Kategorie Klima- & Umweltschutz - 23. Juni 2023

Neue Landstromanschlüsse versorgen Schiffe in Liegezeiten mit Strom

Binnenschiffe in Linz (OÖ) und Wildungsmauer (NÖ) können ab sofort Landstrom beziehen & auf Dieselgeneratoren verzichten

Für gewöhnlich laufen die Dieselmotoren von Schiffen auch am Liegeplatz weiter, um Bordstrom zu erzeugen. Seit Mitte Juni können Binnenschiffe in Linz (Oberösterreich) und Wildungsmauer (Niederösterreich) beim Anlegen auch mit Strom versorgt werden. Dort stehen nun an zwei öffentlichen Liegestellen jeweils zwei Landstromanlagen zur Verfügung.

© viadonau/Zinner

Das Projekt „Landstrom für Binnenschiffe“ startete auf Initiative und im Auftrag des Klimaschutzministeriums (BMK). Gerade in Ballungszentren und Luftsanierungsgebieten ist eine effiziente und ökologisch sinnvolle Energieversorgung der Schifffahrt wichtig, damit während des Liegevorgangs an der Lände auf Dieselaggregate verzichtet werden kann. Damit werden auch die Belastungen für die Anrainer, Schiffsbesatzungen und Passagiere durch Abgase und Lärm deutlich reduziert.

„Wenn wir die Wasserstraße als nachhaltigen, modernen Transportweg weiter ausbauen wollen, ist Innovationsgeist gefragt“, so Klimaschutzministerin Leonore Gewessler. Die landseitige Bordversorgung mit Strom bringe nun auf Knopfdruck sowohl Verbesserungen für die Umwelt als auch für alle Anrainer:innen. „Landstrom für Binnenschiffe ist daher ein weiterer wichtiger Baustein zur Erreichung der Klimaziele im Rahmen des Mobilitätsmasterplans 2030 des Klimaschutzministeriums.“

 

In einer mehrmonatigen Testphase soll die Funktionalität und die Nutzung der Landstrom-Anlagen beobachtet und getestet werden. Der Bezug von Landstrom wird während dieser Zeit kostenlos erfolgen.

„Mit der Inbetriebnahme der ersten Landstrom-Terminals in Österreich haben wir einen Meilenstein in Hinblick auf die klimafitte Wasserstraße geschaffen“, so Hans-Peter Hasenbichler, Geschäftsführer der viadonau. Er sieht die zwei aktuell vorhandenen Terminals als Startschuss für weitere Modernisierungsvorhaben dieser Art an öffentlichen Länden. „Diese Schritte werden zur Wettbewerbssteigerung des Transportwegs Donau maßgeblich beitragen.“

viadonau unterstützt dieses wichtige Modernisierungsvorhaben und koordiniert im Auftrag des BMK die Erstellung einer bundesländerübergreifenden Leitplanung zu Errichtung und Betrieb von Landstromanlagen an der österreichischen Donau. Auf diese Weise können alle Beteiligten – Netzbetreiber, Stromversorger, Ländenbetreiber sowie Vertreter der Länder – vom bundesländerübergreifenden Erfahrungs- und Know-how-Austausch profitieren.

Durch Einbindung bayerischer Akteure in diese Leitplanung werden grenzüberschreitend einheitliche Standards sichergestellt. Die von viadonau koordinierte Leitplanung umfasst die technische Spezifikation von Landstromanlagen, Berechnungen zur Wirtschaftlichkeit sowie die Erstellung eines übergeordneten Organisationskonzepts.

Die Errichtung der Anlagen wurde im Rahmen eines Connecting Europe Facility (CEF) Projektes der EU „Fairway works! In the Rhine-Danube Corridor“ kofinanziert.

Service: Landstrom für Binnenschiffe – viadonau

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