.
Nachhaltiges Pfandsystem
Die vorbildlichen Vorstöße einzelner Unternehmen sind der Beginn eines viel größeren Umbruchs. Denn ein erheblicher Teil der Müllmengen kann durch die richtigen Maßnahmen vermieden werden. Österreichs neues Abfallwirtschaftsgesetz setzt auf Einwegpfand für Plastikflaschen und Dosen sowie ein verbindliches Mehrwegangebot in allen Geschäften.
Ab dem Jahr 2025 gilt für Plastikflaschen und Getränkedosen ein Einwegpfand. Das bedeutet: Beim Kauf von Einweggetränkeverpackungen wird ein Pfand fällig – Kundinnen und Kunden bekommen es rückerstattet, wenn die Verpackung zurück ins Geschäft gebracht wird.
Schon 2024 kehrt zudem das verbindliche Mehrwegangebot schrittweise in die Geschäfte zurück. Ab diesem Zeitpunkt sollen in allen Supermärkten für sämtliche Getränkekategorien wiederbefüllbare Gebinde angeboten werden – vom Bier über Säfte bis zur Milch. Dies schützt nicht nur das Klima, sondern spart auch wertvolle Energie und Ressourcen.
Neue Verpackungsverordnung
Ab 1. Jänner 2023 müssen österreichweit alle Kunststoffverpackungen in der gelben Tonne bzw. im gelben Sack gesammelt werden. Die neue Verpackungsverordnung ist ein weiterer wichtiger Schritt zur Reduktion des Plastikmülls in ganz Österreich und bringt zusätzlich bundesweite einheitliche Maßnahmen gegen die Vermüllung der Natur.
Bis zu 200 Euro Reparaturbonus
Unter dem Motto „repariert statt ausrangiert“ fördert das BMK auch die Wiederinstandsetzung alter Geräte. Alte Elektrogeräte müssen wegen kleinen Defekten und Mängeln nicht gleich weggeworfen werden, oft lassen sie sich von erfahrenen Expertinnen und Experten ohne weiteres wieder instand setzen. Mit dem Reparaturbonus zahlt sich dies doppelt aus: Teilnehmenden Betrieben wird die Hälfte der Bruttokosten jeder Reparatur rückerstattet. Kundinnen und Kunden können Gutscheine im Wert von bis zu 200 Euro direkt im Geschäft einlösen und bezahlen somit nur noch den halben Preis. Die Kundschaft spart Geld und unsere Gesellschaft wertvolle Ressourcen.
https://www.reparaturbonus.at/
Zukunftsmodell Kreislaufwirtschaft
Abfall-Recycling ist ein zentraler Bestandteil der Kreislaufwirtschaft. Der Müll von heute wird in diesem Modell zum Rohstoff von morgen. Zum Beispiel benötigt das Wiedereinschmelzen von Aluminium nur fünf Prozent der Energie, welche bei einer Neuherstellung anfallen würde. Gewissenhafte Mülltrennung hilft maßgeblich dabei, Energie zu sparen, das Klima zu schonen und die Umweltbelastung zu verringern. Im Jahr 2015 hat die Europäische Kommission den Aktionsplan „Circular Economy“ ins Leben gerufen. Das BMK setzt zahlreiche Aktivitäten, um die ambitionierten Recyclingziele und Vorgaben des Kreislaufwirtschaftspakets der Europäischen Union zu erreichen. Um das Modell der Kreislaufwirtschaft in Österreich noch stärker voranzutreiben, wird derzeit eine nationale Strategie dazu erarbeitet.
Studie zu den Möglichkeiten zur Umsetzung der EU-Vorgaben betreffend Getränkegebinde, Pfandsysteme und Mehrweg – zu Optionen für die Erreichung der EU-Sammelquoten.
Internationale Staatengemeinschaft stellt Weichen für historisches Abkommen gegen Plastikmüll