Kategorie Innovation & Technologie - 7. Juni 2017

10 Jahre Klima- und Energiefonds

Vor 10 Jahren wurde der Klima- und Energiefonds gegründet, um – wie der Name schon sagt – Strategien und Förderprogramme für eine saubere, leistbare und sichere Energiezukunft zu entwickeln.

Mit langfristig ausgerichteten Förderprogrammen setzt der Klimafonds in Zusammenarbeit mit dem dem bmvit und dem BMLFUW Maßnahmen, um die heimischen Treibhausgasemissionen zu reduzieren und das Energiesystem zu transformieren. Mit rund 1,1 Mrd. Euro Förderbudget hat der Klima- und Energiefonds bis Ende 2016 über 110.000 Projekte gefördert. Hier ein kleiner Überblick über die vielfältigen Projekte und Förderprogramme des Klimafonds:

Vom Labor in die Praxis: Vorzeigeregion Energie

In der „Vorzeigeregion Energie“ werden unter realen Bedingungen in Österreich entwickelte Energie- und Verkehrstechnologien erprobt. Das Programm ist langfristig angelegt (Projektumsetzung 2018-2025) und im Fokus stehen die zentralen Herausforderungen der Energiewende: Die Integration erneuerbarer Energien und neuer Technologien in das Energiesystem, Versorgungssicherheit sowie neue Geschäftsmodelle. Pro „Vorzeigeregion Energie“ stellt der Klima- und Energiefonds in Kooperation mit dem bmvit ein Förderbudget in der Höhe von 40 Mio. Euro zur Verfügung.

Smart-Cities-Initiative

Die 2010 gestartete Smart-Cities-Initiative unterstützt Städte und Regionen dabei, technische und soziale Innovationen auszuprobieren und umzusetzen. Dabei werden alle Lebensbereiche in der Stadt und der Region betrachtet: Mobilität, Bauen, öffentlicher Raum, Wohnen oder Arbeiten. Seit 2010 wurden 39 Städte und Regionen und 92 Einzelprojekte mit rund 40 Mio. Euro gefördert.

Eine Smart City muss nicht groß sein. Auch kleine Städte entdecken neue Technologien für sich, die Arbeiten, Leben, Wohnen und Verkehr in Städten umweltfreundlicher und energieeffizienter machen. Hartberg in der Steiermark wurde 2011 als eine der ersten Städte Österreichs Teil der Smart-Cities-Initiative. Hier können Sie nachlesen, was sich seitdem geändert hat.

Smart Grids – Intelligente Netze

Die Strominfrastruktur befindet sich im Wandel: In den kommenden Jahren werden immer mehr kleine und über größere Gebiete verstreute Energieerzeuger wie Solaranlagen oder Windkraftwerke (dezentrale Erzeuger) erneuerbare Energie ins Stromnetz einspeisen. Das bedeutet eine Herausforderung für die Strominfrastruktur, die viele einzelne Energieerzeuger organisieren muss. Es braucht Netze, in denen Strom und Informationen nicht nur in eine Richtung fließen. Sogenannte Smart Grids – intelligente Stromnetze – verbinden alle Akteure des Energiesystems – Photovoltaikanlagen, Windräder, Haushalte, Speicher und auch Verteilernetze – über ein Kommunikationsnetzwerk. Die Entwicklung und Implementierung der Smart-Grids-Technologien ist die Voraussetzung für eine nachhaltige, wirtschaftliche und sichere Energie- und  Elektrizitätsversorgung.

Im Rahmen des Energieforschungsprogramms fördert der Klima- und Energiefonds in Kooperation mit dem bmvit seit 2007 Smart Grids Modellregionen und Projekte. In insgesamt 101 Projekte sind bisher 47 Mio. Euro an Fördermitteln geflossen. Die Gesamtkosten der Projekte betrugen 70 Mio. Euro.

Technologieplattform Smart Grids Austria

Erneuerbare Energien in den Markt bringen

Für den Ausbau erneuerbarer Energien hat der Klima- und Energiefonds seit seiner Gründung mehr als 200 Mio. Euro Förderbudget zur Verfügung gestellt. Damit wurden 97.000 Einzelprojekte wie PV-Anlagen auf Einfamilienhäusern, auf landwirtschaftlichen Betrieben, solare Groß- und Kleinanlagen, etc. umgesetzt und über 40.000 Biomasseheizungen errichtet. So förderte der Klima- und Energiefonds etwa 30% der vorhandenen Photovoltaikkapazität in Österreich.

Der Ausbau erneuerbarer Energien ist nicht nur gut für die Umwelt, sondern auch für die Wirtschaft:  Der Wirtschaftssektor Enereuerbare Energien schafft Arbeitsplätze und steigert die heimische Wertschöpfung.

Mehr als 200 Millionen Euro an Förderungen floßen in den letzten 10 Jahren in den Ausbau von Erneuerbaren Energien wie Photovoltaikanlagen und Biomasseheizungen. Foto: Carl Attard via pexels.com

E-Mobilität – Die Verkehrswende auf die Straße bringen

Seit 2009 führt der Klima- und Energiefonds jährlich eine Ausschreibung unter dem Titel „Leuchttürme der E-Mobilität“ durch. In diesem Förderprogramm werden die Entwicklung und der Einsatz neuer Mobilitätstechnologien gefördert. Der Schwerpunkt liegt auf Nullemissionsfahrzeugen sowie Infrastruktur. Logistik und die Einbindung in den Öffentlichen Verkehr sind ein weiteres Themenfeld.

In vier Ausschreibungen bis 2017 sollen Technologien entwickelt werden, um die Reichweite der Elektrofahrzeuge zu erhöhen und zugleich die Kosten zu senken. Dabei stehen die Themen Optimierung und Design der Fahrzeuge sowie der Infrastruktur, Flottenanwendungen, Kostenreduktion, industrielle Produktion, Recycling und Weiterverwendung von Fahrzeugkomponenten im Mittelpunkt. In Kooperation mit dem bmvit hat der Klima- und Energiefonds in den vergangenen acht Jahren 18 Forschungsprojekte mit insgesamt 45 Mio. Euro gefördert.

10 Jahre Klimafonds im Überblick

Energieforschungserhebung Sonderauswertung: Klima- und Energiefonds 2007 bis 2016

Ausbau erneuerbarer Energien durch den Klima -und Energiefonds 2007-2017

INFObox: Vor zehn Jahren gründete die Bundesregierung den Klima- und Energiefonds. An der Schnittstelle zwischen Politik, Wirtschaft, Forschung und Zivilgesellschaft entwickelt der Fonds – in enger Kooperation mit dem Ministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft sowie dem Ministerium für Verkehr, Innovation und Technologie – Strategien und Förderprogramme für die nachhaltige Transformation des Energie- und Mobilitätssystems.