Kategorie Innovation & Technologie - 16. Juni 2016

AIT auf stabilem Kurs auf „Heimmarkt Europa“


APA/APA/OTS (AIT/Pepl/Preiss)

Das Austrian Institute of Technology (AIT) bilanzierte 2015 zum achten Mal in Folge positiv. Mit einem stabilen Jahresergebnis (EGT) in Höhe von 3,2 Mio. Euro (2014: 3,3 Mio. Euro) sei man als österreichisches Forschungsinstitut mit „Heimmarkt Europa“ gut unterwegs, erklärte der kaufmännische Geschäftsführer, Anton Plimon, bei der Bilanzpressekonferenz in Wien.

Die Betriebsleistung konnte um 4,5 Prozent gegenüber dem Jahr 2014 auf 137 Mio. gesteigert werden. Als Haupttreiber für das positive Gesamtergebnis bezeichnete Plimon den zunehmenden Erfolg bei strategisch vorangetriebenen kofinanzierten Forschungsprojekten, die das AIT etwa im Rahmen von nationalen oder EU-Förderprogrammen mit anderen Forschungseinrichtungen oder Unternehmen verfolgt. Die Erlöse aus diesem Bereich seien um ungefähr neun Prozent gestiegen. Weiter zugenommen habe auch der Anteil der internationalen Kooperationen, so Plimon, der erklärte, dass sich hier ein Trend der vergangenen Jahre fortsetze.

Qualität des wissenschaftlichen Personals erhöht

Insgesamt zeige sich, dass das AIT „auf der Flughöhe der primären europäischen Forschungseinrichtungen“ angekommen sei, wie es AIT-Aufsichtsratschef Hannes Androsch ausdrückte. Man dürfe nicht vergessen, dass die Vorgängerorganisation vor der kompletten Neuausrichtung des Instituts ab dem Jahr 2008 ein „Sanierungsfall“ gewesen sei. In den vergangenen Jahren sei es neben der wirtschaftlichen Konsolidierung vor allem gelungen, „die Qualität des wissenschaftlichen Personals zu erhöhen“, sagte Androsch. Das zeige sich auch anhand einiger Abwerbungen von AIT-Forschern und Managern, „die wir mit einem lachenden und einem weinenden Auge betrachten“. Ein Vorteil sei, dass damit auch die Verbindungen nach außen weiter gestärkt werden, so Androsch.

Das im Eigentum des Bundes (50,46 Prozent) und eines von Unternehmen getragenen Vereins (49,54 Prozent) befindliche AIT finanzierte sich nämlich auch 2015 zu rund zwei Drittel aus externen Erlösen aus kooperativen Forschungsprojekten und Auftragsforschung, der Rest kommt aus der Basisdotierung des Bundes. Im Gegensatz zur Steigerung bei der kooperativen Forschung blieb der Auftragsforschungs-Bereich allerdings in etwa auf dem Niveau von 2014. Dass sich der Auftragsstand von 163 Mio. (2014) auf 152 Mio. im Jahr 2015 reduziert hat, beunruhigte Finanzchef Alexander Svejkovsky nicht, der auch für das Jahr 2016 ein positives EGT erwartet.

Svejkovsky verwies darauf, dass die externen Erlöse nach 69,8 Mio. Euro 2014 in vergangenen Jahr auf 72,6 Mio. gesteigert werden konnten. Die Basisfinanzierung durch den Bund stieg gleichzeitig von 42,9 Mio. auf 44,1 Mio. Euro. Dieser Anteil sei im Vergleich mit dem Paul Scherrer Institut, dem größten Forschungszentrum für Natur- und Ingenieurwissenschaften in der Schweiz, gering. Dieses werde nämlich zu etwa 80 Prozent von der öffentlichen Hand finanziert, gab Androsch zu bedenken.

Mitarbeiterstand gesteigert

Der Mitarbeiterstand des AIT konnte im vergangenen Jahr um 50 Personen auf 1.261 gesteigert werden. „Das sind 50 neue Forscher“, erklärte der wissenschaftliche Geschäftsführer Wolfgang Knoll. Nicht vergessen dürfe man, dass in Forschungsgebieten, wie der Stadtentwicklung oder Energieforschung – beides Felder in denen das AIT stark engagiert ist – „ein brutaler Wettbewerb auf internationaler Ebene um die besten Leute“ herrsche. Insofern sei das eine starke Steigerung, so Knoll.

Die wissenschaftliche Bilanz lese sich insgesamt positiv: Mit 190 der Publikationen in wissenschaftlich referenzierten Zeitschriften, fast 300 einschlägigen Fachvorträgen und 37 erteilten Patenten sei man gut unterwegs. Die Anzahl der Dissertanten hat von 206 im Jahr 2015 auf 232 zugenommen. Knoll: „Mehr können wir auch kaum mehr betreuen.“

Einen strategischen Schwerpunkt setze man heuer im Bereich der Labor-Infrastruktur, erklärte Plimon. Neben den pro Jahr üblichen Investments in der Höhe von ungefähr 6 Mio. nehme man noch 6,5 Mio. zusätzlich für Forschungsgeräte in die Hand. Dabei greife man auf Eigenmittel zurück, was wiederum nur aufgrund der positiven Abschlüsse der vergangenen Jahre möglich sei, in denen die Eigenkapitalquote auf über 30 Prozent erhöht werden konnte, so Plimon.

Service: www.ait.ac.at