Kategorie Innovation & Technologie - 19. Juli 2018
Gleich zwölf neue Jupiter-Monde entdeckt
Dass Jupiter in der Planetenfolge unsrigen Sonnensystems als der Planet mit den meisten Monden rangiert ist allseits bekannt. Nun ist es Astronomen gelungen, zwölf weitere Jupitertrabanten zu entdecken – damit wuchs die Zahl der bekannten Monde des größten Planeten des Sonnensystems auf 79. Groß sind die neu hinzu gekommenen allerdings nicht: Ihre Durchmesser rangieren zwischen ein und drei Kilometer.
Die Forscher rund um Scott S. Sheppard von der Carnegie Institution for Science waren mit dem 4-Meter-Blanco-Teleskop am Cerro Tololo Inter-American Observatory in Chile eigentlich auf der Suche nach einem möglichen großen Planeten in den äußersten Weiten des Sonnensystems, als sie im Frühjahr 2017 erstmals auf die Monde stießen. „Jupiter war zufällig nahe der Gegend am Himmel, wo wir gesucht haben“, sagte Wissenschafter Sheppard. „Also konnten wir dank einem glücklichen Zufall gleichzeitig nach neuen Jupiter-Monden und nach Planeten am Rande unseres Sonnensystems suchen.“
Ähneln bisher bekannten Monden
Elf der neu entdeckten Monde mit Durchmessern zwischen einem und drei Kilometern seien den bisher bekannten relativ ähnlich, hieß es von den Forschern. Neun sind Teil eines etwas weiter vom Jupiter entfernten Mond-Schwarms, der den Planeten etwa alle zwei Jahre einmal umkreist. Die Wissenschafter gehen davon aus, dass dieser Schwarm einst aus drei größeren Objekten bestand, die dann auseinanderbrachen, möglicherweise nach Zusammenstößen mit anderen Objekten.
Zwei der neu entdeckten Monde sind Teil einer Gruppe, die näher am Jupiter dran ist und in der gleichen Richtung wie der Planet kreist. Auch diese Monde, die etwa ein Jahr brauchen, um den Jupiter zu umrunden, waren wohl einst Teil eines größeren Objekts.
Der zwölfte Mond, den die Wissenschafter neu entdeckten, ist ein Sonderling: Etwas weiter weg vom Jupiter als die zwei neu entdeckten Monde und mit weniger als einem Kilometer Durchmesser ist er wohl der kleinste bisher bekannte Mond des Jupiter. Der Himmelskörper umrundet seinen Planeten alle eineinhalb Jahre. Diese Umlaufbahn sei äußerst instabil und Kollisionen mit anderen Objekten wahrscheinlich, sagte Forscher Sheppard.
Größter Planet unseres Sonnensystems
Jupiter ist der bei weitem größte Planet unseres Sonnensystems und nach Sonne, Mond und Venus das hellste Objekt am Himmel. Im Vergleich zu diesem König aller Planeten wirkt die Erde wie ein Winzling. Der Jupiter hat mit fast 143.000 Kilometern einen elfmal so großen Durchmesser wie unser Heimatplanet. Für einen Umlauf um die Sonne braucht der Gasriese fast zwölf Jahre, für eine Drehung um die eigene Achse aber weniger als zehn Stunden. Die Atmosphäre des nach dem römischen Göttervater benannten Planeten besteht vor allem aus Wasserstoff und Helium.
Die von Galileo Galilei im Jahr 1610 entdeckten ersten vier Monde wurden nach den Geliebten und Söhnen des griechischen Gottes Zeus benannt: Io, Europa, Ganymed und Kallisto.
Auf Io entdeckten Forscher der US-Raumfahrtbehörde NASA gerade einen möglichen weiteren Vulkan. Mit einem Infrarotmessgerät habe die „Juno“-Sonde aus rund 470.000 Kilometern Entfernung Daten gesammelt, die auf eine neue Hitze-Quelle auf dem Mond hindeuteten, teilte die NASA mit. Bisher waren bereits mehr als 150 aktive Vulkane auf dem Io entdeckt worden, Wissenschafter schätzen, dass es noch rund 250 weitere geben könnte. „Juno“ war 2011 vom Weltraumbahnhof Cape Canaveral im US-Bundesstaat Florida gestartet und im Juli 2016 in der Umlaufbahn des Jupiter angekommen.