Kategorie Mobilität - 27. September 2019

Drohnen helfen ÖBB & ASFINAG bei Inspektionen

Drohnen sollen künftig bei notwendigen Inspektionen an Verkehrsinfrastruktur helfen. Nach zwei Jahren intensiver Forschung steht fest: Drohnen können bei notwenidgen Checks von Bauwerken und Bestandsstrecken Mängel sowie drohende Naturgefahren aus der Luft orten oder nach außergewöhnlichen Ereignissen die Infrastruktur aus einer anderen Perspektive beleuchten und eine Streckenkontrolle von oben vornehmen. Ein wichtiger Beitrag zur effizienteren Wartung und zur schnelleren Erfassung möglicher Schäden.

© Bladescape

Im gemeinsamen Forschungsprojekt RISKMON haben das Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie (BMVIT), die Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) und ASFINAG gemeinsam mit namhaften Experten wie BLADESCAPE, der BOKU und IQSOFT die unterschiedlichen Einsatzmöglichkeiten von Drohnen untersucht.

Erste Ergebnisse würden ein positives Bild zeigen. Die Unterstützung von mobiler Sensorik aus der Luft mittels unbemannter Luftfahrzeugsysteme (UAS) im Verkehrssektor stehe zwar noch weitgehend am Anfang, stelle aber gleichzeitig ein vielversprechendes neues Arbeits-Tool dar.

Gleisanlagen, aber auch Energienetzte führen in Österreich oftmals durch schwieriges Gelände. Felsen, Geröll, Lawinen oder Muren werden mit Netzen, Gittern und anderen Sicherheitsanlagen von den Strecken ferngehalten. Auch Brücken, wie zum Beispiel die 190 Meter hohe Europabrücke auf der A 13 Brennerautobahn, oder die Viadukte auf der Semmering-Bergstrecke, stellen die Expertinnen und Experten von ASFINAG und ÖBB vor große Herausforderungen.

Insgesamt müssten beide Unternehmen in gewissen Zeitabständen bis zu 12.000 Brücken auf ihre Sicherheit untersuchen. Risse und auch unbekannte Hohlräume können von den Drohnen rasch aufgespürt und Probleme dadurch behoben werden.

 

Die Überprüfung von Anlagen und Bauwerken ist für die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen beider Infrastruktur-Unternehmen eine besondere Aufgabe. Drohnen könnten künftig standardisiert bei einem Teil der notwendigen Inspektionen unterstützen. Aber auch bei Akut-Einsätzen wie Ereignissen in Tunnels oder im Freilandbereich können Drohnen aufschlussreiche Informationen bringen, und damit rascher für Menschenrettung oder freie Strecken sorgen.

Anwendungsmöglichkeiten von Drohnen

Die Projektpartner ÖBB-Infrastruktur AG und ASFINAG haben im Rahmen ihres gemeinsamen Drohnen-Forschungsprojektes die derzeit vielversprechendsten Anwendungen evaluiert und konkrete Anwendungsfälle ausgearbeitet. Vier zentrale Anwendungsbereiche ergeben sich daraus:

  • Bauwerksinpektion: Brücken, Schutzverbauungen, Stütz- und Ankerwände, Gebäude, etc.
  • Naturgefahren: Erfassung von Geländebewegungen und Schneeprofil sowie Lawinensprengung
  • Außergewöhnliche Ereignisse: Unterstützung des Krisenmanagements bei Ereignissen, Unfällen und Schäden
  • Streckenkontrolle: Erfassung von Veränderungen im Streckenbereich von Schiene und Autobahn