Kategorie Innovation & Technologie - 1. April 2019

Smarte Brillen sorgen bei ÖBB Postbus für den ultimativen Durchblick

Smarte Brillen galten seit der Vorstellung der Google Glasses als nettes Spielzeug. Dass diese Augmented-Reality und Virtual-Reality – also AR- und VR-Technik auch in den Arbeitsalltag integriert werden können, zeigt nun die ÖBB Postbus GmbH und sorgt mit Assisted-Reality-Funktionen bei technischen Busabnahmen für den ultimativen Durchblick.

 

Neben innovativen Mobilitätskonzepten wie dem Testbetrieb von Wasserstoff- sowie E-Bussen, setzt Postbus auch bei Instandhaltung und Erweiterung der Flotte auf neueste Technik. Seit Kurzem sind die Smart Glasses genannten High-Tech-Brillen im Einsatz. „Der Einsatz von innovativen Anwendungen wie den Smart Glasses sind ein weiterer Schritt vom etablierten Traditionsunternehmen hin zu einem modernen, in die Zukunft gerichteten Innovationstreiber am österreichischen Busmarkt“, so die Geschäftsführerin von Postbus, Silvia Kaupa-Götzl.

Freihändig dank Smart Glasses

Rund 2300 Busse betreibt die ÖBB Postbus insgesamt. Jährlich werden bei Postbus zwischen 240 und 280 neue Busse angeschafft und müssen zuvor von den Inspekteuren abgenommen und genauestens kontrolliert werden. Bisher erfolgte dies analog über vorgedruckte Listen und Protokolle in Papierform. Neben zahlreichen Formularen waren Geräte wie Taschenlampen und Fotoapparate dazu erforderlich. Nach der Abnahme dauerte es Stunden bis der Bericht erstellt und alle Mängel manuell erfasst waren. Der gesamte Vorgang gestaltete sich fehleranfällig, berichteten die ÖBB.

Dank der Smart Glasses lassen sich nun alle Anwendungen per Sprachbefehl steuern. Für die Inspektion bleiben die Hände frei, hieß es. Mängel können durch automatische Spracherkennung aufgezeichnet, Bilder oder Videos während der Abnahme jederzeit aufgenommen werden. Die Audio-Aufnahmen werden mit „speech to text“ direkt von gesprochener Sprache digital in Schrift für den Bericht umgewandelt. Nach Abschluss der technischen Begutachtung wird automatisch ein kompletter Abnahmebericht erstellt und exportiert.

„Dank der Verwendung der Smart Glasses können viele Arbeitsschritte eingespart werden, und gleichzeitig wird der gesamte Prozess weniger fehleranfällig. Das ist aber erst der Anfang, denn im Einsatz der Brille steckt enormes Potenzial“, sagte Postbus-Technik-Leiter Ewald Koller. In Zukunft will man den Einsatz der Brille bei Postbus als auch im ÖBB-Konzern ausweiten. Die Entwicklung erfolgte in Zusammenarbeit mit den Digitalisierungs- und Softwareexperten von Nagarro, einem internationalen IT Unternehmen mit Erfahrung mit Assisted Reality Lösungen.