Kategorie Innovation & Technologie - 19. Oktober 2016

Dieser Bus steuert sich selbst durch Salzburg

Bei den Salzburger Verkehrstagen gibt es den ersten selbstfahrenden Minibus auf Österreichs Straßen zu sehen. Der E-Bus, der normalerweise im Auftrag der Schweizer Postauto GmbH durch Sion in der Schweiz im Einsatz ist, fährt vollautomatisiert. Dass trotzdem eine Person mitfährt, liegt daran, dass bei Testfahrten Kontrolle und Eingreifen möglich sein muss. Der elektrisch angetriebene Minibus bietet Platz für 15 Personen und fährt bis zu 50 km/h.

Mit dem automatisierten Minibus NAVYA ARMA wurden bereits einige Testprojekte umgesetzt, darunter das SmartShuttle in Sion (Schweiz) oder bei der Passenger Terminal Expo 2016 (Köln). Für die Testfahrten in Salzburg stehen 10 Sitzplätze zur Verfügung.

Für den öffentlichen Verkehr ist die „letzte Meile“ – also der Weg von einer Bahnstation zum Fahrtziel und umgekehrt vom Abfahrtsort zu vorhandenen öffentlichen Verkehrsmitteln – eine große Herausforderung: „Oft gibt es eine  Lücke zwischen dem Wohnort und dem nächsten Bahnhof oder dem Bahnhof und dem eigentlichen Reiseziel. Diese Lücke kann man mit selbstfahrenden Bussen schließen. Damit wird der öffentliche Verkehr auch für jene erreichbar und attraktiv, die sonst vielleicht das Auto genommen hätten“, ist Verkehrsminister Jörg Leichtfried von den Möglichkeiten des Minibusses überzeugt. Autonom fahrende Minibusse können sowohl zur Erschließung von ländlichen Regionen als auch in Städten eingesetzt werden.

 

Aktueller Stand der Technik

Teilautomatisierte Fahrzeuge können auf Teststrecken oder in abgegrenzten Teilen im öffentlichen Verkehr bestimmte Fahraufgaben übernehmen und entlang von vordefinierten Strecken selbstständig fahren. Beim Fahren im öffentlichen Raum ist eine mitfahrende Kontrollperson Pflicht, damit sie jederzeit eingreifen kann. Ziel ist es, immer mehr Aufgaben dem Fahrzeug zu überlassen und nach und nach auf Kontrollpersonen zu verzichten. Um technologische Funktionen in einem kontrollierten und sicheren Umfeld zu testen, werden in Österreich Testumgebungen eröffnet. Das Förderpaket des bmvit umfasst 20 Millionen Euro und wird in Testumgebungen und Technologieentwicklung investiert.