Kategorie Innovation & Technologie - 19. Juni 2017
LARAH: Unterstützung in den eigenen vier Wänden
Die Zahl der über 65-Jährigen steigt von Jahr zu Jahr somit auch die Zahl an Menschen, die auf Unterstützung oder Pflege angewiesen sind. Gleichzeitig wollen viele Seniorinnen und Senioren ihren Lebensabend lieber in den eigenen vier Wänden verbringen. Oft wird dieser Wunsch aber aus Angst vor Unfällen wie Stürzen oder wegen anderen Problemen im Alltag aufgegeben.
Technik kann hier helfen, dass ältere Menschen zu Hause leben können und sich die Unabhängigkeit bewahren. Altersgerechte Hilfe für ein selbstbestimmtes Leben in Form von elektronischen Assistenzsystemen – unter dem Fachbegriff „Active and Assisted Living“ (AAL) zusammengefasst – bietet zusätzliche Sicherheit und Unterstützung in ihrer individuellen Lebenswelt.
Diese persönlichen Assistenzroboter können so einiges: Sie bringen und finden Gegenstände, erinnern an das Einnehmen von Medikamenten, finden Personen nach einem Sturz und alarmieren in Notsituationen. LARAH (Location-aware Assistant Robots At Home) ist so ein Assistenzsystem. Es zielt darauf ab, älteren Menschen einen Roboter zur Verfügung zu stellen, der sie im Alltag unterstützt.
„Forscherinnen und Forschern des AIT ist es gelungen, eine Lösung zu entwickeln, die eine Lokalisierung in Innenräumen auf rein visueller Basis erlaubt“, erklärt Projektleiter Peter Gemeiner vom AIT Austrian Institute of Technology. „Durch die Analyse des Bildinhalts und Vergleich mit einem zuvor erstellten visuellen Modell lassen sich in großen Gebäuden die Positionen und Blickrichtungen von Kameras aus Überwachungsanlagen sowie mobilen Endgeräten in Echtzeit mit einer Genauigkeit unter einem Meter lokalisieren.“
Der in LARAH vorgeschlagene Prototyp wird als kostengünstige Lösung entwickelt und unter umfangreicher Beteiligung von SeniorInnen getestet, um das hohe Potenzial einer kommerziellen Umsetzung zu realisieren. Einen Roboter mit diesem Lokalisierungssystem könnte es in drei bis vier Jahren geben.