Kategorie Innovation & Technologie - 24. Juni 2019
Zwei Österreicher zu den besten Erfindern Europas gekürt
Eine geniale Idee gegen das ausufernde Plastikproblem überzeugte die internationale Jury des Europäischen Erfinderpreises, der am vergangenen Donnerstag in Wien vergeben wurde. Patentamtspräsidentin Mariana Karepova überreichte die Trophäe zusammen mit Botschafter Helmut Tichy den Gewinnern in der Kategorie Industrie, Klaus Feichtinger und Manfred Hackl.
🇪🇺 #InventorAward 2019
Huge crowd, impressive venue, amazing finalists. #excited #fingerscrossed @EPOorg pic.twitter.com/BKByZP6qdD— Klimaschutzministerium (@BMKlimaschutz) June 20, 2019
„Sie haben buchstäblich den Lauf der Dinge umgedreht. Ihre Maschine läuft jetzt andersrum.“, so die Patentamtspräsidentin. „Diese geniale Idee hat das restlose Recycling von Plastikmüll möglich gemacht und das Kunststoffrecycling revolutioniert“, so Karepova weiter.
Die prämierte Technologie bereitet Abfälle zu hochwertigen Kunststoffpellets auf, die das Ausgangsmaterial für neue Produkte bilden. Ein Konzept, das darauf zielt, Abfall zu minimieren und Ressourcen immer wieder zu nutzen. Die Technologie hatte in der Entwicklungsphase noch Probleme mit Plastikfasern. Erst als die Erfinder den Ablauf umdrehten, funktionierte alles so, wie es sollte.
Die Technologie wird von Erema, dem Unternehmen aus dem die beiden Erfinder kommen, in mehr als 108 Länder geliefert. 2015 haben sie mit ihrer genialen Erfindung schon beim Erfinderpreis des Österreichischen Patentamtes abgeräumt.
Seit 2006 wird der europäische Erfinderpries jährlich in den Kategorien Industrie, KMU, Forschung, außereuropäische Staaten und Lebenswerk vergeben. Österreichische Erfinder punkteten bei diesem renommierten Preis der internationalen Erfinderszene in der Vergangenheit bereits mehrmals.
Vor Klaus Feichtinger und Manfred Hackl hat 2017 Oliver Hayden für einen Blutschnelltest für Malaria, 2015 Franz Amtmann für seine Nahfeldkommunikationstechnik (NFC) sowie 2013 Claus Hämmerle und Klaus Brüstle für ihre Stoßdämpfer für Scharniere, die Trophäe entgegennehmen können.
A big round of applause for all our finalists. They are truly exceptional & inspirational men and women. #InventorAward pic.twitter.com/ytgv8z0VGE
— EuropeanPatentOffice (@EPOorg) June 20, 2019
Für das Lebenswerk war diesmal ebenfalls ein Österreicher im Rennen: Maximilian Haider war für die Entwicklung des weltweit ersten Korrektivsystems für Elektronenmikroskope nominiert. Elektronenmikroskope gehören zu den wichtigsten Forschungsinstrumenten in der modernen Wissenschaft und der Nanotechnologie.
Bei Haiders Erfindung handelt es sich um eine Art elektromagnetische Korrekturlinse für Elektronenstrahlen, die für schärfere Bilder sorgt. Damit ist es sogar möglich, einzelne Atome abzubilden.
Die Ehrung für das Lebenswerk ging dann letztendlich aber an die spanische Molekulargenetik-Pionierin Margarita Salas Falgueras. Die 80 jährige Grand Dame der spanischen Biochemie hat eine schnellere, einfachere und zuverlässigere Methode gefunden, um winzige Mengen von DNA-Spuren so weit zu replizieren, dass eine vollständige Genomanalyse möglich ist.
#InventorAward #lifetimeachievement
Welcomed on stage 4 the 2nd time after winning the popular prize, congrats Margarita Salas Falgueras. #DNA https://t.co/tnMEqgln1T— Klimaschutzministerium (@BMKlimaschutz) June 20, 2019
Ihre Erfindung, bei der sie die phi29-DNA-Polymerase einsetzt, ist heute aus Gebieten wie der Onkologie, der Forensik oder der Archäologie nicht mehr wegzudenken. Salas überstrahlte den Europäischen Erfinderpreis und bekam mit dem Publikumspreis die zweite Trophäe überreicht.
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