Kategorie Innovation & Technologie - 28. August 2017
Von der Innovation zum Mainstream
Der Klima- und Energiefonds diskutierte mit internationalen Expertinnen und Experten – Interaktion und Dialog standen im Fokus. Systeme, die aus mehr als zwei Komponenten bestehen sind unberechenbar. Kein Wunder also, dass der Erfolg von (Energie)-Technologien kaum vorhersehbar ist. Die Frage, wie Innovation in Systemen entsteht und dort dauerhaft implementiert werden kann, stand daher im Zentrum der diesjährigen Breakout Session des Klima- und Energiefonds bei den Alpbacher Technologiegesprächen.
Als einer der zentralen Fördergeber für Energietechnologien in Österreich ist es für Klima- und Energiefonds Geschäftsführerin Theresia Vogel erklärtes Ziel, die zahlreichen geförderten Projekte langfristig am Markt zu implementieren. Doch wie kann das gelingen? „Wir haben heuer ein Thema aufgegriffen, das die gesamte Branche beschäftigt. Die voranschreitende Digitalisierung dreht das Innovationsrad immer schneller, viele gute Ideen schaffen es jedoch nicht mehr, eine kritische Masse zu erreichen. Liegt es an fehlenden Netzwerken, braucht es mehr Konflikte oder werden Konsumentinnen und Konsumenten zu spät in die Entwicklung einbezogen? All diese Aspekte haben wir heute mit ExpertInnen aus verschiedenen Disziplinen diskutiert und werden die Erkenntnisse auch in unser künftiges Programm einfließen lassen.“
Für Theodor Zillner, Abteilungsleiter für Energie- und Umwelttechnologien des Bundesministeriums für Verkehr, Innovation und Technologie (bmvit), geht es bei Innovationsentwicklung vor allem um Vertrauen: „Nur wenn wir es schaffen, den Konsumentinnen und Konsumenten Technologien anzubieten, auf deren Funktion und Mehrwert sie sich verlassen können, schaffen wir Lösungen, die langfristig allen zugutekommen. Gemeinsam mit dem Klima- und Energiefonds haben wir deshalb eine Energie- und Innovationsstrategie entwickelt, die künftig als Entscheidungsgrundlage und wichtiger Orientierungspunkt für die Forschungs-, Technologie- und Innovationspolitik dienen soll.“
Die ReferentInnen der Breakout Session
Harald Katzmair, Gründer und Geschäftsführer von FASresearch: „Innovationen entstehen immer in der Peripherie und müssen von dort erst ihren Weg ins Zentrum finden. Dafür gilt es die Lücke zwischen Innovatoren und early adoptern zu schließen. Erfolgreiche ,bridging stories’ benötigen robuste Netzwerke, profundes Wissen über Werte einzelner Gruppen sowie Persönlichkeiten, die die Story auch entsprechend übersetzen können.“ (Abstract)
Susanne Michaelis, Officer in der NATO Energy Security Section: „Schon seit den 1920ern wissen wir, dass uns die Abhängigkeit von fossilen Energien verwundbar macht. Wir arbeiten daher daran, einheitliche Standards und Richtlinien zu definieren und interdisziplinäre Kooperationen zu schaffen, um smarte Energietechnologien in Kriegsgebieten (effizienter) einzusetzen.“
Siegrun Klug, u.s.e. Institut für nachhaltige Energienutzung – Forschung, Kommunikation und Innovation: „Smarte Energietechnologien müssen sich wie jede andere Innovation mit den Bedürfnissen der Konsumentinnen und Konsumenten auseinandersetzen – und zwar von Anfang an. Strukturierte Prozesse schaffen dafür die optimale Grundlage.“
Roland Werner, Head of Government Affairs & Policy DACH bei Uber: „Ohne das Aufbrechen bestehender Strukturen kann Innovation nicht stattfinden. Dafür braucht es auch entsprechende gesetzliche Rahmenbedingungen, die neue Technologien ermöglichen.“