Kategorie Innovation & Technologie - 13. Juli 2020
Zukunftstechnologie Bioenergie – F&E für die effiziente Nutzung nachwachsender Rohstoffe
Um die nationalen Klimaziele zu erreichen und den Übergang zu einer dekarbonisierten Wirtschaftsweise voranzutreiben, sind Ausbau von erneuerbaren Energieträgern, Infrastrukturen und Speichern sowie gezielte Maßnahmen für höchste Energie- und Ressourceneffizienz erforderlich.
In der 2018 von der österreichischen Bundesregierung beschlossenen Klima- und Energiestrategie #mission 2030 wurden die zentralen Handlungsfelder und Zielsetzungen für den Umbau des Energiesystems definiert. Es gilt das heimische Innovationspotenzial zu nutzen, um Technologien und Lösungen für eine ökologisch nachhaltige, wettbewerbsfähige, sichere und leistbare Energiezukunft zu entwickeln.
Als Eckpfeiler der Klima- und Energiestrategie wurde 2019 eine Bioökonomie-Strategie für Österreich erarbeitet, mit dem Ziel, den fossilen Energie- und Materialverbrauch nachhaltig zu reduzieren. Die effiziente Nutzung nachwachsender Rohstoffe spielt dabei eine Schlüsselrolle.
Stärkefeld Bioenergie
Bioenergie hat das Potenzial als Teil eines integrierten Energiesystems die Sektoren Strom, Wärme und Mobilität miteinander zu verknüpfen. Biomassebrennstoffe sind leicht speicherbare Energieträger, die Wind- und Sonnenenergie ergänzen können: u. a. als Kraftstoff, zur Erzeugung von Prozesswärme in der Industrie oder als Backup für die Energieversorgung auf Basis erneuerbarer, fluktuierender Quellen.
Österreich gehört bei der Nutzung erneuerbarer Energie und nachwachsender Rohstoffe international zu den Vorreitern und verfügt über umfassendes Know-how sowie langjährige Erfahrung in Forschung, technologischer Entwicklung und industrieller Umsetzung. Dabei ist Bioenergietechnik eines der österreichischen Stärkefelder mit hohem Zukunftspotenzial.
Bioenergie hat sich in den vergangenen Jahren zu einer der wichtigsten heimischen Energiequellen und tragenden Säule der Energieversorgung entwickelt. Ihr Anteil am gesamten Energieverbrauch (inkl. Verkehr) konnte von 1990 bis 2017 von 9 auf 17 % gesteigert werden.
Durch die 2018 beschlossene Erarbeitung des Erneuerbaren Ausbau Gesetzes (EAG) ist damit zu rechnen, dass es in den nächsten Jahren zu einer weiteren Steigerung des biogenen Anteils an der Energieversorgung kommen wird. Die energetische Nutzung von Biomasse trägt zur Reduktion der Treibhausgasemissionen und damit zur Erreichung der Klimaziele bei und verringert die Abhängigkeit der heimischen Wirtschaft von Energieimporten.
Arbeitsplätze und Wertschöpfung
Bioenergie schafft regionale Wertschöpfung und Beschäftigung, insbesondere in ländlichen Regionen. Die österreichische Bioenergiebranche bietet heute rund 20.000 grüne Arbeitsplätze und erwirtschaftet einen Jahresumsatz von rund 3 Milliarden Euro.
Die in Österreich entwickelten Innovationen im Bereich Bioenergie sind international gefragt. Technologien zur Nutzung von Bioenergie haben in der Vergangenheit bereits zu zahlreichen Patenten und Marktführerschaften geführt. Forschung und Technologieentwicklung in allen Sektoren der Bioökonomie tragen dazu bei, die Chancen heimischer Unternehmen auf den weltweiten Exportmärkten weiterzuentwickeln und langfristig auszubauen.
Forschung und Entwicklung
Seit vielen Jahren steht die effiziente energetische Nutzung von nachwachsenden Rohstoffen im Zentrum österreichischer FTI-Initiativen. Durch diese werden alle Energieformen (feste, flüssige und gasförmige Bioenergie) weiterentwickelt. Österreichische ForscherInnen und Unternehmen beschäftigen sich intensiv mit der Entwicklung und Erprobung von innovativen Technologiekonzepten zur effizienten und klimaschonenden Nutzung von Biomasse.